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Original im Internet

ARTIKEL

Die Kunst, das Denken zu vergeistigen

Aus der April 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 30. Januar 2023 im Internet.

Deutscher Originaltext


„Es ist an der Zeit, das Denken zu vergeistigen.“ Diese Worte erklangen in mir, als ich mit einer komplizierten beruflichen Angelegenheit beschäftigt war, die sich auf viele Menschen auswirkte. Augenblicklich hielt ich inne. Diese Worte waren definitiv nicht meinen beruflichen Überlegungen entsprungen. Somit konnte ich sie nur Gott und Seiner fürsorglichen Güte zuschreiben. Sie waren ein ruhiger, liebevoller Stups, dieses mentale Laufrad zu verlassen, in dem ich keinen Schritt weiter gekommen war.

Dazu musste ich erst einmal verstehen, weshalb ich mein Denken vergeistigen und alles aus der Perspektive Gottes, des Geistes, betrachten sollte! Die Antwort fand ich, indem ich mich dem zuwandte, was ich durch die Christliche Wissenschaft gelernt hatte.

Das Buch, das mir bei meinem fortwährenden Lernen und Praktizieren der Christlichen Wissenschaft die größte Hilfe ist, ist Mary Baker Eddys Werk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, das 1875 erstmals herausgegeben wurde. Darin beschreibt sie das, was sie erforscht und bewiesen hat, als sie Gott an erste Stelle setzte und die Gesetzmäßigkeiten, die sie entdeckte, auf jegliche Angelegenheit im Leben anwandte. Sie stellte dabei das Konzept infrage, dass Materie Substanz hat, ohne von den wichtigen Fortschritten zu wissen, die Physikerinnen und Physiker in dieser Hinsicht seitdem gemacht haben.

Durch Heilungen aller Art, die sie und andere durch Gebet erlebten, bewies Mrs. Eddy, dass die materielle Anschauung des Ursprungs und Verlaufs von Krankheit oder Verzweiflung nicht den wahren Status der Gesundheit und des Wohlbefindens eines Menschen vermitteln. Materielle Sichtweisen lenken vielmehr das Denken auf Begrenzung, Leiden und das Selbst. Gott als die einzige Urquelle unseres Seins wird dabei nicht in Betracht gezogen.

Die Christliche Wissenschaft zeigt, dass die reinste Art und Weise zu denken sich einzig auf das bezieht, was Gott weiß. Dieses vergeistigte Denken lässt begrenzende und materielle Ansichten hinter sich. Unsere Einheit mit Gott, Geist, anzuerkennen findet beispielsweise beim Stillsein statt, das mit Gebet einhergeht, und lässt die Ideen, die Gott uns gibt, ins Denken einfließen. Wenn sich unser Denken von emotionalem Aufruhr oder körperlicher Disharmonie abwendet und auf die starke, ruhige und sichere Präsenz von Gott, Geist, ausrichtet, findet Heilung statt.

Mary Baker Eddy schließt in Wissenschaft und Gesundheit in ihrer Definition von Auferstehung die Vergeistigung des Denkens und die damit einhergehende Freiheit mit ein: „Vergeistigung des Denkens; eine neue und höhere Idee von Unsterblichkeit oder geistigem Dasein; der Vorgang, bei dem materieller Glaube dem geistigen Verständnis weicht“ (S. 593).

Es war diese Vergeistigung des Denkens, die Christus Jesus nach der Kreuzigung mit seiner Auferstehung erlebte und die es seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern ermöglichte, ihre vollständige Freiheit von der Erstarrung des Schreckens, in die sie seine Kreuzigung versetzt hatte, zu erlangen. Sie konnten aus ihrer Not, Trauer und Verzweiflung auferstehen und ihrem geistigen Verständnis ihres Einsseins mit Gott vertrauen. Von da an predigten viele von ihnen, dass Christus Jesus der verheißene Messias war, und bestätigten dies durch Heilen.

Jesu Leben und Mission zeigen uns, dass es uns möglich ist, die Wahrheit zu kennen, die uns frei macht. Er sagte: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaftig meine Jünger“ (Johannes 8:31), und wir folgen seinem Wort, indem wir unsere immer aktive Fähigkeit nutzen, das Denken zu vergeistigen, und so die Befreiung von Begrenzungen erleben. Dies bewirkt unsere Erlösung und offenbart die Freiheit des Menschen als vollkommene, unzerstörbare Idee Gottes.

Was für eine kostbare Erkenntnis! Als ich mich mit der komplizierten beruflichen Situation auseinandersetzte, lohnte es sich, das mentale Laufrad durch gute und reine geistige Wahrheitsgedanken zu ersetzen. Ich merkte, wie Freiheit sich in mir ganz ruhig ausbreitete. Ich konnte die gesamte Angelegenheit in Gottes harmonischem, geordnetem Sein sehen und somit wissen, dass alles auf dem richtigen Weg voran war. Die Lösung zeigte sich schließlich, und auch heute empfinde ich sie dankbar als die bestmögliche Variante für alle Beteiligten.

Der Apostel Paulus, ein Nachfolger von Jesus, zeigt in seinen Briefen an die Kirchenmitglieder in Korinth deutlich, dass Erlösung, Umwandlung und Befreiung jedem möglich sind. Aus eigener Erfahrung stellte er den frisch getauften Christen in Korinth eine Frage, die auch wir uns immer wieder stellen können: „Seht ihr auf das, was vor Augen liegt?“ (2. Korinther 10:7). Mit anderen Worten: Seht ihr auf das, was euch eure Augen oder auf einem materiellen Sein beruhende Meinungen präsentieren – Meinungen, die euch eurer Freiheit berauben?

Kurz davor hatte Paulus die Korinther bestärkt, indem er ihnen zuversichtlich versicherte: „Die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott zur Zerstörung von Festungen.“ Durch den Einsatz dieser Waffen „zerstören [wir] kluge Anschläge und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen alles Denken gefangen unter den Gehorsam Christi“ (2. Korinther 10:4, 5).

Wenn wir das Wort „Waffen“ durch „Gedanken“ ersetzen, erkennen wir, wie materiell erklärte Konzepte der Komplikationen und Not sowie der Krankheit und des Schmerzes zerstört werden. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Gelten zu lassen, dass Krankheit ein Zustand ist, über den Gott keine Herrschaft hat, hieße von vornherein anzunehmen, dass in manchen Fällen die allmächtige Macht machtlos ist.“ Und dann: „Das Gesetz Christi oder der Wahrheit macht Geist alle Dinge möglich ...“ (S. 182–183).

Dieses befreiende und stärkende Gesetz des Christus, der Wahrheit, ist bereits in Kraft und wird uns immer vertrauter, wenn wir es immer weiter erforschen und praktizieren. Ich betrachte es gern als die Kunst, das Denken zu vergeistigen. Wir können diese Aktivität bereits ausführen, um ungute Umstände auszuschließen oder eine schwierige Situation zu heilen, die uns gerade vereinnahmt, und wir können immer besser darin werden, dies zu bewerkstelligen.

Sich Gottes allmächtiger Fürsorge absolut sicher zu sein und jeglichen unharmonischen Zustand, so kompliziert er auch sein mag, als substanzlos in unserem Leben als Gottes geistige Ideen zu erkennen, führt zu Erlösung und Fortschritt. In meinem Fall half mir das Vergeistigen meines Denkens aus dem Dunkel des Grübelns über mein berufliches Problem heraus, und dann konnte ich die allen zugutekommende Lösung ganz friedvoll erkennen. Das Denken zu vergeistigen lässt uns alle eine Art individueller Auferstehung erleben, durch die wir voller Freude ausrufen können: „Halleluja! Denn der Herr, der allmächtige Gott, hat das Reich eingenommen. Wir wollen uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben“ (Offenbarung 19:6, 7).

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