„Sie können nicht von der Erde fallen“, waren die ersten Worte einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, die ich gebeten hatte, für mich zu beten. Ich war in unserem Kirchengebäude zwei Treppen hinuntergefallen und kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. Ihr unerwarteter Humor nahm dem Augenblick die Schwere und brachte mich zum Lächeln, denn er machte mir bewusst, dass die Vorstellung, aus Gottes Fürsorge zu fallen, ebenso unsinnig ist.
Aus meinem Studium der Christlichen Wissenschaft wusste ich, dass Gott Liebe ist und allen Raum erfüllt, also konnte ich weder die geistige Grundlage meines Daseins als das vollkommene, geliebte, versorgte Kind Gottes, des Geistes, verlieren noch von der Erde runterfallen.
Die Praktikerin erbot sich liebevoll, mich nach Hause zu bringen, doch ich hatte noch solche Schmerzen, dass ich nicht aufstehen und laufen konnte. Ich sagte ihr, dass ich befürchtete, mir den Fuß gebrochen zu haben. Sie erwiderte mit völliger Überzeugung, dass mein Fuß nicht gebrochen sein konnte, da Gottes geistige Idee weder beschädigt noch verletzt sein kann.
Da ich mich mein Leben lang auf die Christliche Wissenschaft verlasse, um Heilung zu erlangen, verstand ich, dass Gottes Gesetz der Harmonie immer in Kraft ist und bewiesen werden kann. Ich hielt an der Tatsache fest, dass es unmöglich ist, meine Beziehung zu meinem Vater-Mutter-Gott zu unterbrechen, der uns alle erschaffen hat und aufrechterhält. Mary Baker Eddy versichert uns in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Beziehungen von Gott und Mensch, von dem göttlichen Prinzip und der Idee, sind in der Wissenschaft unzerstörbar ...“ (S. 470–471).
Kurze Zeit später war es mir mithilfe einiger Kirchenmitglieder möglich, aufzustehen und zum Auto der Praktikerin zu gelangen. Zu Hause angekommen und durch ihre weiteren liebevollen Gebete unterstützt betete ich anhand der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ auf Seite 468 von Wissenschaft und Gesundheit. Sie fängt so an: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Manifestation, denn Gott ist Alles-in-allem.“
Ich bekräftigte immer wieder, dass Gott, das einzige Gemüt, keine Unfälle hervorruft und keine Schmerzen erschafft und dass ich nichts wissen kann, was Gott nicht weiß. Durch meine Gebete wurde mir immer klarer, dass Schmerzen keine wirkliche Ursache oder Existenz haben, da die göttliche Liebe ihre gesamte Schöpfung umgibt; daher konnte ich keine Schmerzen erleben. Gott erhält Seine Schöpfung bei vollkommener Gesundheit und Harmonie, und ich wusste, dass diese geistige Tatsache hier und jetzt auf mich zutraf.
Der nächste Tag war Thanksgiving. Es gelang mir, mit der gebetvollen Hilfe der Praktikerin und dem unterstützenden Arm eines Kirchenmitglieds am Dankgottesdienst teilzunehmen. Die einleitende Bibelstelle für den Gottesdienst handelte von der Heilung des Lahmen durch Petrus und Johannes auf dem Weg in den Tempel (siehe Apostelgeschichte 3:1–11). Petrus sagte zu dem Mann: „Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und geh!“
In dem Moment kam es mir vor, als spreche der Christus, Gottes heilende Botschaft, direkt zu mir. Die Geschichte geht weiter: „Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sofort wurden seine Füße und Knöchel fest, und er sprang auf, konnte stehen und gehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang und lobte Gott.“
Wow! Dieses Beispiel einer augenblicklichen Heilung hatte einen direkten Bezug zu meiner Situation. Ich war in Gegenwart des heilenden Christus, der Wahrheit. Am Ende des Gottesdienstes sangen wir Lied Nr. 374 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, das mit den Worten endet: „Sei froh! Du bist geheilt“ (John Randall Dunn, Orig. und Übers. ©CSBD). Ja, dachte ich, du bist geheilt – vollständig –, nicht, du warst es oder wirst es sein.
Ich fühlte, wie Gottes Macht wirkte. Nach dem Gottesdienst konnte ich allein aufstehen und gehen. Am darauffolgenden Montag ging ich wie immer zu Fuß zur Arbeit, vollständig frei – ich „lief und sprang und lobte Gott“ –, und ich habe seitdem keine Probleme mit dem Fuß gehabt. Ich bin so dankbar für diese schnelle Heilung.
Die Heilungen in der Bibel sind Demonstrationen des Gesetzes Gottes, der göttlichen Wahrheit, die heute so verfügbar ist, wie zu Jesu Zeiten. Ich bin Mary Baker Eddy sehr dankbar, die die Christus-Wissenschaft entdeckt hat, aus der wir lernen, so zu heilen, wie Jesus und seine Jünger.
Ich habe aus dieser Erfahrung gelernt, dass Gottes Liebe zu mir und allen immer gegenwärtig und von Dauer ist und dass Gott unsere Versorgung und unseren Schutz garantiert. Es ist absolut sicher, dass wir nicht „von der Erde fallen“ können, noch aus Gottes Allgegenwart und allumfassender Liebe.
Ursula B. Müller
Princeton, New Jersey, Vereinigte Staaten