„Das Kind ist zur Geburt bereit, daher möchte ich jetzt die Wehen einleiten“, sagte der Arzt. Ich erwartete mein zweites Kind, und die Geburt ließ auf sich warten. Doch ich antwortete: „Nein!“ Durch meine Gebete bezüglich der Schwangerschaft war ich absolut überzeugt, dass das Baby genau zum richtigen Augenblick zur Welt kommen würde. Meine Antwort überraschte den Arzt, und er sagte: „Dieses Baby ist für die Geburt bereit, also konzentrieren Sie sich auf Ihre Aufgabe.“
Als Christliche Wissenschaftlerin hatte ich gelernt, dass es nur ein Gemüt gibt, nämlich Gott. In diesem Gemüt gibt es keinen zeitlichen Ablauf; es gibt nur die Ewigkeit. Die Bibel sagt uns: „Sieh, jetzt ist die angenehme Zeit! Sieh, jetzt ist der Tag des Heils!“ (2. Korinther 6:2). Also ist die einzige Zeit in der Ewigkeit jetzt. Es ist nicht die Vergangenheit oder die Zukunft, sondern die ewige Gegenwart Gottes und Seiner Güte. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Zeit ist ein sterblicher Gedanke, dessen Teiler das Sonnenjahr ist“ (S. 598–599).
Als ich später mit der Praktikerin der Christlichen Wissenschaft sprach, die mit mir betete, war uns sehr bewusst, „dass Gott alles lenkt“ (Mary Baker Eddy, Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 281). Das Baby kam nicht nur völlig natürlich und ohne Einleiten der Wehen zur Welt, sondern wir waren rechtzeitig im Krankenhaus, obwohl wir mehr als eine Stunde entfernt wohnten. Wir konnten uns ferner nur einen Tag auf der Entbindungsstation leisten (damals wurde die Zeit dort pro Tag berechnet), und das Baby kam um 25 Minuten nach Mitternacht zur Welt, sodass uns nur ein Tag in Rechnung gestellt wurde!
Wenn wir verstehen, dass „Zeit … kein Teil der Ewigkeit“ ist (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468), und auf Gottes vollkommene Regierung vertrauen, stellen wir fest, dass alles in einem natürlichen und korrekten Ablauf stattfindet und genau dann, wenn wir bereit dafür sind. Wir erhalten die nötige Hilfe zum korrekten Zeitpunkt; ein Anruf geht genau dann ein, wenn wir ihn brauchen; andere Bestandteile zeigen sich. Dies alles findet statt, wenn wir das Gefühl überwinden, von Zeit regiert zu werden. Wenn wir in geistigem Verständnis wachsen, dominiert uns Zeit immer weniger, und das Gute entfaltet sich zunehmend zeitgemäß in unserem Leben.
Christus Jesus hat am besten gezeigt, wie man die Herrschaft über Zeit erlangt. Einmal befanden sich seine Jünger beispielsweise mitten im Sturm in einem Schiff. Als sie sahen, wie Jesus auf dem Wasser zu ihnen ging, bekamen sie Angst. „Er aber sprach zu ihnen: ‚Ich bin es; fürchtet euch nicht!‘ Da wollten sie ihn ins Boot hineinnehmen; da war das Boot gleich am Ufer, wo sie hinfahren wollten“ (siehe Johannes 6:16–21).
Je wacher wir für Gott und Seine Ewigkeit sind, desto mehr Herrschaft erlangen wir über den Glauben an Zeit und ihre Grenzen. Wissenschaft und Gesundheit sagt dazu: „Das eine hört in dem Verhältnis auf, wie das andere erkannt wird. Zeit ist endlich; Ewigkeit ist für immer unendlich“ (S. 468–469).
