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Dürstende Herzen

Aus der Mai 2013-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzt aus dem Christian Science Journal vom April 2013


Ich hatte mich schon monatelang auf meine Vortragsreise nach Lomé, Togo, gefreut. Als ich jetzt angeschnallt in der Air-France-Maschine saß und mich zum ersten Mal auf dem Weg nach Afrika befand, fühlte ich mich allerdings gar nicht gut. Da ich in der Nacht zuvor nicht viel geschlafen und mit Grippesymptomen zu tun hatte, versuchte ich nach dem Start etwas zu schlafen.

Obwohl ich die nächsten Stunden meine Lärm reduzierenden Kopfhörer trug, wurde mein Schlaf häufig unterbrochen von gedämpften Stimmen um mich her. Ich glaube, ich war noch nie auf einem Flug mit so vielen fröhlichen Menschen. Die Maschine war voll von Togoern, die sich alle zu kennen schienen und zu Weihnachten nach Hause zurückkehrten. Sie redeten, lachten und reichten mollige, vergnügte Babys herum. Der Mann neben mir schien eine prominente Persönlichkeit zu sein. Viele Passagiere erkannten ihn und kamen auf einen Schwatz vorbei. Ich bemerkte, dass er zwischen den Gesprächen intensiv in den Psalmen und Sprüchen und im Neuen Testament las.

Einige Flugstunden später fühlte ich mich immer noch schlecht. Zum ersten Mal seit Beginn des Fluges nahm ich nun meine Kopfhörer ab und schaute mich um. Bevor meine Kopfhörer auch nur meinen Schoß berührten, fragte mein Nachbar: „Ist dies Ihr erster Besuch in Togo?“ Und so begann unser Gespräch.

Ich erfuhr, dass er einer der Bürgermeister von Lomé, der Hauptstadt von Togo, ist. Lomé ist eine große Stadt, die sich über viele Quadratkilometer erstreckt und von farbenfrohem Leben nur so sprudelt. Diese quirlige Metropole hat zur Verwaltung der Stadt je einen Bürgermeister für jeden ihrer fünf Bezirke. Mein neuer Freund war einer dieser fünf. Er erfuhr, dass ich Praktikerin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft bin und bei meinem ersten Besuch dort einen Vortrag für eine Kirchengemeinde halten würde, von der er noch nie gehört hatte – der Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung in Lomé.

„Monsieur le Maire“, wie der Bürgermeister in Französisch angesprochen würde, ist ein kirchenfreundlicher Baptist, der sich in seiner Bibel bestens auskennt. Wir tauschten unsere Lieblingsstellen aus und fühlten uns beide angeregt, tief nachzudenken und über die geistige Bedeutung der verschiedensten Bibelverse und ihre Anwendung bei Gebet und Heilung zu sprechen. Dieser spontane Austausch dauerte über zwei Stunden. Interessanterweise hatte ich schon vorgehabt, alle Fragen über Gebet, die er mir stellte, gründlich in meinem Vortrag zu behandeln. Kurz bevor wir landeten, fragte er, ob er auch zu dem Vortrag kommen könne, den ich am folgenden Samstag auf einem JugendtreffenDas TMC Youth Summit in Lomé fand am 14.-16. Dezember 2012 statt. bei der Vereinigung halten würde. Natürlich war er herzlich willkommen. Als ich aus der Maschine stieg, merkte ich, dass ich während unserer Unterhaltung von der Erkrankung völlig geheilt worden war.

„Ich möchte die Bibel kennenlernen. Ich möchte die Christliche Wissenschaft studieren.“

Das Dürsten dieses Mannes nach der universalen Botschaft des Christus und seine Empfänglichkeit dafür, die bei unserem ersten Kontakt im Flugzeug so deutlich wurden, waren ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte. Bei meiner Ankunft im Hotel bestand ein hochgewachsener junger Mann darauf, mein Gepäck zu tragen. Ich hätte das mühelos selber geschafft, aber trotz meiner Proteste trug er es weiter. Als wir im Zimmer ankamen, wo wir ungestört sprechen konnten, fragte er auf Französisch: „Sie sind Christliche Wissenschaftlerin?“ Mir war nicht klar, woher er das wusste. Ich sagte: „Ja.” Dann schaute er mich ernst an und sagte:  „Ich möchte die Bibel kennenlernen. Ich möchte die Christliche Wissenschaft studieren.”

Ich erfuhr, dass er Student ist und nebenbei im Hotel arbeitet. Er konnte nicht am Jugendtreffen teilnehmen, so habe ich ihn in Kontakt gebracht mit der aktiven Hochschulvereinigung an der Universität von Lomé und mit einem Mitglied der örtlichen Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung. Ich gab ihm auch das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, damit er mit seinem Studium beginnen konnte.

Das Jugendtreffen war ein großer Erfolg. Sowohl Tom McElroy, Praktiker und Vortragender der Christlichen Wissenschaft aus Boston, USA, und ich haben Vorträge in Französisch und Englisch gehalten. Es gab auch Workshops in Französisch und Englisch, die von Mitgliedern der Vereinigung, von TMC Youth und anderen Mitarbeitern der Mutterkirche durchgeführt wurden. Wie die Veranstalter sagten, hätte die Mehrzahl der 293 Besucher vorher nichts oder wenig über die Christliche Wissenschaft gewusst. Und eine Reihe von Heilungen von Krankheit und Sünde hätten sich während oder kurz nach dem Treffen ereignet.

Monsieur le Maire kam auch zu meinem Vortrag in der Vereinigung, dem ersten, den ich je auf Französisch gehalten habe und der gerade noch in seinen sehr vollen Terminplan passte. Er sollte an dem Tag noch zehn Hochzeitspaare trauen. Trotzdem kam er und hörte aufmerksam zu, machte sich Notizen und stellte aufrichtige und kluge Fragen. Beim Gehen bekam er auch das Buch Wissenschaft und Gesundheit. Wir wollen in Verbindung bleiben, um das auf unserem Flug begonnene Gespräch fortzusetzen. 

Ich könnte noch von etlichen anderen Gesprächen und Bekanntschaften aus diesen fünf Tagen in Lomé berichten. Und alle wiesen auf das Gleiche hin: eine unverfälschte Liebe zur Bibel und den tiefen Wunsch, mehr über wirksames, heilendes Gebet zu lernen. Ich würde gern jederzeit nach Lomé zurückkehren. Wunderschöne, strahlende, fröhliche Gotteskinder, die reinen Herzens nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, sind dort überall zu finden.

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