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Original im Internet

EDITORIAL

Nähern wir uns „Nie wieder Krieg“?

Aus der März 2025-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 6. Mai 2024 im Internet.


Irgendwann um das Jahr 700 v. Chr. sagte der Prophet Jesaja (2:4): „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk gegen das andere das Schwert aufheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“

Spulen wir ins frühe 20. Jahrhundert vor, so sind Jesajas Worte, wenn man sie als wörtliche Prophezeiung liest, immer noch nicht erfüllt. Aber etwas Bemerkenswertes ist geschehen. Die Wissenschaft hinter der heilenden Macht, die Christus Jesus demonstrierte, wurde 1866 von Mary Baker Eddy entdeckt. Zu Beginn des frühen 20. Jahrhunderts wurde diese transformierende Macht, die in der frühen Praxis des Christentums so tief verwurzelt war, erneut von zahllosen Menschen unter Beweis gestellt. Doch hat Mrs. Eddy über den Bedarf der individuellen Heilung des Einzelnen hinausgesehen. Sie erkannte, dass die Macht, die Jesus befähigte, unversehrt durch eine gewaltbereite und mordlustige Menschenmenge zu gehen, Sünder umzuwandeln und Blinde, Taube sowie Kranke zu heilen, auch auf Weltprobleme – einschließlich Krieg – angewandt werden muss.

In der Tat hat Mrs. Eddy dieses umfassendere Gebet sehr ernst genommen. Im Christian Science Journal, einem Schwestermagazin des Herolds, schrieb sie im Mai 1908: „Viele Jahre lang habe ich täglich gebetet, dass es keinen Krieg, kein barbarisches Hinschlachten unserer Mitmenschen mehr geben möge; gebetet, dass alle Völker auf Erden und auf den Inseln des Meeres einen Gott, ein Gemüt, haben, Gott über alles lieben und ihren Nächsten lieben mögen wie sich selbst“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 286).

Wie auch bei vielen anderen haben die jüngsten Ereignisse in mir das große Verlangen nach Beendigung der Kriege hervorgerufen, und Mrs. Eddys Beispiel des jahrelangen täglichen Betens für dieses Resultat ist mir eine Inspiration, um beharrlich zu beten, „dass es keinen Krieg … mehr geben möge“, und darauf zu vertrauen, dass dieses Ergebnis eine greifbare Möglichkeit ist.

Die Art und Weise, wie sie betete, hat mich in mehrfacher Hinsicht berührt. Erstens drückt sie einen tiefen Wunsch dafür aus, dass das geistige Ideal vollständiger erkannt wird. Wenn alle ein Gemüt hätten und aus ganzem Herzen Gott und alle ihre Nachbarinnen und Nachbarn liebten, wäre Krieg gegenstandslos. Dennoch können wir auch heute für die Offenheit der Menschheit gegenüber dieser höheren Art des Denkens und Handelns beten – offen dafür, Hass und Krieg zu beenden.

Zweitens durchdachte ich Mrs. Eddys Worte im Licht ihrer Beschreibung von Jesu Gebeten als „tiefe und gewissenhafte Bezeugungen der Wahrheit ... – Bezeugungen des Menschen als Gottes ‚Bild‘ und der Einheit des Menschen mit Wahrheit und Liebe“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 12).

Es ist bemerkenswert, dass dies Bezeugungen für das sind, was geistig und wahr ist – nicht gegen das, was materiell und falsch ist. Aber die Wirkung des einen ist Freiheit vom anderen. Beispielsweise im Fall körperlicher Leiden offenbart ein solches Gebet unsere gegenwärtige Harmonie, denn es beharrt auf der Wirklichkeit unseres geistigen Ausdrucks von Wahrheit, Gott. Dieses Beharren ist nicht Willenskraft oder positives Denken. Es geht vielmehr von dem höheren Standpunkt dessen aus, was wahr ist, nämlich von der vom Christus vermittelten Sicht, dass Gott alles erschuf und es sehr gut machte, wie es die Bibel in 1. Mose 1:31 berichtet. Diese geistige Sicht weist auf eine grundlegende und radikale Konsequenz hin – die Unwirklichkeit von Disharmonie, einschließlich Krankheit – und ist die Grundlage von tausenden von Heilungen, über die in dieser Zeitschrift seit ihrem ersten Erscheinen im Jahr 1903 berichtet wurde.

Wenn Gebet für uns persönlich einen so greifbaren Nutzen bringt, ist es nur natürlich, dass wir dieselben tiefen und gewissenhaften Bezeugungen der Wahrheit auch in Bezug auf Nachrichten über andere einsetzen, die sich in Schwierigkeiten befinden, einschließlich derer in Kriegsgebieten. Was auch immer an gegenteiligen Beweismitteln vorgelegt werden mag, wir können gedanklich bezeugen, dass alle tatsächlich „einen Gott, ein Gemüt haben, Gott über alles lieben und ihren Nächsten lieben ... wie sich selbst.“ Wir können über diese Gedanken nachdenken, bis wir uns der Gültigkeit unserer gebeterfüllten Bezeugungen bewusst werden, selbst dort, wo die menschliche Erfahrung so voller Gefahren zu sein scheint.

Dies wäre unlogisch, wenn die Grenzen unserer Identität nur durch das bestimmt wären, was wir sehen, hören und analytisch abwägen können. Wenn sie es wären, hätte Jesus andere nicht so heilen können, wie er es tat – durch seine geistige Wahrnehmung ihrer wahren, guten und reinen Identität. Alle seine Heilungen bewiesen, dass die Kontrolle Gottes tatsächlich überall wirksam ist, selbst dort, wo Körper und Geist in Aufruhr zu sein scheinen. Wenn wir Leben und Gemüt als geistig und vollkommen erkennen – nämlich als Gott –, weicht der körperliche Sinn von Krankheit göttlichem Frieden, und die Harmonie der Fähigkeiten und Funktionen wird wiederhergestellt.

Leiden ignorierte Jesus nicht. Er sah durch es hindurch und erkannte mit der Christus-Sicht, dass Gott das Ruder in der Hand hält. Dann wich das Leiden der Gott widerspiegelnden Freiheit. Auch wir können die Ungerechtigkeiten und den Kummer von Krieg nicht ignorieren. Dennoch müssen wir uns von bildhaften Darstellungen und drastischen Ansichten (insbesondere unseren eigenen!) abwenden, um die tieferliegende Wirklichkeit von Gottes geistigem Universum zu suchen und für sie einzutreten. Dort existiert keine materielle Geschichte, die sich der göttlichen Entfaltung des Guten widersetzt, und keine Wut kann die inspirierten Lösungen verbergen, die immer zur Hand sind. Wenn wir erkennen, wirklich erkennen, dass alle „einen Gott, ein Gemüt haben“, weicht starres Denken Erneuerung. Hass und Furcht geben der umwandelnden Macht der göttlichen Liebe, Gott, Raum.

Das brennende Bedürfnis der Menschheit nach solchem Fortschritt erfordert, dass all jene eine wichtige Rolle spielen, die aufgrund ihrer Erfahrungen der Fähigkeit des Gemüts, Konflikte zu heilen, vertrauen. Mrs. Eddy beschrieb dieses Vertrauen einst als „den Glauben, dass Gott alles lenkt“ (Verschiedenes, S. 281). Und die Waagschalen des globalen Denkens in Bezug auf Kriege brauchen das Gewicht dieses geistigen Schlüsselelements, um zu helfen, das Gewicht des menschlichen Bewusstseins in Richtung weiser und inspirierter Entscheidungen zu neigen, die einen gerechten und dauerhaften Frieden bewirken können.

Wir bringen diesen Einfluss zum Tragen, wenn wir erkennen, dass die sich immer-entfaltende Intelligenz des Gemüts volle Autorität besitzt, und uns somit weigern, uns mit dem Glauben an unlösbare Konflikte abzufinden. Das ist Gebet, das Menschen in aktuellen oder potenziellen Kriegsgebieten berühren und segnen kann, seien es Zivilisten oder Soldaten, Opfer oder Täter, Erwachsene oder Kinder. Selbst dort, wo es schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten gibt, können wir an der Wahrheit unserer dauerhaften, universellen Einheit in dem einen Gemüt festhalten – wo kein Volk gegen das andere das Schwert erhebt noch jemals gelernt hat, Krieg zu führen. Solch beharrliche, gebeterfüllte Bezeugungen für Wahrheit werden uns dem Ziel „Nie wieder Krieg“ näherbringen und es schließlich erreichen.

Tony Lobl
Stellvertretender Chefredakteur

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