Das Folgende ist eine bearbeitete und gekürzte Wiedergabe der Jahresversammlung der Mutterkirche 2024, die am 3. Juni im Erweiterungsgebäude der Kirche stattfand. Die vollständige Wiedergabe auf Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch ist auf christianscience.com/jahresversammlung abrufbar. Die Wiedergabe steht dort bis zum 1. Juni 2025 zur Verfügung.
Mary Alice Rose, die derzeitige Vorsitzende des Vorstands der Christlichen Wissenschaft, hieß die weltweite Kirchenfamilie vor Ort sowie im Internet willkommen. Sie würdigte die Pastorin Emerita der Mutterkirche, Mary Baker Eddy, und stellte dann die anderen Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber vor: die weiteren Vorstandsmitglieder Rich Evans, Moji George, Scott Preller und Keith Wommack, die Erste Leserin Mimi Oka und den Zweiten Leser Don Wallingford, die Schriftführerin Martha Moffett, den Schatzmeister Lyon Osborn und die neue Präsidentin Lindsey Taylor, eine Praktikerin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft aus Gloucestershire, England. Sie dankte außerdem der scheidenden Präsidentin Anne Melville.
Nach dem Singen von Lied 58 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft las Lindsey Taylor Stellen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy vor. Dem Stillen Gebot folgte das Gebet des Herrn. Frau Taylor begrüßte daraufhin die Schriftführerin.
Bericht der Schriftführerin
Martha Moffett: Die lebendige Kirche, die Freude bringt, nahm ihren Anfang mit Mary Baker Eddy, die durch ihre Entdeckung des christlich-wissenschaftlichen Heilens, das das Heilen und die Lehre von Christus Jesus in unserem Zeitalter wieder einführt, die Welt liebevoll in ihre Arme schließt. Mrs. Eddy gründete ihre Kirche, damit dieses Christus-Heilen auf der ganzen Welt spürbar wird. Hier sind einige Beispiele, wie die Mutterkirche in unserem Zeitalter diese Liebe zu ihren Mitgliedern in größerem Ausmaß zeigt.
Concord, das Softwareprogramm, mit dem Sie Stellen in der Bibel und den Schriften von Mrs. Eddy finden können, enthält jetzt Wissenschaft und Gesundheit in vier neuen Sprachen – Deutsch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch.
Der Vorstand hat Kirchen und Vereinigungen der Christlichen Wissenschaft in aller Welt besucht, um mit Mitgliedern gemeinsam die Beweise anzuerkennen, dass die Macht Gottes, der göttlichen Liebe, in ihrem Umfeld bereits vorhanden ist. Zwei Vorstandsmitglieder haben dieses Frühjahr Havanna, Kuba, besucht und waren tief bewegt von der Liebe der Mitglieder für die Christliche Wissenschaft und von ihrer Hingabe an Kirche unter äußerst schwierigen Umständen.
Die Mutterkirche hat in letzter Zeit Ressourcen für Länder in Asien bereitgestellt, die der Vorstand im vergangenen Jahr besucht hat. Wir haben Broschüren, Prospekte und Karten mit Botschaften auf Japanisch, Indonesisch und zwei Sprachen der Philippinen erstellt.
Die Renovierung des Originalgebäudes und des Erweiterungsbaus der Mutterkirche ist nun abgeschlossen. Diese schönen Gebäude gehören den Mitgliedern und sind keine Museen. Sie repräsentieren die lebendige Kirche, die zuerst in unseren Herzen erbaut wird, sowie unsere Liebe zur Christlichen Wissenschaft und deren Demonstration, die der Welt Heilung bringen.
Mrs. Eddy sagt in Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes: „Der lobenswerte Erfolg dieser Kirche und ihre vereinten Bemühungen, ein Gebäude zu erstellen, um darin den Unendlichen anzubeten, hatten ihren Ursprung in dem Tempel, der zuerst im Herzen ihrer Mitglieder errichtet wurde – in der selbstlosen Liebe, die ohne Hände baut, ewig im Himmel des Geistes. Gott gebe, dass diese Einigkeit erhalten bleibe und dass ihr fortfahrt, zu bauen und wieder zu bauen, auszuschmücken und diesen geistigen Tempel mit Gnade, Wahrheit, Leben und Liebe zu erfüllen“ (S. 195).
Frau Moffett stellte ein Video mit Florida Makosso aus Tchimbambouka, Republik Kongo, vor. Frau Makosso sagte darin: „Alles, was ich tue, sollte ich immer aus der Sicht anderer betrachten. Und so können wir die Christus-Idee wertschätzen und unser Bestreben, die ganze Menschheit einzubeziehen, erweitern“ (siehe 00:32:03 in der Video-Aufzeichnung der Jahresversammlung).
Darauf folgte ein Video mit einem Überblick über die vier Summits der Christlichen Wissenschaft, die letztes Jahr in der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo ausgerichtet wurden (siehe 00:35:14 in der Video-Aufzeichnung der Jahresversammlung).
Nach dem Singen von Lied 539 aus dem Christian Science Hymnal: Hymns 430–603 wurden Berichte von Heilungen gegeben. Laura Leigh Robinson aus St. Louis, Missouri, USA, berichtete von einer lähmenden Autoimmunkrankheit, die einsetzte, nachdem sie einer hohen Menge Schwarzschimmel und Kohlenmonoxid ausgesetzt gewesen war. Die Ärzte sagten ihr, dass sie ihr nicht helfen könnten und dass sie nie davon genesen würde. Doch nachdem sie einen Gottesdienst der Christlichen Wissenschaft besucht und Wissenschaft und Gesundheit gelesen hatte, war sie innerhalb von vier Tagen geheilt. „Ich wusste, dass ich mit der belebenden Macht des Universums in Kontakt gekommen war“, sagte sie, „und dass es das grundlegende Gute und tiefe Liebe war – Gott.“
Frau Taylor führte ein Video mit David Taillefer aus Pau, Frankreich, ein. Er erzählte, dass er sich schwer am Daumen verletzt hatte und dieser sich schwarz verfärbte. Er betete folgendermaßen: „Ich verstand, dass ich Gottes Gesetzgebung unterstand, dem Gesetz der beständigen Harmonie, und ich fühlte wirklich Frieden. Am nächsten Morgen wachte ich auf, und der Daumen war völlig normal und rosa.“ Eine der Lektionen, die er aus dieser Heilung lernte, war die Macht der Freude. „Meine einzige Situation, mein einziger Zustand, ist ein geistiger Zustand. Ich kann das fröhlich anerkennen. Und meine Heilungen gehen schneller vonstatten, weil ich mit Freude bete“ (siehe 00:55:45 in der Video-Aufzeichnung der Jahresversammlung).
Frau Taylor begrüßte den Manager der Komitees für Veröffentlichungen, Kevin Ness.
Bericht des Komitees für Veröffentlichungen
Kevin Ness: Es kann eine Herausforderung sein, die falschen Vorstellungen der Öffentlichkeit in Bezug auf die Christliche Wissenschaft zu sehen, mit denen sich die Komitees für Veröffentlichungen gemäß des Kirchenhandbuchs befassen. Bei dieser Arbeit bestätigen Komitees und Kirchenmitglieder im Gebet das, von dem sie wissen, dass es über die Christliche Wissenschaft und unsere Kirche wahr ist, und sehen als Ergebnis Beweise körperlicher, geistiger und moralischer Umwandlung wie auch bedingungsloser Liebe, die zueinander und unseren Nächsten gegenüber ausgedrückt wird.
Hier sind einige Beispiele aus diesem Jahr. Komitees weltweit verfolgen aufmerksam Gesetzesvorlagen, die das Praktizieren unserer Religion einschränken könnten. Sie nehmen Kontakt zu Regierungsvertreterinnen und -vertretern auf, um den Bedarf zu erklären, die freie und natürliche Praxis der Christlichen Wissenschaft nicht durch Gesetze zu beschränken.
Unser täglicher Blick in viele Medien in aller Welt zeigt uns, dass die Christliche Wissenschaft vielfach erwähnt wird und viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erhält. In Afrika haben Komitees Ansprachen, Radio- und Fernsehinterviews und Artikel angeboten, die helfen, ein klareres Bild über unsere Christlichkeit zu vermitteln. In Europa haben Komitees auf konfessionsübergreifenden Konferenzen gesprochen und gedruckte sowie Online-Erwiderungen veröffentlicht. In Südamerika wurden unlängst Fortschritte mit einer beliebten Internet-Enzyklopädie erzielt.
Wir haben ferner beobachtet, dass Mary Baker Eddy häufiger in der Öffentlichkeit erwähnt wird, wodurch wir auch falsche Vorstellungen über sie berichtigen konnten. Und zahlreiche positive Erwähnungen von Wissenschaft und Gesundheit im Internet beweisen, dass das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft immer noch ein strahlendes Licht ist, das alle empfänglichen Herzen zum Christus, der Wahrheit, führt.
Bei einer jüngeren Gelegenheit wandte sich ein Professor eines Journalistik-Seminars mit der Bezeichnung „Vorurteilsbrecher“ an uns, das sich mit Vorurteilen und Stereotypen über die Christliche Wissenschaft befassen sollte. Hören Sie von Scott Shivers, dem Leiter des Teams für redaktionelle Arbeiten.
Scott Shivers berichtete in dem Video, dass die Studierenden mit dem Komitee für Veröffentlichungen 100 Fragen und Antworten erarbeiteten, um Missverständnisse auszuräumen. „Der gesamte Prozess war von einem wundervollen Geist des Respekts und der Wertschätzung gekennzeichnet, als die Studentinnen und Studenten mit Kirchenmitgliedern sprachen, die Zweigkirche und den Leseraum vor Ort sowie einen Vortrag der Christlichen Wissenschaft besuchten. Wir haben diese berichtigende Gelegenheit sehr gerne wahrgenommen und freuen uns auf die Früchte dieses Kurses“ (siehe 01:06:47 in der Video-Aufzeichnung der Jahresversammlung).
Frau Taylor moderierte ein noch nicht veröffentlichtes Video über die Arbeit des Vortragsrats der Christlichen Wissenschaft an, in dem die Vortragenden den Zweigkirchen ihre Dankbarkeit für deren Beteiligung an der Vortragsarbeit zum Ausdruck bringen (siehe 01:11:18 in der Video-Aufzeichnung der Jahresversammlung).
Als nächstes berichtete Liz Wallingford aus Chesterfield, Missouri, USA, von ihrer Heilung von Verletzungen, nachdem sie vom Pferd abgeworfen worden war. „Im Kirchenhandbuch benutzt Mary Baker Eddy die Worte ‚schnell und vollständig‘, um die heilende Macht der Christlichen Wissenschaft zu beschreiben (S. 92). Dass schnelle und vollständige Heilung möglich war, gab mir echten Auftrieb.“ Mithilfe des Gebets eines Praktikers der Christlichen Wissenschaft erkannte Frau Wallingford, dass sie als geistige Idee Gottes nie aus Gottes Fürsorge fallen konnte. Eine vollständige Heilung folgte bald darauf.
Frau Taylor kündigte nun ein Video an, in dem Joy Rae-Hughes aus Dee Why, New South Wales, Australien, sagte: „Vor ein paar Jahren bemerkte ich eine Stelle hinten auf meiner Schulter, die gar nicht gut aussah. Ich fragte mich, ob ich einen Arzt aufsuchen sollte, aber entschied mich schließlich dafür, im Sinne der Christlichen Wissenschaft ernsthaft darüber zu beten. Ich erkannte, dass es unerheblich war, was ich über mich zu wissen glaubte. Es ging um das, was Gott über mich als wahr wusste.“ Bald darauf verschwand die Stelle (siehe 01:21:00 in der Video-Aufzeichnung der Jahresversammlung).
Nach dem Singen von Lied 460 wurde ein Video mit Mitgliedern Erster Kirche Christi, Wissenschaftler, Adelaide, Australien, gezeigt. „Wir hielten inne und überlegten, worum es bei Kirche wirklich geht und was wir brauchen, um die Christliche Wissenschaft dem Umfeld vorzustellen“, erklärten sie. „Als die Zeit gekommen war und wir in unserem Verständnis dessen, was der Leseraum unserem Umfeld zu bieten hat, fester standen, holte Gott uns ab und brachte uns hierher. Der Leseraum ist jetzt im Geschäftsviertel und für die Kirche ist das ein gut sichtbarer Standort“ (siehe 01:29:40 in der Video-Aufzeichnung der Jahresversammlung).
Bericht des Schatzmeisters
Mary Alice Rose: Zum 31. März 2024, dem Ende des Geschäftsjahres der Kirche, waren Gelder in Höhe von. 1,713 Mrd. US-Dollar verfügbar. Die Kirche ist nicht verschuldet, und die Ausgaben des Jahres beliefen sich auf 116 Mio. US-Dollar. Uns ist klar, dass das nach sehr viel Geld klingt, und wir alle können für die jetzige solide finanzielle Position unserer Kirche dankbar sein. Der Vorstand hat eine Reihe von Fragen von Mitgliedern zu diesen Zahlen erhalten: Was macht die Mutterkirche mit all dem Geld? Und braucht die Kirche überhaupt die finanzielle Unterstützung der Mitglieder? Wir haben unseren Schatzmeister Lyon Osborn gebeten, diese beiden Fragen in seinem Bericht zu beantworten.
Lyon Osborn: Um die erste Frage zu beantworten: Auch wenn wir alle bestrebt sind, ein natürliches, nachhaltiges Wachstum in der Bewegung der Christlichen Wissenschaft zu demonstrieren, scheint es weise zu sein, unsere Mittel sorgfältig zu investieren und zu verwalten, um die Kirche heute und in Zukunft unterstützen zu können.
Etwa die Hälfte der Mittel der Kirche können nur begrenzt ausgegeben werden. Beispiele hierfür sind Fonds, die dauerhafte Stiftungen umfassen oder an bestimmte Zwecke gebunden sind, und solche, die für die laufende Instandhaltung von Kirchengebäuden und Grundstücken bestimmt sind. Der Rest der Mittel kann für jeden kirchlichen Zweck genutzt werden. Indem wir alle Fonds der Kirche, einschließlich der nicht zweckgebundenen, bewahren und investieren, können wir Einnahmen erzielen, die fast die Hälfte der notwendigen laufenden Aktivitäten der Kirche heute decken und noch viele Jahre lang tragen können.
Mrs. Eddy gründete eine globale Kirche, um die Menschheit zu erheben und Kranke und Sünder zu heilen, und so werden die Kirchengelder sorgfältig verwaltet und gezielt eingesetzt, um die einzigartigen Aufgaben zu fördern, die sie ihrer Kirche im Kirchenhandbuch übertragen hat, einschließlich der Veröffentlichung unserer Zeitschriften, der Bereitstellung von Vortragenden und Lehrerinnen und Lehrern der Christlichen Wissenschaft sowie der Durchführung der unentbehrlichen Arbeit von Komitees für Veröffentlichungen.
Weil die Einnahmen aus den Ersparnissen nicht alle Aktivitäten der Kirche decken, beziehen sich die anderen Quellen auf die zweite Frage von Frau Rose: Braucht die Kirche, die über so beträchtliche Mittel verfügt, Ihre finanzielle Unterstützung? Ich denke, Sie kennen die Antwort: „Ja.“ Ihre Pro-Kopf-Steuer-Zahlungen und Ihre anderen Zuwendungen, Ihre Abonnement-Zahlungen sowie die großzügigen Verfügungen, die viele in ihr Testament aufgenommen haben, decken rund 40 Prozent der jährlichen Ausgaben der Kirche. Der Rest der Ausgaben wird von Erträgen aus den Anlagen der Kirche und durch Vermietung von Immobilien gedeckt, die wir seit dem Umzug aller Kirchenbüros ins Verlagsgebäude vor einigen Jahren nicht nutzen.
Da Einnahmen durch Vermietung ungenutzter Kirchenimmobilien die meisten der laufenden Kosten der Kirchengebäude und Grundbesitze decken, kann ein größerer Teil Ihrer großzügigen Zuwendungen die heilenden Kernaktivitäten der Kirche unterstützen. Wir schätzen all die wertvollen Beiträge, die Sie leisten, um Ihre Mutterkirche voranzubringen.
Frau Taylor leitete zu einem Video über mit den Highlights der Zusammenkünfte des Vorstands mit Zweigkirchen und Mutterkirchenmitgliedern in verschiedenen Teilen der Welt. Im vergangenen Jahr reiste der Vorstand nach Australien, Neuseeland, Kuba und auch zu Städten in den Vereinigten Staaten (siehe 01:42:21 in der Video-Aufzeichnung der Jahresversammlung).
Mary Alice Rose: Wir haben eine wundervolle Zeit im Feld verbracht. Wir alle zusammen bilden die Mutterkirche, und der Vorstand ist so dankbar für alles, was Sie leisten. Nun möchten wir jeweils von einigen Ideen berichten, mit denen wir derzeit beten.
Moji George: Als ich sah, wie das Thema der diesjährigen Jahresversammlung, „Freude an der lebendigen Kirche“, zustande kam, wurde mir klar, dass es von Gott inspiriert war. Und natürlich habe ich in den seitdem vergangenen Monaten sehr viel darüber nachgedacht. Es hat mir ein klareres Verständnis von einem Austausch zwischen Jesus und seinen Jüngern gegeben. Sie erinnern sich vielleicht, dass er sie fragte: „Was sagen die Leute, wer ich, der Menschensohn, sei?“ Und Petrus antwortet: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Daraufhin sagt Jesus: „Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ (Matthäus 16:13, 16, 18).
Sonst habe ich mich immer auf den ersten Teil von Petrus’ Antwort konzentriert: „Du bist Christus.“ Doch nun habe ich auch über den zweiten Teil nachgedacht: „Du bist ... der Sohn des lebendigen Gottes!“ Und ich fange an zu verstehen, dass das der Grund ist, warum die wahre, geistige Idee von Kirche die lebendige Kirche ist. Sie gründet sich auf den Sohn des lebendigen Gottes.
Während wir im Vorstand herumgereist sind und den Mitgliedern zugehört haben, ist mir klar geworden, dass Kirche als geistige Idee erst in unserem Herzen lebendig sein muss, bevor wir sie mit unserem Umfeld teilen können. Der andere Aspekt unseres Themas ist Freude. Es herrscht Freude, wenn wir in der Christlichen Wissenschaft eine Heilung erleben oder miterleben oder in einer Zeugnisversammlung von einer Heilung hören. Doch es gibt ein noch größeres Gefühl von Freude – einer geistigen Freude, von der Wissenschaft und Gesundheit sagt, dass sie nicht erschüttert werden kann (siehe S. 298). Ich bin überzeugt, dass dieses Gefühl einer reichhaltigen Freude kommt, wenn wir ein besseres Verständnis von Gott erlangen. Das ist die Freude der Erlösung. Und im Glossar von Wissenschaft und Gesundheit wird Erlösung unter anderem als „Leben, Wahrheit und Liebe als über allem stehend verstanden und demonstriert“ definiert (S. 593).
Scott Preller: Ich möchte kurz darüber sprechen, was passiert, wenn Sie Ihre Internetverbindung zu dieser Versammlung beenden oder von der Mutterkirche nach Hause fahren. Wie können wir uns dieses Gefühl von Freude an unserer Mitarbeit in der Kirche bewahren?
Wissenschaft und Gesundheit sagt über das Glück: „Es ist selbstlos; daher kann es nicht allein existieren, sondern verlangt, dass die ganze Menschheit daran teilhabe“ (S. 57). Eine Sache, die ich von den Reisen des Vorstands mitgebracht habe, ist die Beobachtung, wie die Mitglieder, die wir an den verschiedenen Orten getroffen haben, die Christliche Wissenschaft leben und weitergeben. Sie haben gesehen, wie die Christliche Wissenschaft Ihr eigenes Leben umgewandelt hat, und so können Sie gar nicht anders, als sie an jemanden weiterzugeben. Als ich das Kapitel „Früchte“ in Wissenschaft und Gesundheit nach der Reise noch einmal gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass die allermeisten Heilungen dadurch zustande kamen, dass jemand der Person, die das Zeugnis geschrieben hat, die Christliche Wissenschaft empfohlen hatte.
Ich möchte darüber sprechen, wie man die Christliche Wissenschaft weitergeben kann, indem man mit anderen Christlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Kirche zusammenarbeitet. Das kann durch ein neues Engagement für Vorträge sein oder für die Gottesdienste oder den Leseraum. Nachdem ich auf unserer Reise so viel über die Leseraumarbeit gesehen habe, dachte ich: „Ich würde nie darauf verzichten, regelmäßig am Sonntag und Mittwoch die Gottesdienste zu besuchen. Wieso meine ich, dass es nicht wichtig ist, in den Leseraum zu gehen? Wieso erwarte ich, dass die Allgemeinheit sich für den Leseraum interessieren soll, wenn ich nicht bereit bin, hinzugehen?“
In den Leseraum zu gehen hat den Zweck, Seite an Seite mit anderen Christlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu arbeiten, um mental den Widerstand zu überwinden, der die Menschheit daran hindert, vom Tröster genährt zu werden.
Rich Evans: Etwas, das Frau Taylor aus der Bibel vorgelesen hat, sehe ich jetzt in einem neuen Licht: „Gott ist groß“ (Psalm 70:5). Es gibt klare Beweise dafür – wenn auch bescheidene –, dass die göttliche Liebe diese universale Bewegung hier und jetzt belebt. Das können wir sehen, wenn wir „unseren Blick in die richtige Richtung lenken“, wie Mrs. Eddy uns sagt. Sie schreibt auf Seite 248 von Wissenschaft und Gesundheit: „Wir alle sind Bildhauer, die an unterschiedlichen Formen arbeiten, den Gedanken gestalten und meißeln.“
Daher ist es wichtig, sich vom begrenzten sterblichen Modell abzuwenden und unseren Blick in die richtige Richtung zu lenken, in Gottes Richtung, und dann in diese Richtung zu gehen. Und man darf sich nie dabei entmutigen lassen, denn wir lesen in Verschiedenes: „Der Weg ist anfangs schmal, aber er erweitert sich, wenn wir darauf wandeln“ (S. 202).
Die zweite Sache, die mir viel Freude bereitet, heute hier mit Ihnen allen zusammen zu sein, sind die Familien, die ein anerkannter und unverzichtbarer Bestandteil der Vollständigkeit von Kirche sind. Die Mutterkirche ist sehr darin engagiert, die geistigen Bedürfnisse von Familien zu unterstützen, alle Generationen und in allen Regionen. Was für eine Freude, beständig danach zu streben, diese beiden Gebote des Meister-Christen zu erfüllen, Gott zu lieben und die ganze Menschheit ausnahmslos zu lieben.
In letzter Zeit, und besonders auf Reisen, war mir der 51. Psalm sehr wichtig: „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist. ... Tröste mich wieder mit deiner Hilfe“ (Verse 12, 14). Wir finden den Tröster nicht, indem wir auf das zurückschauen, was mal war. Er ist immer neu. Und dieses Neue stellt uns und auch die Mission unserer Kirche wieder her, zu heilen und aus allen die Vorstellung zu entfernen, wir seien getrennt von Gott, dem einen allguten, allliebenden, allwissenden, allmächtigen göttlichen Prinzip, das die gesamte menschliche Familie regiert.
Keith Wommack: Der Vorstand hat sich mit einigen Fragen beschäftigt und diese dann sehr kurz beantwortet.
Warum ist es schwieriger, Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu heilen als diejenigen, die damit nicht vertraut sind? (Ist es nicht.) Warum ist es schwieriger, körperliche Probleme zu heilen als Beziehungsprobleme? (Ist es nicht.) Warum können wir heute nicht heilen? (Wir können es.) Warum heilen wir heute nicht? (Wir tun es.) Warum will die Jugend von heute nicht zur Sonntagsschule gehen? (Sie will doch.) Warum sind die Menschen heute so selbstverliebt? (Sind sie nicht.) Warum sind die Menschen heute so materialistisch und sinnlich? (Sie sind es nicht.) Warum ist Gott für unsere größten Bedürfnisse unempfänglich? (Ist Er nicht.) Warum lässt Gott Leiden zu? (Tut Er nicht.) Wie sind wir in den sterblichen Traum geraten? (Das sind wir nicht.) Was ist verkehrt an Gottes Schöpfung? (Nichts.)
Eine weitere Frage, mit der wir uns beschäftigen: Kann in einer lebendigen Kirche etwas fehlen? Als ich darüber betete, schlug ich in der Bibel wahllos 1. Mose, Kapitel 15, auf: „Nach diesen Ereignissen erging das Wort des Herrn an Abram in einer Vision: ,Fürchte dich nicht, Abram! ...‘ Abram sagte aber: ‚Herr, Herr, was willst du mir geben? Ich gehe ohne Kinder dahin ...‘ Und er ließ ihn hinausgehen und sprach: ‚Sieh zum Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen?‘; und sprach zu ihm: ‚So soll deine Nachkommenschaft sein!‘“ (Verse 1, 2, 5).
Abram wünschte sich Kinder. Er war enttäuscht, denn er zählte Sterbliche. Und er hatte keine. Aber Gott hob seine Gedanken himmelwärts und sagte zu ihm: „Versuche, die Sterne zu zählen.“ Abram fand es unmöglich, die Unendlichkeit zu zählen. Also hörte er auf zu zählen und konzentrierte sich auf Gott. Dann bekam er Kinder, viele Kinder. Seine Familie wuchs und gedieh. Er wurde der Vater von Nationen.
Sind wir enttäuscht? Glauben wir, dass etwas fehlt? Ist unsere Kirche oder Vereinigung kinderlos? Gibt es nur wenige Menschen in den Kirchenbänken? Wenn wir aufhören zu zählen und den Unendlichen anerkennen – Gott von ganzem Herzen lieben –, entdecken wir, dass in einer lebendigen Kirche nichts fehlt.
Mary Alice Rose: Ich habe an das erste Lied gedacht, das wir heute gesungen haben, Lied Nummer 58. Die zweite Strophe beginnt folgendermaßen:
Täglich kommen wir, o Vater,
offnen Herzens, tatbereit,
voller Freude zu gehorchen
Deiner Stimme allezeit.
(Elizabeth C. Adams, Orig. und Übers. © CSBD)
Die Adjektive sind der Kern dieser Strophe: offnen Herzens, tatbereit, voller Freude. Sie passen so gut zu den Heilungszeugnissen, die wir heute gehört haben. Und ich möchte besonders auf das Zeugnis von Joy Rae-Hughes eingehen, die sagte, als sie beschlossen hat, sich ganz und gar auf Gott zu verlassen, da hat sie den Christus gehört, der zu ihr gesprochen hat. Sie sagte, Gott hatte schon die ganze Zeit mit ihr geredet, aber als sie sich Ihm vollständig zuwandte, da konnte sie Gottes Stimme hören.
Ich nehme mir die heute gehörten Zeugnisse sehr zu Herzen. Das Praktizieren der Christlichen Wissenschaft bedeutet nicht, sich von einer anderen Behandlung fernzuhalten, sondern die Entscheidung zu treffen, sich auf Gott als geeignete Hilfe zu verlassen. Wir können natürlich alle wählen, wie wir uns behandeln lassen, und wir sollten einander respektieren und zärtlich und mitfühlend lieben, während wir die Dinge der menschlichen Erfahrung ausarbeiten. Ich bin so dankbar für diese Wahl, doch lassen Sie uns das Ziel im Auge behalten: Die heilende Praxis der Christlichen Wissenschaft, von der wir in der Bibel erfahren und die Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift erklärt, schließt einzig und allein Gebet ein. Wir praktizieren nicht aus menschlichem Willen, nicht aus Pflichtgefühl oder weil uns etwas fehlt – das ist nicht Christliche Wissenschaft –, sondern aus natürlicher Bereitschaft, alles für den Christus aufzugeben.
Es ist wundervoll, zusammenzuarbeiten, um die lebendige Kirche zu demonstrieren, täglich zu unserem Vater-Mutter-Gott zu kommen, offenen Herzens, tatbereit, erwartungsvoll, freudig Seiner Stimme zu gehorchen – bereit, den lebendigen Christus, die praktische Wahrheit, zu erleben in der Erwartung, die Freude des christlich-wissenschaftlichen Heilens zu spüren. Was für ein Privileg!
Frau Rose bat Frau Taylor zurück aufs Podium, um die Versammlung zu schließen. Nach einem stillen Gebet erging ein besonderer Dank an den Organisten Bryan Ashley und die Solistin Kendra Fogg sowie an die Technik-Teams und all die Personen, die die Aktivitäten der Jahresversammlung möglich gemacht haben. Zum Schluss dankte Frau Taylor noch den Familien der Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber der Mutterkirche für ihre geduldige und selbstlose Unterstützung, sowie den Familien aller, die weltweit für die Kirche tätig sind. Die Versammlung schloss mit dem gemeinsamen Singen von Lied Nr. 590 und dem Segen aus Zefanja 3:17: „Der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Retter. Er freut sich über dich mit großer Freude. Ist er still in seiner Liebe, jauchzt er über dich mit Jubel.“
