Ich befand mich auf einer Geschäftsreise in Japan, und am zweiten Tag meines Aufenthalts konnte ich kein Essen mehr verdauen. Dieser Zustand hielt während der folgenden drei Tage an, und da meine eigenen Gebete mir keine Erleichterung verschafft hatten, entschloss ich mich, einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft in den Vereinigten Staaten anzurufen und um Hilfe zu bitten.
Der Praktiker identifizierte sofort die mentale Natur des Problems. Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass es immer das Denken ist, das angegangen werden muss, und dass sich die Korrektur vom materiellen Glauben zum geistigen Verständnis in der Heilung des Körpers ausdrückt. Er sagte mir, dass nichts Unsauberes oder Unreines in mein Denken eindringen kann, da Gott das allgegenwärtige, unendliche Gute ist, das allen Raum erfüllt. Es gibt in einem Bewusstsein, das mit göttlicher Wahrheit und Liebe gefüllt ist, keinen Raum für Gedanken von Krankheit oder Disharmonie. Er betonte auch, dass Gottes Liebe direkt bei mir ist.
Vor der Reise hatte mir die Geschäftsleitung meines Standorts eine sehr kurze Frist für den Abschluss eines Geschäftsvertrags mit einem großen internationalen Unternehmen gesetzt und mir mitgeteilt, dass es keine Entschuldigung dafür gebe, diesen Vertrag nicht innerhalb der Frist abzuschließen. Ich arbeitete mit enormem Druck daran, die Aufgabe zu erfüllen, insbesondere deshalb, weil ich bereits zahlreiche Auslandsreisen unternommen hatte, um dieses Geschäft zustande zu bringen. Allerdings hatte keine dieser Reisen Früchte getragen.
Als ich dem Praktiker gegenüber diese Herausforderung erwähnte, las er mir folgenden Satz aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy vor: „Die Christlichen Wissenschaftler müssen unter dem ständigen Druck des apostolischen Gebots leben, aus der materiellen Welt hinauszugehen und sich abzusondern“ (S. 451). Er wies darauf hin, dass die einzig wahre Forderung darin besteht, geistig höher zu steigen. Wir befinden uns nicht unter dem falschen Druck von Schmerz, Begrenzung oder Frustration, da es Gott ist, der liebevoll allen Fortschritt regiert.
Der Praktiker wies mich auch auf das Kapitel „Die Ehe“ in Wissenschaft und Gesundheit hin, das nicht nur eine hilfreiche Anleitung gibt, um eine solide Ehe zu führen, sondern auch um harmonische Beziehungen aller Art aufzubauen. In diesem Kapitel benutzt Mary Baker Eddy das Wort gegenseitig viermal: „gegenseitige Freiheit“, „gegenseitige Aufmerksamkeit“, „gegenseitige Kompromisse“ und „gegenseitiges Verstehen“ (S. 58–59). Mein Motiv, den Vertrag zum Abschluss zu bringen, war, gegenseitigen Segen herbeizuführen und nicht, das Geschäft auf Kosten anderer zu tätigen.
Während ich weiter betete, erinnerte ich mich an ein Zeugnis über einen Mann, der vor dem Zweiten Weltkrieg ein erfolgreiches Geschäft geführt hatte. Als er aus dem Krieg zurückkehrte, war die Konjunktur eingebrochen, und er konnte keine neuen Kunden mehr gewinnen. Er benutzte seine Ersparnisse, um sein Geschäft am Laufen zu halten, jedoch waren seine langfristigen Aussichten düster.
An einem Mittwochabend begleitete er widerstrebend seine Frau zu einer Zeugnisversammlung der Christlichen Wissenschaft. Anschließend erstrahlte sein Gesicht mit einem breiten Lächeln. Als ihn seine Frau fragte, weshalb er lächelte, begründete er es mit einem der Lieder, die sie gesungen hatten, in dem es hieß, dass alle Befehle bzw. Aufträge von Gott kommen. Er bezog sich auf diesen Text aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft:
Glückselig ist der Mensch,
der Gott gehorsam ist.
. . . . .
Kommt ein Befehl von Gott,
verliert er keine Zeit,
er zögert nicht, er fragt nach nichts,
er ist zum Dienst bereit.
(Thomas Cogswell Upham, Nr. 92, Adapt. und Übers. © CSBD)
Der Mann erkannte, dass sein Geschäft von Gott versorgt wird, nicht von Personen oder speziellen Kunden. Mit dieser Überzeugung konnte er nun erleben, wie sein Geschäft florierte.
Dieser Gedanke war für mich sehr bedeutsam und erinnerte mich daran, wie wichtig es ist, bezüglich aller Angelegenheiten aktiv und erwartungsvoll auf Gott zu vertrauen. Ich verstand, dass ich das Gefühl loslassen musste, persönlich für den Erfolg des Projekts verantwortlich zu sein. Tatsächlich ist es meine Aufgabe, einfach Gottes Eigenschaften auszudrücken und das Ergebnis vollständig Gott zu überlassen.
Als ich mein Gebet mit „Lass Gottes Willen geschehen“ abschloss, fiel all der Druck, den ich empfunden hatte, von meinen Schultern. Ab dem Moment konnte ich wieder normal essen.
Diese Heilung fand einen Tag vor Ablauf der Frist statt, die mir meine Firma gesetzt hatte. Und nur eine Stunde vor Mitternacht, wenn die Frist abgelaufen wäre, wachte ich von dem Ankündigungston einer SMS auf, die mich darüber informierte, dass wir den offiziellen Auftrag dieses internationalen Konzerns erhalten hatten. Die anderen in der Firma sagten, dass es ein Wunder war, aber ich wusste, dass dies das vollkommen natürliche Ergebnis davon war zu wissen, dass unsere wahre Führung und unsere Aufträge von Gott kommen.
Ich bin so dankbar für diese Heilung und für viele weitere wunderbare Heilungen, die ich durch die Anwendung der reinen Lehre der Christlichen Wissenschaft erlebt habe.
Jae-Bok Young
New Boston, New Hampshire, Vereinigte Staaten
