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Original im Internet

EDITORIAL

Unsere unendlichen Segnungen dankbar anerkennen

Aus der November 2025-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir lesen im Lukasevangelium (siehe Lukas 17:11–19), dass zehn Personen, die an Aussatz litten, Jesus um Hilfe baten, denn dieser hatte die heilende Macht demonstriert, die mit einem Verständnis von Gott einhergeht. Er heilte alle zehn, und einer von ihnen kehrte um und bedankte sich. Alle zehn wurden gesegnet, doch nur einer erkannte den Segen an.

Was hat der eine, der umgekehrt war, gewonnen, was den anderen entging? Welchen Unterschied macht es also, ob wir unsere Dankbarkeit für das Gute, das wir erhalten, zum Ausdruck bringen? Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, beantwortet diese Frage in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 3) mit folgenden schlichten Worten: „Sind wir wirklich dankbar für das Gute, das wir bereits empfangen haben? Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen und dadurch in der Lage sein mehr entgegenzunehmen.“

Neun der Aussätzigen nahmen den Segen, den sie erhalten hatten, entgegen und gingen ihrer Wege, ohne wissen zu wollen, was sie geheilt hatte. Doch durch seine Umkehr zeigte der Mann, der seine Dankbarkeit zum Ausdruck brachte, dass sein Blick gen Himmel gerichtet worden war, auf Prinzip, Gott, die Quelle aller Heilung. Die anderen neun Aussätzigen waren wie Goldsucher, die in einem Bach nach Gold siebten. Sie wurden geheilt – sie fanden ein paar Goldsplitter und -klumpen, die von der Hauptader aus stromabwärts getragen worden waren. Doch derjenige, der dankbar war, gab sich nicht damit zufrieden, im Schlamm nach den Stückchen zu suchen, die dorthin gespült worden sein mochten. Er wandte sich der Quelle zu, der Goldader, von der die Goldsplitter – seine Heilung – gekommen waren.

Eine materielle Goldader versiegt irgendwann. Doch die Segnungen, die Gott verleiht, sind unendlich. Wenn unser Blick und unser Vertrauen auf die Erde gerichtet sind, auf Materie und Materialismus – auf das, was behauptet, entweder das Gegenteil oder die Abwesenheit des Guten zu sein –, dann leugnen wir Gott als den einzigen Schöpfer und die einzige Quelle alles wahren Seins. Substanz und Macht in der Materie zu suchen schränkt sogar auf der menschlichen Ebene der Existenz unweigerlich die Menge des Guten ein, das für uns sichtbar ist. Das heißt nicht, dass das Gute nicht vorhanden ist – das ist es immer. Aber wir blenden es quasi aus.

Wenn wir etwas anerkennen, akzeptieren wir, dass es existiert und wahr ist. Bevor wir Gottes Segnungen vollständig in unserem Leben manifestiert sehen können, müssen wir anerkennen, dass Gott, die göttliche Liebe, und die entsprechenden Segnungen wirklich sind – dass sie existieren. In dem Maße, wie wir an die Wirklichkeit der Materie glauben, lehnen wir den Glauben an das Gute, das Gott verleiht, ab. Doch wenn wir anfangen zu verstehen, dass das Sein vollständig geistig ist, vollständig gottähnlich, und dass der Mensch, der Ausdruck Gottes, demnach ebenfalls vollständig geistig ist, dann fängt unser Glaube an die Materie an, sich aufzulösen, und sei es noch so schleppend. 

Bisher hat natürlich niemand von uns unseren Glauben an die Wirklichkeit der Materie vollständig aufgegeben! Doch wenn wir uns mit demütiger Offenheit zu Gott hinwenden, gestatten wir dem Christus, der wahren Idee von Gott, in unserem Bewusstsein zu wirken – unser Vertrauen in die Materie zu zerstören und uns die Augen für Gottes immer-gegenwärtiges Gutes zu öffnen, das uns in vollständige Gesundheit und Sicherheit hüllt. Eine Definition von vollkommen ist „seinem Wesen entsprechend voll ausgebildet und ohne Fehler“ (dwds.de). Mrs. Eddy schreibt in Die Einheit des Guten (S. 7): „Ein Anerkennen der Vollkommenheit des unendlichen Unsichtbaren verleiht eine Macht, wie nichts anderes es zu tun vermag.“

Das ist der Grund, warum Dankbarkeit für das Gute, das Gott, die göttliche Liebe, bereitstellt – ein Anerkennen dessen, was Liebe ist und was sie für uns leistet –, so machtvoll ist. Dankbarkeit verankert uns in Gottes Güte und stärkt unser Verständnis von dessen ununterbrochener Gegenwart und Macht. Sie verringert unsere Angst, wenn wir vor einer Herausforderung stehen, denn wir wissen, dass Gott, Geist, fähig ist, jeden Bedarf zu stillen, mit dem wir konfrontiert sein mögen. Und es ist befreiend zu erkennen, dass dies auf uns zutrifft, weil es auf jeden Menschen zutrifft.

Einmal litt ich unter dem, was mir wie Heuschnupfen vorkam – das hatte ich noch nie erlebt. Als ich um Freiheit von diesem Problem betete, verstand ich plötzlich, dass ich zwar daran arbeitete, für mich selbst zu erkennen, dass Allergien im Reich Gottes keinen Platz haben, aber gleichzeitig die Vorstellung akzeptierte, dass andere Menschen dieses Problem haben konnten. Ich musste anerkennen, dass Gott absolut vollkommen ist und dass Seine gesamte Schöpfung diese Vollkommenheit zum Ausdruck bringt. Plötzlich war ich von einem Gefühl des Staunens und der Bewunderung für Gottes großes Werk erfüllt, worauf unmittelbar tiefe Dankbarkeit folgte. Die Heuschnupfen-Symptome fingen an, sich aufzulösen. Innerhalb weniger Tage – obwohl dieselben Pflanzen auch weiterhin Blütenstaub produzierten – waren alle Symptome verschwunden, und sie sind nie wiedergekehrt.

Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft beginnt mit den Worten, dass unsere Tage „reich an Segnungen“ sind, wenn wir uns auf Gott verlassen (Wissenschaft und Gesundheit, S. vii). Sich auf Ihn zu verlassen bedeutet, Ihn anzuerkennen, und Ihn anzuerkennen bedeutet, dankbar zu sein. Wenn Dankbarkeit der Preis für Segnungen ist, dann lohnt sich der Einsatz!

Lisa Rennie Sytsma
Stellvertretende Chefredakteurin

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