In zwei Fällen habe ich Heilungen von einer Verstopfung der Speiseröhre erlebt. Die erste ereignete sich an einem Mittwochabend beim Abendessen, kurz bevor ich in der Zeugnisversammlung unserer Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, lesen sollte. Ein Bissen setzte sich so im Hals fest, dass ich nicht mehr schlucken konnte. Nachdem ich erfolglos versucht hatte, Wasser zu trinken, rief ich einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft an und fuhr dann zur Kirche. Ich war sicher, dass die Verstopfung durch das Wort der Wahrheit beseitigt würde, also begann ich den Gottesdienst, doch während ich aus der Bibel vorlas, merkte ich, dass es nicht ging. Eine ehemalige Leserin erkannte meine Not und kam zum Pult, um zu übernehmen.
Ich ging nach Hause, rief den Praktiker erneut an und verbrachte mehrere Stunden mit Studium und Gebet. Ich konnte mich nicht hinlegen und verbrachte eine schlaflose Nacht aufrecht sitzend. Als es dämmerte, fiel mir plötzlich Mary Baker Eddys Bericht von einer augenblicklichen Heilung von Kehlkopfkrebs ein. Sie beschreibt den Fall auf Seite 7 von Die Einheit des Guten: „Als ich am klarsten erkannte und am tiefsten empfand, dass der Unendliche keine Krankheit kennt, hat mich das nicht von Gott getrennt, sondern mich so mit Ihm verbunden, dass ich imstande war, augenblicklich ein Krebsleiden zu heilen, das bereits bis zur Halsschlagader vorgedrungen war.“ Und weiter unten auf der Seite fügt sie hinzu: „Ein Anerkennen der Vollkommenheit des unendlichen Unsichtbaren verleiht eine Macht, wie nichts anderes es zu tun vermag.“
Obwohl ich große Angst hatte und körperlich akut litt, klammerte ich mich an diese Aussage und insistierte, dass ich hier und jetzt in der Gegenwart Gottes, des „unendlichen Unsichtbaren“ war, der vor all diesen Jahren den Krebsfall geheilt hatte. Dieser mentale Kampf muss fast eine Stunde angedauert haben, als die Verstopfung plötzlich verschwand und ich wieder schlucken konnte. Ich rief den Praktiker dankbar an und schlief ein paar Stunden, bevor ich zur Arbeit ging. Meine Arbeitgeber, die am Abend zuvor in der Kirche gewesen waren, begrüßten mich überrascht.
An einem Sonntag ungefähr zwölf Jahre später stellte ich beim Mittagessen ein zweites Mal fest, dass mir ein Bissen im Hals stecken blieb und ich nicht schlucken konnte. Diesmal kam die Heilung erst am Dienstagmorgen. Nachdem der Verzweiflungspunkt erreicht war, beschloss ich, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Doch als ich im Telefonbuch nach einem Arzt suchte, fiel mir Mrs. Eddys Satz in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift ein: „Die Christliche Wissenschaft ist immer der geschickteste Chirurg ...“ (S. 402). Und damit löste sich die Verstopfung in meinem Hals auf.
Das war nicht nur eine körperliche Heilung großen Umfangs für mich, sondern es bedeutete, dass ich am folgenden Samstag auf einem Jugendtreffen der Christlichen Wissenschaft in einer anderen Stadt eine zugesagte Ansprache halten konnte.
In Zeiten von Stress und Furcht wurde die Erinnerung an diese Heilungen zur Quelle von Dankbarkeit gegenüber Gott und für die Lehren der Christlichen Wissenschaft, wie Mary Baker Eddy sie der Welt gegeben hat.
William S. Stay
Kapstadt, Südafrika
