Manchmal gibt eine kleine Veränderung im Denken einem Konzept eine völlig neue Tragweite. Ein anderes Wort kann uns aus dem Trott bringen und darauf aufmerksam machen, dass wir an einem begrenzten Konzept festhalten. Genau das ist mir unlängst passiert.
Jahrelang hatte ich die Aussage gehört und akzeptiert: „Gott ist der Heiler.“ Ich erkannte sie an, denn sie machte mir bewusst, dass ich zwar von Beruf Praktikerin der Christlichen Wissenschaft bin, Menschen aber nicht persönlich heile. Die Wahrheit von Gottes Allheit und vom Menschen als Gottes vollkommenem Bild und Gleichnis berichtigt den irrigen Eindruck, dass Gott nicht alles ist und dass jeder ein gefallener Sterblicher ist, der Sünde, Krankheit und Tod unterliegt. Und ich weiß diese Wahrheit auch heute noch wirklich zu schätzen.
Doch als ich unlängst betete, kam mir der einfache Satz in den Sinn: „Gott ist die Heilung.“ So eine kleine Änderung, doch die Implikation war enorm. Ich verstand, dass ich immer, wenn ich bekräftigt hatte, dass Gott der Heiler ist, ungewollt an einem Verständnis von Gott festgehalten hatte, der einer bedürftigen Situation oder Person – vielleicht mir oder dem Menschen, mit dem ich betete – ein paar inspirierende Wahrheitsgedanken übermittelte und dass diese Übermittlung das Problem berichtigen würde; und wenn wir die Wahrheitsgedanken von Gottes Allheit korrekt auf die Situation anwandten, würde das Problem verschwinden. Doch diese Folgerung ist fehlerhaft. Ich bekräftigte damit irgendwie die Möglichkeit mehrerer Faktoren und Variablen in Bezug auf Gott und mich und eine andere Person und ein Problem und versuchte dann sicher zu sein, dass Gott am Ende obsiegen würde.
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