In einem Gedicht mit dem Titel „Signs of the Heart“ [Zeichen des Herzens] schreibt Mary Baker Eddy im zweiten Vers:
O göttliche Liebe,
dies Dein Herz ist all der Trost,
den mein Herz braucht.
(Poems, [Gedichte], S. 24, frei übersetzt)
Heute wie einst kommt das weite Herz der Liebe in der lebendigen, pulsierenden Gegenwart des heilenden Christus zum Ausdruck und enthüllt den Menschen das göttliche Wesen Gottes. Durch das sanfte Wirken der Christlichen Wissenschaft stellt es die Kranken wieder her, wandelt die Sünder um und weckt die Toten auf. Durch Vergeistigung des Denkens wird man verstehen, dass dieses weite Herz untrennbar ist von dem Leben spendenden, anregenden, schöpferischen Prinzip, Gott, der dem Menschen Individualität und Dasein schenkt. Ohne die herrschende, regierende Macht dieses weiten Herzens könnte der Mensch nicht auch nur einen Augenblick bestehen. Da des Menschen Koexistenz mit Gott ewig ist, kann nichts diese göttliche Beziehung auflösen. Tatsächlich kann der Mensch nicht niedergeschlagen, entmutigt oder verzagt sein, denn Gott hat gesagt: „Ich aber will ihnen ein einiges Herz geben, ja, ich will einen neuen Geist in euer Innerstes legen“ (Hesekiel 11:19, Schlachter 2000).
Nun könnte jemand einwenden: „Das ist alles schön und gut und auch sehr inspirierend, doch was heißt das für mich, wenn ich von Herzbeschwerden geheilt werden möchte?“ Es heißt, dass Sie, genau wie eine Angehörige der Autorin, dauerhaft von Ihrer Herzerkrankung geheilt werden können, und zwar durch das Verständnis und die Vergegenwärtigung Ihres individuellen Einsseins als Gottes Kind mit diesem weiten, Leben spendenden Herzen der Liebe.
Diese Frau hatte seit über zehn Jahren an Komplikationen verschiedener Krankheiten gelitten und ihr Herz war schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Nachdem sie alle materiellen Mittel ihrer Ärzte ausgeschöpft hatte, wandte sie sich voller Verzweiflung an die Christliche Wissenschaft und wurde durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy geheilt. Sie betonte, dass sie förmlich spüren konnte, wie sich die Heilung vollzog, als sie die Seiten 112–116 dieses Lehrbuchs las und erkannte, dass die Christliche Wissenschaft auf der Basis des einen göttlichen Prinzips demonstriert wird. Ihr Denken öffnete sich dem göttlichen Gesetz der Liebe, das den Menschen regiert. Ihre Herzbeschwerden verflogen, als sie tief über diese Worte von M. E. Eddy in demselben Buch nachdachte: „Das lebenswichtige Element der Christlichen Wissenschaft, ihr Herz und ihre Seele, ist Liebe. Ohne sie ist der Buchstabe nur der tote Körper der Wissenschaft – ohne Pulsschlag, kalt, leblos“ (S. 113).
„Wenn also diese Aussage über die Christliche Wissenschaft wahr ist“, überlegte sich meine Verwandte, „dann müsste sie doch auch für diejenigen gelten, die die Lehren der Christlichen Wissenschaft annehmen. Und weil ich die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft angenommen habe, erkenne ich die geistige Tatsache an, dass Liebe auch für mich lebenswichtig ist.“ Durch diese Entfaltung machte der heilende Christus, die Offenbarung der lebendigen, pulsierenden Gegenwart der Liebe, den Urteilsspruch des Todes zunichte, belebte und stärkte sie mit der Neuheit des Lebens und einem wachen Bewusstsein von Gottes Gegenwart. Mit einer neuen Auffassung von Herz, die von Geist statt von Materie abgeleitet ist, bewies sie sich selbst und anderen diese geistigen Tatsachen dadurch, dass sie über viele Jahre hinweg gesund und beschwerdefrei blieb. Jeder Heilungssuchende kann dieselbe belebende Macht spüren, die sein Sein durchdringt und seine Gesundheit wiederherstellt, denn die Bibel sagt uns, dass Gott die Person nicht ansieht. Was Er für einen tut, das tut Er für alle.
Tausende von Menschen erleben, dass sie durch das Bewusstsein der wiederherstellenden Gegenwart des Christus bestärkt, erneuert, regeneriert, neu belebt und aufgerichtet werden. Somit tut sich das göttliche Wesen Gottes durch das Verständnis des weiten Herzens der Liebe kund; es schenkt der Menschheit aufrichtige Motive, rechtes Verlangen, reine Zuneigung, Freude, Glückseligkeit, Wohlergehen und Erfolg. Der Christus vertreibt auch die Irrtümer des Egoismus, wie Feindseligkeit, Konkurrenz, Betrug, Unehrlichkeit, Eifersucht, Neid, Rache und Hass, indem er die Befürchtungen des Menschen ausräumt und die falschen Auffassungen zerstört, die den Körper krank machen und das Herz schwächen.
Durch die Christliche Wissenschaft erkennen die Menschen ihren Erlöser. Diese Wissenschaft entlarvt das irrige Wirken des sterblichen Gemüts, das jede Funktion und jedes Organ des materiellen Körpers regiert, und enthüllt die Allerhabenheit des unsterblichen göttlichen Gemüts als die einzige Macht, die Gottes Universum und den Menschen regiert. Sie zeigt, dass durch die Vergegenwärtigung der alles beherrschenden Macht Gottes das sterbliche Gemüt bezwungen und der Körper harmonisch wird. Der Apostel Paulus erkannte die Wahrheit ganz klar, dass wir in Gott und aus Gott heraus leben. Sagte er doch in dem wunderbaren Kapitel der Apostelgeschichte, dass Gott „selber allen Leben und Atem und alles gibt. … Denn in ihm leben, weben und sind wir“ (17:25, 28).
Man muss geistig wahrnehmen und anerkennen, dass es nur einen Gott, ein Gemüt, eine Seele gibt, die den Menschen und das Universum regiert. Dann offenbart die geistige Erleuchtung unwillkürlich, dass es nur ein Herz gibt, das Herz der Liebe, das im Menschen schlägt und ihn antreibt, anregt, anspornt, regiert und belebt. Dieses Herz funktioniert ununterbrochen, unveränderlich, unerschöpflich, denn es ist die Lebenskraft von Leben und Liebe. Alles wahre Wirken und Wollen geht von dieser göttlichen Quelle aus und nichts kann das ewig fortdauernde, beständige, harmonische Wirken Gottes, das der Mensch individuell ausdrückt, unterbrechen. Es gibt nur eine Ursache und Wirkung und diese Tatsache ist das Herz des Christentums, das alle Menschen in einem Körper vereint.
Der liebevolle Vater hält Seine universale Familie im weiten Herzen der unendlichen Liebe vor Schaden beschützt und stärkt und ermutigt stets einen jeden. Die Engel Seiner Gegenwart spenden der Menschheit unaufhörlich Trost und Gewissheit, sodass alle sich in Mary Baker Eddys Worten vereinen können:
„O göttliche Liebe, dies Dein Herz ist all der Trost, den mein Herz braucht.“
