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Original im Internet

Kirche – mit dem Blick nach vorn

Aus der Juni 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 13. Mai 2021 im Internet.


Als mein Mann ein Jobangebot in einer anderen Stadt erhielt, konnte ich klare Vorteile für die ganze Familie erkennen, doch ich wollte die Kirche nicht verlassen, in der ich seit fast 15 Jahren Mitglied war und wo ich mich nützlich und gebraucht fühlte. Der Umzug in eine neue Stadt und eine neue Kirche fühlte sich an, als müsse ich von vorne anfangen.

Ich betete darüber, unterstützte die Richtigkeit des Umzugs und studierte Stellen aus der Bibel und aus Mary Baker Eddys Schriften, um mehr Frieden zu erlangen. Und dann kam die tröstliche Antwort: „Du nimmst dein Konzept von Kirche doch mit.“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto wertvoller und tröstlicher wurde es.

Ich wusste, dass Kirche vor allem eine göttliche Idee ist, und daher konnte ich auf meinem weiteren Weg voran nichts verlieren, das gut war. Was ich in jenen Jahren über Kirche gelernt und demonstriert hatte, würde mich begleiten, wohin ich auch ging und welcher Zweigkirche ich auch beitrat. Und genau das geschah. Statt von vorne anzufangen, stellte ich fest, dass mich die Freude und geistige Inspiration der göttlichen Liebe und sogar noch mehr Erfüllung erwarteten.

Diese Botschaft weist darauf hin, wie wichtig unser Konzept von Kirche ist. Welche Gedanken über Kirche nehmen wir in die Kirche und in das Vorangehen von Kirche mit, wie zum Beispiel: Ist unser Konzept von Kirche geistig oder betrachten wir sie als eine rein physische Struktur, in der menschliche Aktivität stattfindet? Sehen wir unendliche Möglichkeiten oder Begrenzungen?

Kirche ist ein geistiges Konzept, eine göttliche Idee. Mary Baker Eddy, die Gründerin unserer Kirche, identifiziert dieses geistige Konzept im Glossar von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift als „die Struktur der Wahrheit und der Liebe“ (S. 583). Eine göttliche Idee ist niemals statisch, sondern immer lebendig und aktiv und erfüllt den Zweck, für den Liebe sie erschaffen hat. Dieses göttliche Konzept ist immer bei uns, ein Teil von dem, wer wir als Kind Gottes, der Liebe, sind.

Für Mrs. Eddy war Kirche ebenso eine Offenbarung wie die Christliche Wissenschaft. Ihre Entdeckung steht im Mittelpunkt ihrer Kirche, unserer Kirche – sowohl die Idee als auch deren menschlicher Ausdruck. Sie war das Ergebnis selbstlosen Gebets und dessen, was Geist ihr offenbarte.

„Wie geschrieben steht: Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und was in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott denen bereitet, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes“ (1. Korinther 2:9, 10).

Nur wenn wir Kirche als göttliche Idee erkennen, beginnt die menschliche Einrichtung, die vollständige Intention und Macht Gottes zum Ausdruck zu bringen. Mrs. Eddy beschreibt weiter in ihrer Definition von Kirche deren Wert für die menschliche Erfahrung als „diejenige Institution, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt und die die Menschheit erhebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583).

Die Teilnahme an einem Gottesdienst der Christlichen Wissenschaft kommt manchen vielleicht sehr schlicht vor. Man hört keine persönliche Predigt und sieht weder Zeremonien noch Symbole. Der Fokus jedes Gottesdienstes ist auf Gott, Geist, Seiner geistigen Schöpfung und der Wahrheit des göttlichen Seins. Doch aufgrund dieser Schlichtheit, dieser Struktur der Wahrheit und der Liebe, herrscht ein Geist des Friedens, der Heilung den Weg bereitet und Wahrheit die Tür öffnet. „Unser Gebet in Stein“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 320) nannte unsere Führerin das Originalgebäude der Mutterkirche. Die einzigen Ablenkungen sind die, die wir vielleicht versehentlich mitbringen.

Jesus sagte seinen Nachfolgern: „Wenn du betest, geh in dein Zimmer und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dich öffentlich belohnen“ (Matthäus 6:6).

Mrs. Eddy bezeichnet das Zimmer als „Heiligtum des Geistes, dessen Tür den sündigen Sinn ausschließt, aber Wahrheit, Leben und Liebe einlässt. Ist sie dem Irrtum verschlossen, steht sie der Wahrheit offen und umgekehrt. … Um in das Herz des Gebets einzudringen, muss die Tür der irrenden Sinne geschlossen sein. Die Lippen müssen stumm sein und der Materialismus muss schweigen, damit der Mensch beim Geist Gehör finde, bei dem göttlichen Prinzip, Liebe, das allen Irrtum zerstört“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 15).

Als im vergangenen Jahr mehr Online- bzw. gemischte Gottesdienste als Versammlungen mit direkter Teilnahme stattfanden, gab es Zeiten, an denen wir vielleicht fühlten, dass wir uns wahrhaftig in diesem Heiligtum des Geistes befanden und aufs Neue den Wert der Tatsache lernten, dass das, was wir wissen, grundlegend für Kirche ist, nämlich das geistige Element. Wie so viele von uns haben Sie vielleicht erneut erkannt, wie heilsam das wirklich ist.

Das Thema der diesjährigen Jahresversammlung, „Gnade, um voranzugehen“, wird uns weiter darauf aufmerksam machen, dass wir nicht zurück zur Kirche gehen, sondern in ihr vorangehen; und wir können durch unseren Weg voran nichts Gutes verlieren. Mit der Gnade, um voranzugehen, erlangen wir mehr vom Geist, der heilt, und wir lassen unnötige Ablenkungen hinter uns. Derselbe Geist, der die Kirche ihrer Gründerin offenbarte, inspiriert, stärkt und erneuert auch heute ständig unser Konzept und unsere Erfahrung von Kirche.

Kirche – was für ein wertvolles Geschenk!

Barbara Fife
Mitglied des Vorstands der Christlichen Wissenschaft

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