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Original im Internet

FÜR JUNGE LEUTE

Die perfekte Beziehung?

Aus der Juni 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 28. Dezember 2020 im Internet.


Ich war hin und weg von meinem Freund, und total verliebt. Meine Eltern waren weniger begeistert. Er war älter als ich. Und dann waren da die Drogen; wir rauchten Marihuana und nahmen Tetrahydrocannabinol, später gefolgt von härteren Drogen und Alkohol. Doch er hatte auch eine spirituelle Ader und liebte die Natur. Für mich war es herrlich, dass wir diese Dinge gemeinsam hatten.

Rückblickend sehe ich, dass meine Mutter Angst hatte und sich Sorgen machte. Leider machte mich damals ihr Widerstand nur sturer. Ihre Sorge über meinen Freund kam mir heuchlerisch vor, denn sie hatte mir erklärt, dass Gottes Kinder gut sind, weil wir Gottes Güte widerspiegeln. Wieso konnte sie also das Gute in meinem Freund nicht wahrhaben?

Ein Jahr später merkte ich, dass mein Freund mich betrog und einen zwielichtigen Charakter vor mir verbarg, der sich zeigte, wenn er nicht mit mir zusammen war. Enttäuscht und am Boden zerstört fing ich an, Gott um Hilfe zu bitten und für uns beide zu beten. Ich betete, um zu wissen, dass Gott uns beiden eine unwiderstehliche Liebe des Guten verliehen hatte und dass dies die einzige Anziehung war, denn in Wirklichkeit ist das Gute die einzige Macht. Ich fing an, wieder zur Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft zu gehen, wo ich eine wundervolle Sonntagsschullehrerin hatte, der ich mich anvertrauen konnte und die mich liebte und unterstützte. Das Fremdgehen hörte auf, wir erneuerten unsere Liebe zueinander, nahmen aber weiter Drogen.

Nachdem ich einige Wochen gebetet und mehr Klarheit erlangt hatte, sagte ich meinem Freund, dass unser Lebenswandel nicht dem Leben entsprach, das ich wollte. Ich war froh und erleichtert, als er mir zustimmte. Noch am selben Tag stellte ich jeden Alkohol- und Drogenkonsum für immer ein. Das war ein wichtiger Wendepunkt in meinem Leben.

Mein Freund und ich fingen an, die Gottesdienste zu besuchen, und später traten wir der Kirche bei und fühlten uns gut über diese Veränderungen. Es war eine schöne Zeit, in der wir unsere Unschuld und die wahre Freude wiederentdeckten, Gottes allgegenwärtige Liebe zu fühlen.

Doch immer, wenn ich über unsere Zukunft betete, fühlte ich, dass ich aufgefordert wurde, die Beziehung zu beenden. Ich hörte keine Stimme, die mir das sagte, sondern fühlte Gottes Liebe, und sie stand im Gegensatz zu dem Unfrieden, den ich jetzt zunehmend mit meinem Freund erlebte. Nie fühlte ich den tiefen Frieden, der mich erfüllte, wenn Gott mir die tröstenden Lösungen auf andere Probleme zeigte, über die ich gebetet hatte. Ich versuchte alles, was ich konnte, um Gott von meiner anhaltenden Beziehung zu überzeugen. Verdiente ich Liebe nicht? Es stellte sich heraus, dass die Antwort „doch“ war – aber Gott, das allwissende Gemüt, das Liebe ist, stellte bereits etwas Besseres für mich bereit als meine besten eigenen Pläne es gekonnt hätten.

Als ich Gott und Seiner Liebe und Führung klarer folgen konnte, fing ich an, ein Muster von emotionalem Missbrauch in der Beziehung mit meinem Freund zu erkennen, der mich immer unausgeglichen und nervös machte. Wir stritten uns oft und ich begriff, dass ich nicht wirklich glücklich war.

Ich betete um Kraft und Mut und beendete die Beziehung schließlich. Erst war ich ganz verzweifelt, doch in diesen dunklen Augenblicken der Einsamkeit stellte ich fest, dass Gott wirklich bei uns ist. Ich rief oft in die Nach hinaus, dass Gott mich liebt. Dass ich wertvoll bin und nicht allein. Gott sprach zu mir und tröstete mich, und ich lernte Ihn wirklich auf einer innigen, friedvollen und fröhlichen Ebene kennen. Ich werde immer dankbar für diese Zeit in der Wüste sein, in der ich meine Nähe zu Gott fand.

Mary Baker Eddy gibt uns im Glossar von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift eine geistige Definition von Wüste, die so beginnt: „Einsamkeit; Zweifel; Finsternis.“ Doch sie enthält auch eine strahlende Verheißung: „Spontaneität des Denkens und der Idee; der Vorhof, in dem eine materielle Auffassung der Dinge verschwindet und der geistige Sinn die bedeutenden Tatsachen des Daseins entfaltet“ (S. 597). Diese Verheißung hat sich für mich bewahrheitet. Als ich das losließ, was ich für die perfekte Beziehung und eine wichtige Quelle der Liebe in meinem Leben hielt, lernte ich viel mehr über die Unendlichkeit von Gottes Liebe und dass sie unsere Bedürfnisse wirklich stillt.

Gottes Liebe hat mich inspiriert, meinen Focus nach außen zu richten, und das führte zu Möglichkeiten, anderen zu Diensten zu sein. Ich unterrichtete in der Sonntagsschule, war Betreuerin in einem Sommerlager für Christliche Wissenschaftler und gab später Kurse für Überlebenstraining in der Wildnis und Umweltschutz. Ich lernte einen wundervollen Mann kennen, der meine Liebe zu Outdoor-Aktivitäten und zur Christlichen Wissenschaft teilte, und wir heirateten. Mein Exfreund und ich behielten eine freundliche Beziehung bei, und er schrieb mir später sogar, dass er mir für meine Bemühungen für sein Wohl immer dankbar sein wird.

Viele der heilenden Berichte in der Bibel enthalten Kämpfe und schwere Wegstrecken; unser Leben läuft vielleicht nicht immer geradeaus und glatt. Doch die Bibel enthält auch die Verheißung, dass wir inmitten dieser Wüstenerlebnisse immer Gott finden werden und dass die Segnungen, die wir aus dieser Entdeckung erlangen, alles, was wir auf dem Weg aufgeben müssen, bei Weitem überwiegt.

Ich hatte nie erwartet, dass die Beziehung zu meinem Freund so enden würde. Doch ich werde immer dankbar dafür sein, dass diese Beziehung mich auf den Weg zu Gott und meiner vollkommenen Beziehung zu Ihm gebracht hat. Gott hat uns wirklich so lieb, wie wir immer geliebt werden wollten!

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