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Original im Internet

Ein neues Verständnis davon, die andere Wange hinzuhalten

Aus der Mai 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 3. Mai 2021 im Internet.


Christus Jesus sagte: „Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch, dass ihr dem Bösen nicht widerstreben sollt; sondern, wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem halte auch die andere hin“ (Matthäus 5:38, 39).

Ich dachte früher, die andere Wange hinzuhalten bedeutet, dass wir jemandem erlauben, uns ein zweites Mal zu schlagen. Doch unlängst kam mir der Gedanke, dass es in Wirklichkeit bedeutet, unsere Sichtweise zu ändern. Vielleicht ist es eine Aufforderung, anders über die Person zu denken, die uns schlecht behandelt hat. Denn wenn man den Kopf dreht, ändert sich die Sichtweise ganz natürlich.

Die andere Wange hinzuhalten bedeutet somit, geistiger zu sehen – sich vom materiellen Verständnis eines Menschen abzuwenden, um die wahre, geistige Unschuld der Person – von Gottes vollkommener Schöpfung – zu erkennen. Nach meiner Erfahrung gehe ich liebevoller auf Menschen und Situationen ein, wenn ich meine Gebete mit dem Konzept des vollkommenen Gottes und vollständigen Menschen (also eines jeden) beginne. Und ich kann deutlicher sehen, dass wir alle in Einheit mit Gott, der göttlichen Liebe, leben. Jeder von uns ist eins mit Liebe.

Wir lesen in Jeremia: „Der Herr ist mir erschienen von fern: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte“ (31:3). Gott ist die Liebe selbst, und wir sind der Ausdruck der Liebe. Wir erfüllen das biblische Gebot, unseren Nächsten zu lieben, wie uns selbst, indem wir göttliche Liebe ausdrücken und eine liebevolle Beziehung zu allen Menschen aufbauen.

Manchmal nimmt diese Liebe die Form von Vergebung an. Es mag gelegentlich schwer erscheinen, anderen zu vergeben, doch wenn wir als Erstes Gott bitten, uns zu zeigen, wie Er die Person oder Situation sieht, kann es einfacher sein, diese heilige Liebe und Vergebung anderen zukommen zu lassen. Die göttliche Liebe betrachtet die Situation aus höherer Warte. Wenn wir die andere Wange hinhalten – uns bemühen, diesen höheren, geistigen Standpunkt einzunehmen –, gehört Vergebung ganz natürlich dazu, uns und unsere Mitmenschen zu lieben.

Ich hatte einmal Gelegenheit, Vergebung auszudrücken, was dann zu Heilung führte. Lange Zeit hatte ich meiner Mutter und Großmutter gegenüber Ressentiments. Sie hatten mir als Teenager nicht erlaubt, an außerschulischen Aktivitäten teilzunehmen, und ich fühlte mich jahrelang in gesellschaftlichen Situationen unwohl. Selbst als Erwachsene kam mir immer, wenn ich mich unbehaglich fühlte, der Gedanke: „Wenn es mir früher doch nur erlaubt gewesen wäre, Zeit mit Altersgenossen zu verbringen! Dann fiele es mir heute leichter.“ Doch dadurch, dass ich an diesem Gedanken festhielt, war ich an die Vergangenheit gekettet und konnte meine vorhandene Fähigkeit nicht erkennen, die göttliche Liebe auszudrücken und in der Gnade zu wachsen.

Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy enthält folgenden ermutigenden Satz: „Die Tiefe, Breite, Höhe, Macht, Majestät und Herrlichkeit der unendlichen Liebe füllen allen Raum“ (S. 520). Ich öffnete mein Denken in meinen Gebeten noch mehr für die unendliche Fülle der göttlichen Liebe. Ich wurde empfänglicher für die Liebe der göttlichen Liebe zu uns allen und verstand, dass Liebe Sanftheit, Zuneigung und Wohlwollen ausschüttet.

Mit diesem erweiterten Verständnis von Liebe konnte ich die Dinge anders sehen – dass meine Mutter und Großmutter um meine Sicherheit besorgt gewesen waren und aus Liebe versucht hatten, mich zu beschützen. Und dafür konnte ich sie lieben. Als ich ihnen wirklich vergab, wurde ich von dem falschen Glauben befreit, dass ich einen Grund hatte, mich ungeschickt oder nicht liebenswert zu fühlen. Ich wurde in geselligen Situationen entspannter und verhielt mich natürlicher.

Je mehr ich von der Tiefe und Breite der geistigen Tatsache lerne, dass Gott Liebe ist, desto besser gelingt es mir, die andere Wange hinzuhalten – meine Perspektive zu ändern, um klar zu erkennen, dass die göttliche Liebe mich und alle segnet. Wenn wir Gottes allgegenwärtige Liebe ausdrücken, können wir nicht nur unsere eigenen Beziehungen umwandeln, sondern auch Beziehungen in unserem Umfeld und der Welt.

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