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Original im Internet

Die modernen Goliate sind besiegbar

Aus der Juni 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 3. Juni 2021 im Internet.


Die Welt sieht sich vor Probleme und Schwierigkeiten der Größenordnung eines Goliats gestellt, und viele Menschen sind verängstigt und eingeschüchtert. Viele beten um Lösungen, doch reicht Gebet aus? Manche halten es für schwach und wirkungslos – als würde man das Wort Wasser auf ein Blatt Papier schreiben und dieses dann in ein verheerendes Inferno werfen.

Christus Jesus gab uns ein hervorragendes Beispiel und wertvolle Hilfestellung für Probleme der Größenordnung eines Goliats und für Zeiten, in denen wir die Macht von Gebet bezweifeln.

Ein Mann brachte seinen Sohn zu Jesus, um geheilt zu werden (siehe Matthäus 17:14–21). Der Zustand des Sohnes – vermutlich Epilepsie – war schlecht, und die Symptome aufsehenerregend. Jesu Jünger hatten ihn nicht heilen können. Jesus beklagte den allgemeinen Mangel an Glauben und heilte den Jungen augenblicklich. Als die Jünger Jesus fragten, wieso sie ihn nicht hatten heilen können, antwortete er: „Wegen eures Unglaubens. Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: ‚Bewege dich von hier dorthin!‘, und er wird sich wegbewegen; und nichts wird euch unmöglich sein. Aber diese Art fährt nicht aus außer durch Beten und Fasten.“

Auf was für eine Art Glauben bezog sich Christus Jesus hier? Es kann kein rein blinder oder dogmatischer Glaube und auch kein Glaube an ein falsches Konzept von Gott gewesen sein – beispielsweise an eine Gottheit, die Leiden und Segen gleichzeitig hervorrufen oder gestatten kann. Nein, der Glaube, den Jesus forderte, damit Gebet wirksam ist, muss in göttlicher Wahrheit verankert sein – in einem Verständnis der wahren Natur von Gott und Seiner Schöpfung. Jesus verstand, dass selbst ein Körnchen Glauben an die Tatsache von Gottes unbegrenzter Güte und Allmacht immer noch unendlich größer ist als jede aggressive Lüge, die aus dem erwächst, was die Bibel fleischliche Gesinnung nennt. Dieses falsche Bewusstsein glaubt, dass Materie alles-in-allem und das Böse wirklicher und machtvoller ist als Gott. Das geistige Verständnis der gegenteiligen Wahrheit – der Macht und Unendlichkeit Gottes, des Guten – verleiht uns Herrschaft über alle Probleme, ob winzig oder riesig.

Doch Jesus sagte, dass die Überwindung bestimmter Arten von Problemen Beten und Fasten erfordern. Und was ist die geistige Bedeutung dieses Fastens? Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der heilenden Wissenschaft des Christus, definiert es als „Sich-Enthalten, den Ansprüchen der Sinne zuzustimmen“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 222).

Die physischen Sinne – die Sinne der fleischlichen Gesinnung – sind fehlerhaft. Sie sehen die Welt nicht so, wie Gott sie erschaffen hat, nämlich vollständig geistig, gut und harmonisch. Sie nehmen eine materielle Welt mit Problemen der Größenordnung eines Goliats und manchmal einem dramatischen Erscheinungsbild wie grassierender Krankheit, Ungerechtigkeit, Gewalt und Korruption wahr, ohne dass ein Ende in Sicht ist.

Die Christliche Wissenschaft offenbart das, was Jesus bewiesen hat – dass der Berg, der durch ein Körnchen Glauben versetzt wird, nie eine von Gott erschaffene Wirklichkeit war. Wie der Nebel in 1. Mose 2, der Gottes bereits vollkommene Schöpfung (siehe 1. Mose 1) verdeckt und eine materielle Theorie vom Leben hervorgerufen hat, war der „Berg“, auf den Jesus sich bezog, nichts als eine nebulöse, verzerrte Sichtweise der Wirklichkeit. Er ist eine Fata Morgana, die dem menschlichen Denken aggressiv aufgedrängt wird, aber durch Gebet überwunden werden kann, das Gottes Sichtweise, die absolute Wahrheit, anvisiert und nicht loslässt. Eddy schreibt: „Nach rechts und links in den Nebel hineinschlagen klärt niemals die Sicht, sich aber darüber erheben ist ein unübertreffliches Allheilmittel“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 355).

Einmal hatte ich mit etwas zu kämpfen, das wie eine schrecklich bedrohliche Krankheit aussah – ein Problem mit den Innenorganen, das mich die meiste Zeit über ans Haus band. Ich hatte diesen Zustand eher ausgehalten und ertragen, als darüber zu beten, und selbst der Lebensmitteleinkauf war eine Herausforderung.

Ein Körnchen Wahrheit ist unendlich viel größer als jede Lüge.

Dann erzählte mein Mann eines Tages, dass er zwei Wochen geschäftlich an die Westküste reisen musste. Er war für die Bahn tätig, und für die Reise waren ihm Fahrkarten, Unterkunft und die Übernahme aller Kosten für uns beide angeboten worden. Mit dem Zug quer durchs Land zu reisen war ein langgehegter Traum. Doch jetzt konnte ich mir nicht vorstellen, mitfahren zu können.

Wie der Hirtenjunge David den riesigen Philister Goliat mit einem glatten Stein durch sein absolutes Gottvertrauen besiegt hatte, bat ich Gott um den einen Gedanken, den einen „glatten Stein“, den ich brauchte. Er kam mir augenblicklich vom 23. Psalm: „Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.“ Ich beschloss, auf dieses Versprechen zu vertrauen und die Reise zu unternehmen. Immer wenn ich vor der Abreise Angst bekam, klammerte ich mich an die Versicherung von Gott und vertraute mich der Fürsorge der göttlichen Liebe an.

Die Reise war wundervoll. Dadurch, dass jedes Bedürfnis gestillt wurde, wuchs mein Vertrauen in Gott und die Angst nahm ab. Als wir wieder zu Hause ankamen, waren die Symptome minimal, und ich fühlte, dass die vollständige Heilung unmittelbar bevorstand.

Ein paar Tage später ging ich am Fernseher vorbei und hörte eine Stimme sagen: „Die Lage klärt sich, aber das Chaosprinzip kann immer noch zuschlagen.“ Augenblicklich erhob sich ein starkes „Nein!“ in meinem Denken, gefolgt von: „Was für ein Unsinn!“ Das machte mich sofort darauf aufmerksam, dass das Problem, mit dem ich gekämpft hatte, kein körperlicher Zustand war, sondern nur der Glaube, dass mein Leben von einer Ursache oder einem Prinzip neben Gott regiert wurde. 

Ich hatte aus meinem Studium der Christlichen Wissenschaft gelernt, dass Gott, das göttliche Prinzip, Liebe, niemals etwas hervorrufen oder unterstützen würde, das Sein Kind lähmen könnte. Das war die Antwort, nach der ich gesucht hatte, und ich nahm sie freudig an. Nach ein, zwei Tagen verschwand auch das letzte Symptom, und ich bin seit elf Jahren völlig gesund, ohne dass die Schwierigkeit wieder aufgetreten ist.

Ob ein Problem winzig oder gigantisch erscheint, das Irrige und Unwahre hat keine wirkliche Größe, denn es existiert nur in einem falschen Bewusstsein. Ein Körnchen Wahrheit ist unendlich viel größer als jede Lüge oder hypnotische mentale Suggestion. Somit reicht ein Korn Glauben, der auf geistigem Verständnis beruht, aus, um das zu besiegen, was wie ein moderner Goliat aussieht. Egal ob die Lüge uns als hartnäckige persönliche Schwierigkeit oder als nationales oder globales Problem erscheint, ein klarer, wissenschaftlicher Wahrheitsgedanke von Gott mit all der Macht und Zärtlichkeit der göttlichen Liebe hinter sich reicht aus, um jeden Zustand und jede Situation zu überwinden, der bzw. die bedrohlich oder unüberwindlich erscheint. Beten und Fasten, wie Jesus es lehrte, zeigt uns, wie diese Goliate in sich zusammenfallen und sich in das Nichts auflösen, das sie sind, und wir erkennen: „Ein Körnchen der Christlichen Wissenschaft tut Wunder für die Sterblichen, so allmächtig ist Wahrheit ...“ (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 449).

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