Ich war in der Christlichen Wissenschaft aufgewachsen, hatte mich aber wieder davon entfernt und sie ca. vierzig Jahre lang nicht praktiziert. Dann hatte ich ein Mammogramm, aus dem ein kleiner Knoten hervorging. Als ich kurz nach Jahreswechsel einen Spezialisten aufsuchte, wurden Krebszellen nachgewiesen.
Eine dunkle Vorahnung ergriff mich. Ich hatte einige Jahre zuvor medizinische Behandlung wegen Brustkrebs erhalten, und diesmal wurde eine noch umfangreichere Operation angesetzt. Ich war schockiert und entsetzt.
Erst machte ich einen Termin bei einer Naturheilkundlerin aus, aber im Behandlungszimmer kam der stille Wunsch in mir auf, ich könnte aufwachen wie von einem schlechten Traum. Als ich die Praxis verließ, fühlte ich mich wie vom Blitz getroffen: „Was soll denn das? Du bist ‚heilender Abstammung‘!“ Es fühlte sich wie Inspiration von Gott an, denn diesen seltsam altmodischen Ausdruck hätte ich nie verwendet!
Mir fielen zwei Heilungen ein: die erste von meiner Großmutter mütterlicherseits, die mit der Christlichen Wissenschaft bekanntgemacht wurde, als sie ohne Hoffnung auf Besserung bettlägerig war. Sie wurde vollständig geheilt. Die zweite war die Heilung meiner geliebten Tante, die durch die Christliche Wissenschaft von Sepsis geheilt wurde, obwohl ihr keine Überlebenschance gegeben worden war.
Ich wusste sofort, dass dieser Krebs durch die Christliche Wissenschaft geheilt werden würde. Als ich meinem Mann sagte, dass ich für die Heilung die Christliche Wissenschaft in Anspruch nehmen wollte, sagte er zu meiner großen Erleichterung: „Du hast meine volle Unterstützung.“ Ich war so froh darüber! Die Entscheidung fühlte sich völlig richtig an. Am nächsten Morgen rief ich den Chirurgen an und sagte die Operation ab.
Mit der Hilfe einer liebevollen Praktikerin der Christlichen Wissenschaft und der wunderbaren Unterstützung einer Freundin, die Christliche Wissenschaftlerin ist, machte ich mich an die Arbeit und studierte die Christliche Wissenschaft mit neuem Engagement. Ich nahm alles von der Christlichen Wissenschaft auf, was ich finden konnte: Artikel, Video- und Audiopräsentationen online, Aufnahmen von Liedern im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, die Bibellektionen aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft sowie Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, das ich ganz durchlas. Mein Mann und ich besuchten die Gottesdienste in einer örtlichen Zweigkirche Christi, Wissenschaftler.
Manchmal überkam mich das überwältigende Gefühl wie bei einer Heimkehr nach langer Abwesenheit, eine wundervolle Wärme und die Überzeugung: „Hier gehöre ich hin.“ Ich fing an zu erkennen, dass ich in Wirklichkeit nie außerhalb von Gottes Fürsorge gewesen war. Folgende Stellen aus Wissenschaft und Gesundheit waren besonders hilfreich:
„Wenn die Illusion von Krankheit oder Sünde dich in Versuchung führt, dann halte dich unerschütterlich an Gott und Seine Idee. Lass nichts als Sein Gleichnis in deinem Denken weilen. Lass weder Furcht noch Zweifel deinen klaren Sinn und dein ruhiges Vertrauen trüben, dass die Erkenntnis des harmonischen Lebens – wie Leben ewiglich ist – jede schmerzvolle Empfindung von dem oder jeden Glauben an das, was Leben nicht ist, zerstören kann. Lass die Christliche Wissenschaft statt des körperlichen Sinnes dein Verständnis vom Sein tragen, und dieses Verständnis wird Irrtum durch Wahrheit und Sterblichkeit durch Unsterblichkeit ersetzen sowie Disharmonie durch Harmonie zum Schweigen bringen“ (S. 495). Und: „Sprich die Wahrheit zu jeder Form des Irrtums. Tumore, Geschwüre, Tuberkeln, Entzündung, Schmerz, deformierte Gelenke sind Schatten des Tagtraums, dunkle Bilder sterblichen Denkens, die vor dem Licht der Wahrheit fliehen“ (S. 418).
Es gab einiges Auf und Ab und an manchen Tagen kamen Fragen mit „Was ist, wenn“ auf, aber das, was ich in der Christlichen Wissenschaft lernte, gab mir Hoffnung und ein klareres Gefühl von Gottes Liebe und Fürsorge. Dann hatten mein Mann und ich Gelegenheit, die Mutterkirche zu besuchen. Ich kannte aus meiner Kindheit nur das kleine Relief auf dem Liederbuch und hatte nicht die geringste Ahnung, wie wunderschön sie ist! Es war etwas ganz Besonderes, drei Gottesdienste dort zu besuchen. Und ich war begeistert, dass ganz in der Nähe ein Praxisbüro von Praktikerinnen und Praktikern ist. Hineinzugehen und mit dem diensthabenden Praktiker zu reden, war wundervoll und beruhigend.
Für mich war die Inspiration aus dieser Reise wie Manna vom Himmel. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die die Naturheilkundlerin empfohlen hatte, fiel von mir ab, als ich konkreter spürte, dass unser wahres Leben und unsere wahre Hilfe in Gott, Geist, und nicht in der Materie sind, wie die „wissenschaftliche Erklärung des Seins“ ausführt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468). Ich fühlte, dass ich Fortschritt machte.
Gegen Ende des Jahres ließ ich mich erneut ärztlich untersuchen, um die Sorgen von Verwandten zu lindern. Die Untersuchung ergab keine körperliche Veränderung. Ja, ich hatte Zweifel. Ich weiß noch, dass ich mich fühlte wie in einem untergehenden Boot! Einen Augenblick lang war ich geneigt, der Operation zuzustimmen. Doch eine Praktikerin (die die Entscheidung natürlich mir überließ) teilte ein paar Ideen mit mir, die mir halfen, mich mehr auf Gottes „holde Gegenwart“ zu stützen, wie es in einem von Mrs. Eddys Gedichten heißt (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 389). Ich hielt ganz an diesem wundervollen Lied fest (und finde die Botschaft darin weiterhin tröstlich und inspirierend).
Während der gesamten Zeit hatte ich ein kleines Gewächs im Gesicht, und es kam der Zeitpunkt, an dem ich dachte, dass auch dieses keinen Platz in Gottes vollkommener Schöpfung hat und zusammen mit dem Krebs geheilt werden würde. Beide gehörten einfach nicht zu meinem Leben als Gottes Ausdruck!
Allmählich ließen die Furcht und die überwältigenden Gedanken an die Krankheit nach und wurden durch das Wissen vom rechtmäßigen Gesundheitszustand aller Menschen als Kinder Gottes ersetzt. Das so lange vorhandene Gewächs in meinem Gesicht fiel bald darauf ab (und ist nicht zurückgekehrt) und hinterließ ganz glatte Haut. Gottes holde Gegenwart war mir so klar. Nach und nach wusste ich, dass ich auch vom Krebs geheilt war. Das ist jetzt acht Jahre her, und seitdem hatte ich keine weiteren Krebssymptome.
In der Zwischenzeit bin ich der Mutterkirche beigetreten, habe Elementarunterricht in der Christlichen Wissenschaft genommen und bin (zusammen mit meinem Mann) Mitglied unserer Zweigkirche geworden. Wir haben viele weitere Beweise von Gottes Fürsorge und Liebe erlebt, die sich in Heilungen und harmonischen Lösungen für schwierige Situationen gezeigt haben. Ich bin so dankbar, dass ich zur Christlichen Wissenschaft zurückgebracht worden bin.
Sue Martin
Kareela, Neusüdwales, Australien
 
    
