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Original im Internet

Gott hat keine Enkel

Aus der Oktober 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. Februar 2021 im Internet.


Unlängst passte ich auf meinen kleinen Enkel auf. Wir hatten viel Spaß. Ich gab ihm die Flasche, sang ihm etwas vor, hielt ihn im Arm, während er schlief, und dann spielten wir auf dem Boden mit seinen Spielsachen. Er genoss es – und ich auch. Doch als seine Mama durch die Tür kam, strahlte er vor Glück. Er krabbelte so schnell er konnte zu ihr, und als sie ihn auf den Arm nahm, drehte er sich glücklich lächelnd zu mir um und konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen. Wenn sein Papa von der Arbeit kommt, macht er dasselbe. Seine Eltern haben meinen Enkel sehr lieb; die Freude, einander zu sehen, beruht auf Gegenseitigkeit.

Als ich darüber nachdachte, war mir klar, dass es ganz natürlich für uns ist, unsere Beziehung zu unserem göttlichen Vater-Mutter-Gott ähnlich zu sehen. Unsere Beziehung zu Ihm ist nicht wie die von Enkeln und Großeltern – mit einer Generation dazwischen –, sondern sie ist so eng wie die eines Kindes zu seinen liebevollen Eltern. Gott liebt und freut sich über jeden von uns als Sein Kind. Der Prophet Jeremia in der Bibel verstand das und schrieb: „Der Herr ist mir erschienen von fern: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ (Jeremia 31:3)

Verstehen wir wirklich, wie sehr Gott jeden von uns liebt? Diese Liebe ist nicht sporadisch oder vorübergehend. Die Liebe Gottes – die Liebe, die Gott ist – umgibt uns ständig und schätzt, führt, beschützt und lenkt uns. David, der Hirte, verstand das, als er schrieb: „Der Herr ist mein Hirte“, und dann führte er genau aus, wie sehr Gott Seine Schöpfung liebt (siehe Psalm 23).

Doch Jesus verdeutlichte die Zärtlichkeit seines göttlichen Vaters noch mehr, als er Gott Abba, „Vater“, nannte. Wer von uns würde nicht gern solch eine vertraute und liebevolle Beziehung mit Gott, der göttlichen Liebe, haben? Jesus wusste, dass wir alle diese Beziehung haben, denn das Gebet, das er uns lehrte, beginnt mit den Worten „Unser Vater“. Diese Vertrautheit mit dem all-weisen und all-liebenden Hirten steht uns längst zu. Jeder auf der ganzen Welt hat diese herzliche und liebevolle Beziehung zu Gott und kann all das akzeptieren, was damit verbunden ist.

Manche Menschen stehen ihren menschlichen Eltern nicht besonders nahe. Doch egal wie unsere menschliche Familie aussieht, unsere Beziehung zu Gott ist intakt, stark, befriedigend und ermächtigend, denn wir koexistieren mit unserem göttlichen Vater-Mutter-Gott. Unsere Beziehung zu Ihm lässt sich als Einheit beschreiben. Er erschafft uns nicht durch andere, noch wurden wir von Ihm adoptiert oder unter Seine Obhut gegeben. Er hat uns erschaffen und niemals fallengelassen. Wir haben schon immer in Seiner Liebe existiert. Es gibt nichts in unserer Vergangenheit, das zwischen Gott und Seine Liebe für uns kommen kann.

Das Verständnis unseres geistigen Selbst – unseres wahren Seins als Gottes Kind – lässt sich von der Bibel ableiten. Der Apostel Paulus schrieb an die Römischen Christen: „Der Geist selbst gibt unserem Geist das Zeugnis, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn wir Kinder sind, dann sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben Christi“ (Römer 8:16, 17). Gott und nicht ein menschliches Elternpaar hat uns als Sein geistiger Nachkomme erschaffen, und wir erben alle guten Eigenschaften, die die Gottheit ausmachen, darunter Liebe, Schönheit, Liebenswürdigkeit, Intelligenz, Verständnis, Freude, Zufriedenheit, geistigen Sinn, Reinheit, Vollkommenheit. Und da Gott vollständig gut ist, ohne den Schatten von etwas Bösem, haben wir keine „schlechte Neigung“ von Ihm geerbt und auch keinen Hang zu Krankheit, Versuchung oder Abhängigkeit. Allein Gott bestimmt unsere „genetische“ Zusammensetzung, und die ist geistig und nicht biologisch.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, studierte ihr Leben lang die Bibel und lebte die Güte, die die Bibel lehrt. Sie definiert Gott in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift mithilfe von sieben Synonymen, die sich auf die Bibel gründen: Prinzip, Gemüt, Seele, Geist, Leben, Wahrheit und Liebe. Und sie definiert das wahre, geistige Selbst des Menschen u. a. folgendermaßen: „Der Mensch ist geistig und vollkommen; und weil er geistig und vollkommen ist, muss er in der Christlichen Wissenschaft so verstanden werden. Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe; er ist kein physischer Organismus. Er ist die zusammengesetzte Idee Gottes, die alle richtigen Ideen einschließt; der Gattungsbegriff für alles, was Gottes Bild und Gleichnis widerspiegelt; die bewusste Identität des Seins, wie wir sie in der Wissenschaft finden, in der der Mensch die Widerspiegelung von Gott oder Gemüt und somit ewig ist ...“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 475).

Das göttliche Gemüt ist die Quelle unserer Intelligenz, unseres Verständnisses und unserer Stabilität. Das göttliche Leben ist die Quelle unserer Beweglichkeit und Fähigkeit. Unendliche Seele hat uns harmonisch, schön und friedvoll erschaffen. Wir erben Mut, Kraft und Überzeugung von Geist. Wahrheit verleiht uns Integrität und Ehrlichkeit. Göttliches Prinzip sorgt dafür, dass wir ausgeglichen und unter göttlicher Ordnung sind. Und die Liebe, Anteilnahme und Freundlichkeit, die wir für andere empfinden, entstammen direkt der göttlichen Liebe. Wir erben diese und viele andere wundervolle Qualitäten von Gott. Die Liste ist buchstäblich endlos, denn Gottes Güte ist unendlich. Dies sind nicht Dinge, die wir uns irgendwann erhoffen, sondern sie treffen jetzt zu. Wir müssen dieses geistige Selbst nur als die Wahrheit über uns akzeptieren und auf dieser Grundlage leben.

Paulus schrieb den Römern ferner: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur, uns von der Liebe Gottes zu scheiden vermag, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Römer 8:38, 39). Damit ist alles abgedeckt!

Wir sind nie von Gott getrennt, nie von Ihm entfernt. Wir koexistieren als Sein eigenes Kind mit Ihm. Nichts – kein Umstand, keine Situation, keine Umgebung und keine Vergangenheit – kann uns von Gottes Liebe und vertrauter Fürsorge trennen. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass Sie auch nur einen Augenblick lang außerhalb Ihres Vater-Mutter-Gottes sind. Wer würde solch eine Beziehung nicht wollen? Wir sind nie zu alt oder zu jung dafür.

All das war mir eine große Hilfe, als ich ein bestimmtes Alter erreichte – das Alter, in dem meine Großmutter, mein Vater und mein Bruder gestorben waren. Als ich diese Jahreszahl erreichte, fragte ich mich, ob es in der Zusammensetzung meiner Familie etwas gab, das uns anfällig dafür machte, vorzeitig zu sterben. Ich betete intensiv dafür zu verstehen, dass ich als geistige Idee, als Kind Gottes, näher mit Gott verwandt war als mit meinen menschlichen Verwandten. Ich prüfte genau, wie ich über mich selbst dachte, und verglich es mit dem, was Gott über mich weiß. Mir wurde klar, dass ich Gottes Kind bin, nicht der Nachkomme von zwei menschlichen (wenn auch sehr liebevollen) Eltern.

Ich lernte Gott durch diese sieben göttlichen Synonyme noch besser kennen und schätzte sie als meine wahre Abstammung. Wie man sieht, starb ich in dem Alter nicht. Ja, es liegt nun viele Jahre zurück. Dieses Verständnis der göttlichen Abstammung hat mich zu einem besseren Vater gemacht, da ich weiß, dass der wahre Vater und die wahre Mutter meiner Kinder (und nun meines Enkels) Gott ist.

Und was für eine Familie wir sind – weltweit! Eine Familie von Kindern, alle unter der Obhut und Führung des göttlichen, liebevollen Vater-Mutter-Gottes. Keiner ist eine Generation (oder mehr) von Gott entfernt, sondern wir sind jetzt und immer Sein-Ihr geliebtes Kind.

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