Ich wuchs in der Christlichen Wissenschaft auf und erlebte als Kind etliche Heilungen. Als ich selbst Kinder hatte, stützte ich mich weiter auf die Christliche Wissenschaft, und auch wir erlebten viele Heilungen. Doch dann bekam ich ein Problem, durch das ich mich stärker auf mein Verständnis von Gott verlassen und mehr darin wachsen musste als je zuvor. Obwohl die Situation zeitweilig verzweifelt aussah, konnte ich Gottes heilende Macht fühlen und schließlich umfassend demonstrieren.
Eines Nachts bekam ich einen Anfall, bei dem mir äußerst schwindlig wurde und ich mich übergeben musste. Mein liebevoller Mann, der zwar keiner Kirche angehört, aber an Gott glaubt und die heilende Macht von Gebet miterlebt hat, war tröstend an meiner Seite. Doch wir standen beide unter Schock, und er brachte mich ins Krankenhaus, wo uns gesagt wurde, dass ich an Menière-Krankheit litt.
Ich nahm mir vor, die Situation mithilfe der Christlichen Wissenschaft auszuarbeiten, und bat mehrmals um geistige Behandlung durch eine Praktikerin bzw. einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft. Über längere Zeiten hatte ich Freiheit und Frieden, doch die Anfälle traten weiter auf. Manchmal hatte ich Ruhe, wenn ich mit einem Praktiker oder einer Praktikerin sprach, und die Nachwirkungen blieben aus. Doch im Laufe der Jahre nahmen die plötzlichen Anfälle zu, bis sie täglich auftraten. Ich fand mich noch weitere Male in der Notaufnahme wieder und fing an zu denken, dass ich am liebsten sterben wollte.
Die Spezialisten, die uns empfohlen wurden, erklärten alle, dass es kein bekanntes Heilmittel gab. Ich erhielt eine Sammlung von Medikamenten, um die Symptome zu lindern. Immer wenn ich sie probierte, musste ich sie entweder sofort erbrechen oder sie halfen nicht.
Doch dann zeigten sich Änderungen, als ich eine Behandlung von einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft erhielt, mit der ich noch nie gearbeitet hatte. Erst war es ein Telefonat zwischen ihr und meinem Mann. Dann hielt mein Mann mir das Telefon ans Ohr und ich hörte den liebevollen und stärkenden Worten der Praktikerin zu. Innerhalb eines Monats merkte ich, dass sich Fortschritt zeigte.
Von dem Augenblick an verließ mich der Wunsch zu sterben. Mein Mann, der an meiner Seite kämpfte und sich hilflos fühlte, zog ebenfalls großen Nutzen aus der Ermutigung und Unterstützung der Praktikerin. Die göttliche Liebe, die wir fühlten, erhob uns beide. Obwohl ich nicht gut kommunizieren konnte und viel Zeit im Dunkeln verbrachte, fühlte ich, dass sich etwas veränderte. Die stagnierte Situation erhielt durch die Tätigkeit des Christus neue Impulse. Ich wurde nie wieder durch die Türen des Krankenhauses getragen und fühlte mich wieder fähig, um das Recht zu kämpfen, meine reine Vollkommenheit als Gottes Ebenbild zu erleben.
Mein Mann hatte lange verzweifelt im Internet nach Antworten und verfügbaren Behandlungen gesucht. Doch nun wurde er dazu geführt, die Suche abzuwandeln. Er fand ein Hilfsmittel, das mir vorübergehend Hilfe bot. Es enthielt keine Medikamente und versprach keine Heilung, half mir aber, körperliche Stabilität zu erlangen, sodass ich wieder lesen konnte. Es war nie als Lösung, sondern als Hilfsmittel gedacht, denn ich wusste, dass wahre, dauerhafte Heilung von Gott und der Vergeistigung des Denkens kommt.
In dieser Zeit las ich die Bibel von vorn bis hinten durch. Ich verfolgte freudig den geistigen Fortschritt des Denkens durch die Zeitalter und die Fortdauer von Gottes allgegenwärtiger Liebe zu Seinen Kindern. Auch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy las ich von vorn bis hinten. Ich sprach still „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 468), das Gebet des Herrn, die Seligpreisungen und viele wundervolle Lieder – einschließlich „Satisfied“ [„Zufriedenheit“] von Mary Baker Eddy, das ursprünglich als Gedicht geschrieben worden war – und dachte intensiv darüber nach. Die erste Strophe lautet:
Ganz einerlei, welch Los dir sei,
so Liebe lenkt;
ob Sonnenschein, ob Sturm – allein
Gott Frieden schenkt.
(Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 160)
Ich wurde so viel dankbarer für all die Beweise des Guten in meinem Leben, wie einen liebevollen, mir völlig zugetanen Mann, zwei glückliche, gesunde erwachsene Kinder und nun auch Enkel. Ich fing an, umfassender zu erkennen, dass es nur ein Gesetz gibt, das göttliche Gesetz, und eine Wahrheit, Gottes Wahrheit. Gottes Wahrheit ist Substanz und die einzige Grundlage, auf der ich stehen kann.
Ungefähr zwei Jahre später stellte ich eines Tages fest, dass ich das Hilfsmittel nicht mehr brauchte, um Stabilität zu erlangen. Außerdem hatte sich völlig natürlich und unproblematisch Flüssigkeit aus meinen Innenohren entleert. Ich stellte fest, dass ich vollständig geheilt war und normal hören konnte. Und ich wusste, dass es nicht darum ging, wieder vollkommen zu sein, sondern um die Erkenntnis, dass ich als Gottes Idee bzw. Ausdruck immer vollkommen bin.
Nun bin ich seit vielen Jahren frei von diesem Problem. Dieses Zeugnis ist eine Aussage über die Ohnmacht des Irrtums und eine absolute Bestätigung der gegenwärtigen Vollkommenheit, die wir alle hier und jetzt widerspiegeln und bezeugen können. Ich fühle heute so tief, dass Gott wahrhaftig Alles-in-allem ist, und mein Mann sagt, dass ich friedvoller geworden bin. Ich bin demütigen Herzens dankbar für Gottes Liebe.
Medina, Washington, Vereinigte Staaten