Vor Jahren trat ich als Studentin einer großen Zweigkirche Christi, Wissenschaftler bei – mein erster Kirchenbeitritt. Eine Frau sagte mir, als würde sie ein schönes Geheimnis verraten, dass man in der Zweigkirche anfängt, ernsthaft geistig zu wachsen. Damals fragte ich mich, was das wohl bedeutet. Doch ich war nicht lange dort Mitglied, denn nach dem Studium trat ich dem Peace Corps bei.
Seitdem sind Jahrzehnte vergangen, und nun bin ich Mitglied einer kleinen Zweigkirche auf der anderen Seite des Landes, bei der sich wenige Mitglieder viele Ämter teilen. An einem Sonntag war ich nach dem Gottesdienst im Vorstandszimmer, um Arbeit zusammenzusammeln, die ich mit nach Hause nehmen wollte. Ein anderes Vorstandsmitglied kam herein und bot mir liebevoll Hilfe an. In wenigen Augenblicken hatte die Frau mir die Zusatzarbeit abgenommen. Ich fühlte mich wundervoll erleichtert und erhoben und merkte dann erst, welche Belastung ich gespürt hatte. Also nahm ich mir vor, über diesen Vorfall zu beten. Und Gott hat mir Folgendes gezeigt:
Der reibungslose Ablauf einer Kirche beruht nicht nur darauf, dass alle Aufgaben erledigt werden, sondern wie sie erledigt werden. Statt zu denken: „Das ist nicht meine Aufgabe, also muss ich das (glücklicherweise) nicht machen“, können wir einander fragen: „Wie kann ich dir helfen, alles Erforderliche zu erledigen?“ Auf diese Weise gehorchen wir Christi Jesu Aufforderung, einander zu lieben. Darin besteht das wirkliche Geschäft einer Zweigkirche. Das darf nicht unerledigt bleiben, denn ohne diese Liebe haben wir keine Kirche und damit ist unsere Arbeit vergeblich. Die Alltagspflichten einer Zweigkirche können als Gelegenheit, einander zu Diensten zu sein, einen höheren Zweck erfüllen.
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