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Original im Internet

Identität

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 4. April 2014

Übersetzt aus dem Christian Science Journal vom Juni 1942


Mit der Frage „Wer bin ich?“ muss sich jeder auseinandersetzen. Ja, es geht hierbei um eine grundlegende Fragestellung, denn sie bedingt ein Verständnis von Gott und Mensch. Wahre Selbstidentifizierung beruht auf dem göttlichen Prinzip. Sie ist die geistige Tatsache des Seins.

Webster definiert Identifizierung in seinem Wörterbuch u. a. als „das Identifiziertwerden“ und Identität als „Übereinstimmung mit sich selbst; Wesensgleichheit; Einssein“.

Von besonderer Bedeutung im Wortschatz der Christlichen Wissenschaft ist das Wort „eins“. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, lesen wir: „Gott ist Einer. Die Allheit der Gottheit ist Ihre Einheit. Als Gattung gesehen ist der Mensch einer und im Besonderen bedeutet Mensch alle Menschen“ (S. 267). Die Einheit Gottes ist Seine unendliche Allumfassenheit, die Seine unendliche Idee oder Seinen Selbstausdruck in sich schließt. Alles Geschehen geht also innerhalb der allumfassenden Einheit des Gemüts vor sich. Somit enthüllt die Christliche Wissenschaft Prinzip und seine Idee als eins, ein Sein; Gott und Mensch als eins, eine Individualität, die innerhalb Seiner eigenen unendlichen Allumfassenheit unendlich widergespiegelt oder ausgedrückt wird.

Unendlichkeit ist ein unaufhörliches Ganzes. Sie ist individuell, denn sie ist unteilbar. Daher ist Gott, Geist, die Quelle und die Substanz aller Individualität und Individualität ist genauso ewig wie Gott. Das Unendliche kann nicht zerteilt werden, denn Teile würden Endlichkeit bedeuten. In der Unendlichkeit gibt es kein widerstreitendes Element. Im Prinzip ist nichts Bruchstückhaftes. Fortdauer ist ein grundlegendes Merkmal Gottes und des Menschen. Unendlichkeit setzt sich selbst fort, entfaltet, erhält und bekundet sich selbst. Sie hat kein Gegenteil, keinen Konkurrenten, keine Grenze, kein Außerhalb. Ihre Macht, Fähigkeit und Vortrefflichkeit sind unbegrenzt.

Gottes Selbstoffenbarung gegenüber Mose als „Ich Bin“ begründet auf ewig die wahre Identität. Und der Gehorsam gegen das Gebot „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen“ (2. Mose 20:7) beseitigt eine trügerische oder falsche Identität und verbietet es, „Ich bin“ mit etwas in Verbindung zu bringen, was Gott unähnlich ist. Was immer Gott, Geist, nicht ausdrückt, hat oder ist keine Identität. „Ich bin, der Ich bin“ ist die mühelose Energie des unendlichen Gemüts, das sich selbst als göttliche Idee innerhalb seiner eigenen unermesslichen Unendlichkeit ausdrückt und offenbart. 

Der Christlichen Wissenschaft zufolge sind Gott und Mensch eins als unendliches Prinzip und seine unendliche Idee. Prinzip ist absolut. Daher ist auch die Idee absolut. Laut Webster bedeutet absolut „ohne Vermischung; … ohne Begrenzung; … frei von den Schwankungen und Irrtümern, die menschlichem Erkennen und Wahrnehmungsvermögen innewohnen; daher tatsächlich; wirklich“. Prinzip drückt sich stets in Gesetz aus. Das Gesetz des göttlichen Prinzips bildet die göttliche Idee und identifiziert sie, und die Idee hat teil an den Eigenschaften des Prinzips. Gesetz, Ordnung und Vollkommenheit kennzeichnen alles, was Prinzip verkörpert. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe; er ist kein physischer Organismus. Er ist die zusammengesetzte Idee Gottes, die alle richtigen Ideen einschließt; der Gattungsbegriff für alles, was Gottes Bild und Gleichnis widerspiegelt; die bewusste Identität des Seins, wie wir sie in der Wissenschaft finden, in der der Mensch die Widerspiegelung von Gott oder Gemüt und somit ewig ist; das, was kein von Gott getrenntes Gemüt hat; das, was nicht eine einzige Eigenschaft hat, die nicht von der Gottheit stammt; das, was kein Leben, keine Intelligenz noch schöpferische Kraft aus sich selbst besitzt, sondern alles geistig widerspiegelt, was zu seinem Schöpfer gehört“ (S. 475).

Der Begriff Idee stammt von einem griechischen Wort ab, das die Bedeutung von „sehen“ hat. Gottes Idee ist tatsächlich Gottes Sehen oder die Kenntnis seiner selbst; sie ist die Tätigkeit des Gemüts, das sich selbst kennt. Webster definiert Idee unter anderem als „die Verkörperung des Wesens von etwas“. Daher verkörpert der Mensch das ureigene Wesen Gottes. Das Wort „Wesen“ geht auf das lateinische Wort esse (sein) zurück und es bezeichnet „das, was etwas zu dem macht, was es ist; … die grundlegende oder eigentliche Beschaffenheit“. Der Mensch ist die geistige Verkörperung oder Widerspiegelung von allen wesentlichen Eigenschaften, die die Ganzheit Gottes ausmachen. Er ist der unendliche Begriff Gottes von sich selbst. Die Idee ist für Gemüt genauso essenziell, wie es Gemüt für die Idee ist.

Gott drückt sich Seiner Natur gemäß unaufhörlich in Tätigkeit, Entfaltung, Entwicklung und Kraft aus. Elemente der Sterblichkeit wie Stockung, Behinderung, Hemmung, Passivität, Stagnation, Anspannung, Verlust, Niederlage oder Erschöpfung gibt es im Gemüt nicht. Gemüt ist immerwährende Tätigkeit, der Rhythmus des Seins. Gemüt, das seinen eigenen unermesslichen Inhalt ergründet, Seele, die sich selbst als verherrlichtes Bewusstsein kennt, Leben, das sich in unendlicher Kundwerdung wahrnimmt – diese bilden die unendliche Idee oder den idealen Menschen.

Es wird angenommen, dass der Mensch – die Widerspiegelung des unendlichen Geistes – die Stadien physischer Zeugung, Keimung und Entwicklung durchlaufen habe; dass er lediglich einer unter vielen sei, von denen jeder ein gesondertes Gemüt hat, unvollständig und unzufrieden ist und auf Kosten anderer um Selbstverwirklichung und Zufriedenheit ringt. Aber das ist nicht der Mensch, sondern nur eine falsche sterbliche Auffassung vom Menschen. Individualität und Identität sind geistig und daher vollkommen; sie sind unveränderlich und gehen niemals verloren. Die Widerspiegelung ist so dauerhaft wie Gott. Individualität und Identität waren niemals in oder von der Materie. Sie haben keinen Anfang, sie mussten nicht erst werden, sondern sie existieren ganz einfach. In dem Verhältnis, wie wir diese große geistige Tatsache des Seins erfassen, zerstören sich menschliche Begrenzungen von selbst.

Beim Studium der Konkordanzen zu M. B. Eddys Werken stellt man fest, dass Widerspiegelung Ausdruck, Offenbarung, Kundwerdung und Identität ist. Widerspiegelung bzw. geistige Identität erscheint dem menschlichen Sinn übersinnlich, einfach weil sie das, was durch die körperlichen Sinne wahrgenommen wird, an Herrlichkeit, Schönheit, Wirklichkeit und Vollkommenheit weit übersteigt. Die Substanz der Widerspiegelung ist die geistige Einheit von Wirkung und Ursache. Vor allem aber muss man bedenken, dass Widerspiegelung das Nachsinnen des Gemüts über seinen eigenen Inhalt ist. Die Widerspiegelung ist vollkommen im Gemüt; sie ist niemals außerhalb von Gemüt, daher ihre Beständigkeit und Fortdauer.

Jedes Problem in der menschlichen Erfahrung geht letzten Endes auf einen Glauben an Unvollständigkeit zurück. Armut ist Unvollständigkeit, der Glaube, dass es an Versorgung mangele. Krankheit ist der Glaube, dass es einem an Gesundheit fehle, Tod wiederum ist der Glaube, dass das Leben die Form gewechselt habe, erloschen oder vergangen sei. Sünde in allen ihren Formen ist der Glaube, dass der Mensch unvollständig und unzufrieden sei und deshalb stiehlt, lügt, begehrt, hasst und mordet. Heilung in der Christlichen Wissenschaft ist das Demonstrieren der Worte des Apostels Paulus: „Ihr seid vollkommen in ihm“ – in Christus (Kolosser 2:10, Lutherbibel 1912). Der Mensch, die göttliche Idee Gottes, ist vollständig.

Gottes Schöpfung ist immer auf dem Standpunkt der Vollkommenheit. Im göttlichen Bewusstsein gibt es kein unvollkommenes Konzept; daher gibt es keine unheilbare Krankheit, keine hoffnungslose Situation, keinen hilflosen Sterblichen. Und weil der Mensch die unendliche, alles einschließende Göttlichkeit widerspiegelt, umfasst er alle Ideen. Der Mensch bekundet das Selbstgenüge des göttlichen Gemüts. Er schließt das Universum – den vollen Ausdruck Gottes – ein. Selbstgenüge ist das Gesetz seines Seins. Daher braucht er seine Versorgung nicht erst zu erlangen, er beinhaltet sie. Ebenso schließt er Sicherheit, Heim, Gesundheit, Zufriedenheit, Frieden, Glück, Aktivität, Nützlichkeit, Freundschaft ein – kurz gesagt, alles, was die Vollständigkeit des Seins ausmacht.

Die Wahrheit des Seins, wenn verstanden und in der Christlichen Wissenschaft genutzt, zeigt sich auf der menschlichen Ebene darin, dass die menschlichen Bedürfnisse gestillt werden. Tatsächlich ist es die Tätigkeit der Wahrheit, die den falschen Glauben durch Enthüllung oder Kundwerdung dessen, was göttlich existiert, hinwegfegt. Oder anders gesagt, unser wahres geistiges Selbst tritt in Erscheinung. Dieses Erscheinen ist völlig geistig, obwohl es menschlich in einer für die physischen Sinne konkreten Form wahrgenommen wird. Dieses geistige Erscheinen ist Demonstration und Demonstration ist göttlich! Gott ist das Gesetz der Vollkommenheit für Seine eigene Idee und wenn man dies versteht, dann ist es menschlich als ein Gesetz wahrnehmbar, das augenblicklich jede Situation berichtigt.

Also wird unsere Identität nicht von den Phasen des sogenannten sterblichen Traums berührt. Sie wurde nie gezeugt oder vom Fleisch hervorgebracht. Sie hat nie die Stadien von Kindheit, Wachstum, Reife, Alter und Verfall durchlaufen. Die Identität stirbt niemals, auch kann sie durch den sterblichen Glauben an den Tod weder verloren gehen noch gefunden werden. Jesus bezog sich auf seine geistige Identität als die „Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war“ (Johannes 17:5). Die Identität des Menschen, sein individuelles bewusstes Sein, ist eins mit dem Vater, unversehrt in der Ewigkeit des Lebens, dem unangreifbaren Reich der Wirklichkeit. Sie ist alterslos, unverwelklich, todlos. Sie existiert bis in alle Ewigkeit, denn der Mensch ist die Schöpfung des ewigen Lebens. Wir kennen unsere Identität im Verhältnis zu unserer Kenntnis Gottes. Identität, also der geistige Begriff von Körper, bringt die Schönheit der Heiligkeit, die Alterslosigkeit der Ewigkeit, die Ausgewogenheit des Prinzips, die Reinheit der Seele, die Fortdauer des Lebens, die Vollkommenheit des Seins und die Natur der Göttlichkeit zum Ausdruck. Sie ist die Widerspiegelung Gottes. Identität ist unsere Wesenheit, so wie Gott sie kennt und sieht und zu deren Erkenntnis uns die Christliche Wissenschaft verhilft.

So wollen wir denn auf die Frage „Wer bin ich?“ immer die folgende Antwort geben: „Ich bin der unendliche Ausdruck des unendlichen Wesens, des einen „Ich Bin“. In ihrem Werk Vermischte Schriften 1883-1896 schreibt M. B. Eddy: „Die belastenden sterblichen Moleküle, die man Mensch nennt, schwinden wie ein Traum, aber der Mensch, aus dem großen Ewigen geboren, lebt weiter, gottgekrönt und gesegnet“ (S. 205).

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