Vor vielen Jahren, bevor wir Kinder hatten, begleitete ich meinen Mann auf eine längere Geschäftsreise nach Indien. Wir verbrachten drei Monate dort, erforschten interessiert viele Teile dieses Landes und vertieften uns in die Geschichte und Traditionen Indiens.
Eines Morgens fühlte ich mich beim Aufwachen sehr schlecht. Obwohl Sonntag war, musste mein Mann arbeiten, deshalb war ich allein im Hotel. Ich wusste, dass mein Mann für mich betete, doch ich war von Angst erfüllt und fühlte mich so weit von zu Hause entfernt. Es gab weder Kirchen noch Praktikerinnen und Praktiker der Christlichen Wissenschaft in der Gegend, und Auslandstelefonate hatten sich bereits als schwierig erwiesen. Doch ich hatte meine Bibel und das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bei mir. In meiner Not bat ich meinen Vater-Mutter-Gott um Trost und Hilfe.
Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Die ‚stille, sanfte Stimme‘ des wissenschaftlichen Gedankens reicht über Land und Meer bis in die entferntesten Winkel der Erde“ (S. 559). Als ich betete, fiel mir ein, dass Sonntagmorgen war, und ich verstand, dass in aller Welt Gottesdienste der Christlichen Wissenschaft abgehalten wurden. Die Wahrheitsgedanken, die in der Bibellektionspredigt jener Woche aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft enthalten waren, reichten „über Land und Meer bis in die entferntesten Winkel der Erde“, einschließlich unseres Hotelzimmers im indischen Poona!
In dem Moment hatte ich das wundervolle Gefühl, aktiv an diesen heilenden Gottesdiensten beteiligt zu sein – ich war eins mit den anderen Christlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, als sie ihre Sonntagsgottesdienste besuchten. Ich dachte an den Pfingsttag in der Apostelgeschichte in der Bibel, als die Jünger „alle einmütig an einem Ort“ zusammenkamen (2:1). Ich fing an, im Bett die Lektionspredigt zu studieren, so froh, dass ich an jenem sonnigen Morgen in Indien ein Teil der geistigen Idee von Kirche war, vereint mit Kirche, wie sie in Wissenschaft und Gesundheit definiert wird. Diese Definition beginnt mit den Worten: „Die Struktur der Wahrheit und der Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht“ (S. 583). Die zweite Hälfte dieser Definition, in der die Anwendbarkeit von Kirche ausgeführt wird, schien mir in diesem Augenblick besonders relevant. Mir sagte diese Definition, dass unsere Kirche eine Kirche ohne Mauern ist, deren Botschaft ausgeht, um die Welt zu heilen und zu segnen.
Als mein Mann an jenem Abend zurückkam, war ich fröhlich und wohlauf, und wir nahmen im Hotelrestaurant eine herzhafte Mahlzeit ein.
Mrs. Eddy schreibt: „Wenn sich die Strahlen der unendlichen Wahrheit im Brennpunkt der Ideen sammeln, dann bringen sie augenblicklich Licht ...“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 504). Diese Strahlen der Wahrheit haben mich an jenem Tag in Indien erreicht, und für diese Heilung und alles, was mir die Christliche Wissenschaft bedeutet, bin ich ewiglich dankbar.
Cathrine Hogg
Leatherhead, Surrey, England
