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Original im Internet

Wachstum der Zweige

Wir betrachteten ihn als den Gast Gottes

Aus der September 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. April 2024 im Internet.


Es war ein Sonntagmorgen. Ich war früh zur Kirche gekommen, um in meinem Ordnerdienst Neulinge sowie regelmäßige Besucherinnen und Besucher zu begrüßen. Ich war dieser speziellen Kirche Christi, Wissenschaftler, nicht beigetreten, weil sie viele Mitglieder hatte oder gut zu erreichen war, sondern wegen der echten Liebe unter den Mitgliedern und deren Ehrlichkeit und geistiger Hingabe an die Sache der Christlichen Wissenschaft.

Meine gedankliche Vorbereitung an jenem Morgen war, mir bewusst zu machen, dass niemand außerhalb der „Struktur der Wahrheit und der Liebe“ sein konnte, wie Kirche in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, geistig definiert wird (siehe S. 583). Ich betete darum zu erkennen, dass niemand, ob langjähriges Mitglied oder Neuling aus der Umgebung, von dem Verständnis seines wahren Seins als Gottes geliebtes und umhegtes Kind getrennt werden kann. Kirche ist mehr als nur ein Gebäude mit einer bestimmten Anzahl von Personen, die an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen; sie geht aus Gott, der göttlichen Liebe, hervor und wird von allen Anwesenden konkret zum Ausdruck gebracht und auch gefühlt.

Ich bestätigte außerdem, dass der geistige Sinn, den alle Menschen von Natur aus besitzen, niemals durch den Materialismus der Welt abgestumpft oder abgetötet werden kann und dass alle Menschen aufnahmebereit für Gottes Güte und empfänglich für Christus – Gottes heilende Botschaft – sind. Es ist so natürlich für jeden Menschen, empfänglich für den Christus zu sein, wie es für eine Blume ist, sich der Sonne zuzuwenden.

Als ich meinen Posten an der Tür zur Eingangshalle einnahm, erfuhr ich, dass ein Besucher mehr als eine Stunde vor dem Gottesdienst angekommen war. Er saß vorn im Gottesdienstraum und hörte aufmerksam zu, als das Leserpaar sich auf den Gottesdienst vorbereitete. Ich hieß den Mann willkommen. Nach dem Gottesdienst wurde er von vielen der anderen Mitglieder begrüßt.

Unser Gast sagte mir später, dass es nicht einfach für ihn gewesen war, in einer Zeit eskalierender Spannungen zwischen den Menschen verschiedener Hautfarben in unserem Land, geschweige denn während einer Pandemie, in eine Kirche zu gehen, deren Mitglieder alle weiß waren. Er war nicht sicher, wie er, ein Schwarzer und Fremder, aufgenommen werden würde. Doch wir betrachteten ihn als unseren Bruder, den Gast Gottes. Der Unterschied zwischen uns war nicht die Hautfarbe oder unsere kulturelle Herkunft oder Abstammung, sondern allein die einzigartige und völlig individuelle Weise, auf die wir alle die unendlichen Eigenschaften Gottes zum Ausdruck bringen. Gott sieht nur Seine eigenen wertvollen Kinder – geliebt, liebevoll und liebenswert –, die kooperativ zusammenarbeiten.

Unser neuer Freund Daniel kam am folgenden Sonntag wieder, und an jenem Tag waren zufällig weniger Leute im Gottesdienst. Später erfuhren wir, dass er dies als Zeichen dafür betrachtete, dass wir ihn nicht bei uns wollten. Es tat uns sehr leid, dass er diesen Eindruck gewonnen hatte, und wir versicherten ihm, dass das nicht stimmte.

Am Dankgottesdienst ein paar Wochen später wurde ich dazu geführt, ihm einige Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft und einen Laib selbstgebackenes Kürbisbrot zu geben sowie eine Karte, die ihm versicherte, dass er ein Segen für unsere Kirche war. Er sagte mir später, dass diese Botschaft ihm half, seine gottgegebene Bestimmung zu erkennen, und ihn davon abhielt, sein seit einiger Zeit erwogenes Vorhaben, nicht mehr zu unserer Kirche zu kommen, umzusetzen.

Nach dieser Erfahrung besuchte Daniel regelmäßig unsere Sonntagsgottesdienste und Mittwoch-Zeugnisversammlungen; er brachte Neulinge mit, gab inspirierende Zeugnisse und las die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft sowie die wöchentliche Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft. Er war bei unseren Festessen, den Mittagessen nach der Kirche und den Kinoabenden mit dabei. Und er arbeitete aktiv in der Kirche mit.

Wir konnten das geistige Wachstum deutlich mitverfolgen. Und nicht nur Daniel wuchs, sondern wir alle. Zwar waren viele der Konzepte, die Daniel lernte, neu für ihn, doch er war Feuer und Flamme für die Christliche Wissenschaft. Und er war ein moderner barmherziger Samariter; er bot Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche Hilfe an und gab geistige Wahrheitsinhalte, die ihn inspirierten, an andere weiter. Waren wir als Mitglieder ebenfalls Feuer und Flamme, völlig bereit, unser Umfeld einzubeziehen? Das rüttelte uns wach, unsere Liebe zu und unser Verständnis von der Christlichen Wissenschaft zu erneuern und zu vertiefen und zu praktizieren!

Und dann gab Daniel ungefähr zwei Jahre nach unserer ersten Begegnung an einem Mittwoch ein Zeugnis über jemanden ab, dessen Leben durch die Christliche Wissenschaft umgewandelt, erneuert und wiederhergestellt worden war. Er erzählte von einem Jungen aus einer sehr großen Familie, der früh auf die schiefe Bahn geraten war. Und dann wurde er mit Anfang Zwanzig einer Tat beschuldigt, die er nicht begangen hatte, und verbrachte Jahrzehnte im Gefängnis. Am Ende der Geschichte sagte Daniel mit Tränen in den Augen: „Dieser Mann war ich.“ Diese Geschichte berührte alle. Obwohl sie eine große Überraschung für uns war, änderte sie unsere Meinung von Daniel nicht.

Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Die Heilige Schrift sagt, dass der Mensch zum Bild und Gleichnis Gottes erschaffen ist. ... Der Mensch ist geistig und vollkommen; und weil er geistig und vollkommen ist, muss er in der Christlichen Wissenschaft so verstanden werden. ...

Der Mensch ist unfähig zu sündigen, krank zu sein und zu sterben. Der wirkliche Mensch kann von der Heiligkeit nicht abweichen noch kann Gott, der den Menschen hervorgebracht hat, die Fähigkeit oder Freiheit zu sündigen erzeugen. Ein sterblicher Sünder ist nicht der Mensch Gottes. ... In der göttlichen Wissenschaft sind Gott und der wirkliche Mensch untrennbar als göttliches Prinzip und göttliche Idee“ (S. 475–476).

Ich weiß, dass die Mitglieder an dieser vollkommenen Sichtweise von Daniel festhielten und nicht wankten. Und ich weiß, dass dies ihm half, seine bereits intakte, reine, unschuldige, dem Christus entsprechende Natur zu erkennen.

Seit Daniel das erste Mal zu uns kam, haben sich für die gesamte Gemeinde inspirierende, herzerwärmende und lebensverändernde Dinge zugetragen. Am Tag, als wir ihn als Mitglied in die Kirche aufnahmen, hatten viele Tränen in den Augen, doch diesmal waren es Freudentränen. Wenn man ihn heute nach seiner Erfahrung in der Kirche fragt, sagt Daniel: „Es ist keine Kirchenfamilie, sondern einfach Familie.“

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