Wollen Sie besser heilen? Dann möchten wir Ihnen Artikel wie diesen empfehlen, die gelegentlich im Herold, Christian Science Journal und Christian Science Sentinel erscheinen. Sie verfolgen das Ziel, einige der Missverständnisse über die Christliche Wissenschaft zu berichtigen, die uns möglicherweise davon abhalten, die erwünschten Ergebnisse zu erzielen.
Ich lag schon seit einem Monat mit Malaria im Bett. Von ärztlicher Seite wurde mir freundlich mitgeteilt, dass es keine Hilfe gebe, und alternative Behandlungsmethoden hatten nichts bewirkt. Doch ich hatte die Hoffnung, dass dies nicht das Ende der Geschichte sein würde. Ich war an dem Punkt angekommen, wo ich vor allem wissen wollte, wer und was ich war.
Es war zwei Uhr Nachts, und die Frage nach meiner Identität hinderte mich am Schlafen. Ich starrte die Wand an und dachte an eine Theorie in der Quantenphysik, nach der ein Atom nicht unbedingt in einem einzigen Zustand existiert, sondern alle seine möglichen Zustände gleichzeitig einnehmen kann und eine bestimmte Form nur dann annimmt, wenn jemand hinschaut. Für mich weist das auf das Konzept hin, dass alles in Wirklichkeit Bewusstsein ist.
Meine Gedanken wandten sich einem Buch über die Anfänge des Christentums zu, das ich gerade las, und das brachte mich auf das geistige Heldentum, das ich als Kind an Christus Jesus und den Aposteln bewundert hatte. Ich fing an zu überlegen: Was ist, wenn Jesus und diese ersten Christinnen und Christen demonstrierten, dass Substanz Geist ist, als sie körperliche Zustände heilten? Was ist, wenn die in den Evangelien berichteten Heilungen Beispiele für die Macht eines erleuchteten Bewusstseins waren?
Als ich weiter die Wand anstarrte, dachte ich darüber nach, was für ein Bewusstsein wirklich allen Raum einnehmen könnte. Es könnte nicht einfach eine menschliche Meinung und auch keine persönliche Vorstellung der Wirklichkeit sein. Es müsste etwas sein, das immer wahr ist, nicht erzwungen oder definiert von materiellen Zuständen.
Ich ging in Gedanken die verschiedensten Vorstellungen Schicht für Schicht durch, so wie man die Häute einer Zwiebel abzieht, und verwarf die zeitlichen, übernommenen, begrenzten Auslegungen, die ich akzeptiert hatte, bis nur noch eine Sache zurückblieb, der ich mir absolut sicher sein konnte: Liebe. Nicht einfach menschliche Zuneigung (obwohl diese Liebe sich selbstverständlich in Freundlichkeit und Fürsorge widerspiegelt), sondern Liebe, die jetzt und immer da war und die alles durchdrang und geborgen hielt. Ich war plötzlich entspannt, also drehte ich mich auf die andere Seite und schlief ein.
Als ich am Morgen aufwachte, fühlte ich mich leicht und frei. Das Fieber war vergangen. Ich fühlte mich wie am ersten Sommertag als Kind, wenn eine frische Brise mich zum Spielen aufforderte. Und dann kam mir der Gedanke: „Was ist in der Nacht geschehen? Worüber habe ich nachgedacht?“
Mir fiel mein nächtliches Selbstgespräch wieder ein, und damit kam mir etwas in den Sinn, das ich als Kind gelernt, woran ich aber viele Jahre nicht gedacht hatte – „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Manifestation, denn Gott ist Alles-in-allem. Geist ist unsterbliche Wahrheit; Materie ist sterblicher Irrtum. Geist ist das Wirkliche und Ewige; Materie ist das Unwirkliche und Zeitliche. Geist ist Gott und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis. Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig“ (S. 468).
Ich hatte jahrelang Materie einfach als das angesehen, woraus ich gemacht bin – und alles andere im Universum ebenfalls. Obwohl ich einen Glauben an den hohen Wert des geistigen Sinnes gehegt (und an vielen Orten nach einer Möglichkeit zur Verbindungsaufnahme damit gesucht) hatte, stand die Materie an erster Stelle. Ich hatte das Vertrauen eines Kindes auf Gott als Alles-in-allem gegen das eingetauscht, was eine Erwachsene sehen, hören, fühlen und von den Meinungen der materiellen Wissenschaft und Medizin bestätigt finden konnte.
Nach 15 Jahren und vielen Krankheiten stellte ich nun meinen Ausgangspunkt infrage. Mein Verlangen nach Wahrheit hatte mein Denken für ein höheres Verständnis geöffnet, und dieses Verständnis – dieses göttliche Bewusstsein – hatte mich befreit.
Mir wurden diese Worte aus Wissenschaft und Gesundheit bewiesen: „Durch das Erkennen des geistigen Gegenteils der Materialität, nämlich des Weges durch Christus, Wahrheit, wird der Mensch mit dem Schlüssel der göttlichen Wissenschaft die Tore des Paradieses wieder öffnen, die menschliche Anschauungen verschlossen haben, und er wird erkennen, dass er nicht gefallen, sondern aufrecht, rein und frei ist ...“ (S. 171).
So groß die Versuchung auch sein mag, mit dem offenkundigen äußeren Augenschein zu beginnen oder zu denken, dass er eine Rolle im Wesen des Seins spielen muss, so ist es doch demonstrierbare Tatsache, dass der materielle Sinn ein Fehler ist und dass Geist, Gemüt, in allen Fällen und Situationen allerhaben ist. Wenn man einmal erlebt hat, dass man von Geist wiederhergestellt wurde, ist es nicht mehr denkbar, zu einem weniger vollständigen und heiligen Verständnis der Identität zurückzukehren. Geist ist keine Hilfe oder Ergänzung zur Verbesserung eines mehr oder weniger materiellen Lebens. Geist ist die einzige Substanz, die in Erwägung zu ziehen ist.
Diese Erfahrung öffnete mir die Augen für die Notwendigkeit, mit Liebe zu beginnen, von dem auszugehen, was Gott ist und tut, und darauf zu vertrauen, dass Wahrheit ein weit besseres Verständnis davon bereitstellt, wer ich bin und was sich wirklich abspielt.
Der Versuch, die Frage „Was ist Materie?“ zu beantworten, ist nichts anderes als der unwissende Versuch des sterblichen Gemüts (das Paulus als die Gesinnung des Fleisches bezeichnet), seine Existenz zu rechtfertigen. Wenn Gott – göttliche Liebe, unendliches Gemüt, unkörperlicher Geist, allerhabene Wahrheit – auf der Bildfläche erscheint, wird die Materie als das erkannt, was sie ist: eine Fälschung des wirklichen Lebens.
Das folgende Lied beschreibt die vor uns liegende Arbeit und die immense Erleichterung – und Freude –, das zu finden, was wirklich ist:
Vom Sinn zur Seele liegt der Pfad nun vor mir,
aus Nebelschatten zu der Wahrheit klar.
Mir dämmern aller Dinge Wirklichkeiten;
mein Herze singt: Der Weg ist offenbar.
(Violet Hay, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 64, Orig. und Übers. © CSBD)
