Mit großer Freude machte ich mich auf, um meine Skier anzuschnallen und an einem herrlichen, sonnendurchfluteten warmen Ferientag Richtung Lift zu fahren. Ich fuhr den Berg hoch, und als ich gerade aus dem Lift aussteigen wollte, fuhr eine Skifahrerin in mich hinein und ich stürzte.
Der Schmerz war so betäubend, dass ich in dem Augenblick keinen Gedanken fassen konnte. Beide Kniegelenke schienen verletzt. Nach ein paar Sekunden gelang es mir, mich an einen einfachen Gedanken zu klammern: „Vater, hilf mir.“ Der Schmerz ließ sofort etwas nach, sodass ich etwas klarer denken konnte.
Die Bergrettung kam und brachte mich ins Tal hinunter, wo ein Sanitätsauto und ein Notarzt schon bereitstanden. Ich wollte sie nicht in Anspruch nehmen, aber mir wurde erklärt, dass es aus versicherungstechnischen Gründen notwendig war, mich untersuchen zu lassen. Ich stimmte der Untersuchung zu, die direkt im Krankenwagen durchgeführt wurde. Doch ich wusste, dass ich die göttliche Autorität hatte, die Diagnose mental umzukehren, die ich erhielt, und zwar auf der Grundlage dessen, was ich als wahr über Gott und meine Vollkommenheit als Gottes Kind erfuhr. Diese Diagnose besagte, dass beide Knie verletzt waren und operiert werden mussten. Ich dachte an die tröstenden Worte Jesu: „Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden“ (Matthäus 19:6). Obwohl Jesus sich hier auf die eheliche Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau bezieht, erlangte ich Stärke durch den Gedanken an meine unzertrennbare Verbindung mit Gott, und ich war zuversichtlich, dass die Diagnose mein Bewusstsein weder erreichen, berühren, noch beeinflussen konnte.
Die Sanitäter wollten mich, nachdem die Untersuchung abgeschlossen war, in eine Klinik fahren. Ich dachte mir, dass dies über das hinausging, was ich zu erfüllen hatte, und unterschrieb daher ein Formular, das mir gestattete, auf eigene Verantwortung ins Hotel und nicht in die Klinik zu gehen. Ein Sanitäter sagte zu mir: „Dann bis morgen, da sehen wir uns wieder. Bis jetzt hat noch jeder, der so eigensinnig war wie Sie, uns am nächsten Tag angerufen, ob wir ihn nicht doch in die Klinik fahren könnten.“ Ich erklärte sofort, dass dies nicht der Fall sein würde – ich wusste, dass sich die Wahrheit über mein Dasein durch die Christliche Wissenschaft offenbaren würde.
Im Hotel angelangt, lieh ich mir Gehhilfen aus und ging auf mein Zimmer. Dort saß ich auf dem Bett, um meine Gedanken zu sammeln und meine ganze Aufmerksamkeit Gott und dem zuzuwenden, was ich als vollkommene Tochter eines vollkommenen Vater-Mutter-Gottes wirklich bin. Ich bekräftigte, dass ich in Seinem-Ihrem Reich lebe, das vollkommen intakt ist und in das keinerlei Disharmonie eindringen kann. Mir war klar, dass ich Gottes Widerspiegelung bin und auch nur Vollkommenheit widerspiegele. Also musste ich mich von der materiellen Erscheinung abwenden, um mein Denken zu vergeistigen und den Christus, die Wahrheit, zu sehen.
Mary Baker Eddy schreibt in ihrem Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Unfälle sind Gott oder dem unsterblichen Gemüt unbekannt, und wir müssen die sterbliche Grundlage der Vorstellung verlassen und uns mit dem einen Gemüt vereinen, um die Vorstellung von Zufall in die richtige Auffassung von Gottes unfehlbarer Führung umzuwandeln und dadurch Harmonie hervorzubringen.
Unter der göttlichen Vorsehung kann es keine Unfälle geben, weil es in der Vollkommenheit keinen Raum für Unvollkommenheit gibt“ (S. 424).
An diesem Gedanken hielt ich fest und bestand darauf, dass ich, als geistige Idee, für den Irrtum sowohl unsichtbar als auch unauffindbar bin. Der Gedanke, dass ich verletzt sei, konnte nur eine Suggestion sein, ein einfacher Irrtum aus der „sterbliche[n] Grundlage der Vorstellung“, und diese falsche Annahme hatte ich nur zurückzuweisen und mich „mit dem einen Gemüt [zu] vereinen“.
Die Knie schmerzten noch und waren unnatürlich dick, als ich gegen Mitternacht einschlief. Doch ich schlief ohne Unterbrechung bis zum Morgen durch und wachte erfrischt und vollkommen ohne Schmerzen auf. Auch waren die Knie nicht mehr geschwollen, und ich konnte aufstehen und mit der Gehhilfe zum Frühstück gehen.
Urlauber im Hotel fragten mich, ob ich denn die Versicherungsdaten von der Person eingeholt hätte, die den Unfall verursacht hatte. Ich bedankte mich für die liebevolle Aufmerksamkeit, erklärte aber nicht, wieso ich das nicht getan hatte. Das hatte einen ganz bestimmten Grund gehabt: Wenn ich das getan hätte, dann hätte ich mehr Wirklichkeit aus der Situation gemacht. Für Gott, das unsterbliche Gemüt, war ja nichts geschehen, wie die Demonstration der Heilung bewiesen hat.
Nach drei Tagen ging ich schwimmen im Hotel, und als ich wieder zu Hause war, nahm ich mein tägliches Lauftraining wieder auf. Ich war vollständig von den augenscheinlichen Auswirkungen des Skiunfalls geheilt.
Elisabeth Groß
München, Deutschland
