Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Praktische Reinheit

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 25. November 2016

Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe September 2005


Ursprünglich schien es wie die Erfüllung eines lebenslangen Traumes. Ich führte mein eigenes Geschäft, das meiner Familie und mir ausreichend Einkommen einbrachte, ich war respektiert und erfolgreich. Von außen sah alles perfekt aus. Doch ich war unzufrieden.

Etwas musste sich ändern. Der Druck der Geschäftstätigkeit, die Ansprüche, selbst die Art und Weise, wie ich schnell in reiner Geschäftigkeit untergehen konnte, führten mich weg von dem, was ich als meine wahre Zufriedenheit und echten Frieden empfand: Gott besser zu erkennen und zu verstehen. Dabei folgte ich der sechsten Seligpreisung: „Glückselig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen“ (Matthäus 5:8). Mit einem reinen Herzen als Vorbild begann ich zu erkennen, dass ich in meinem Denken aufräumen musste.

Das menschliche Bewusstsein ist gewissermaßen wie ein Teich. Ist die Oberfläche still und ungestört, spiegelt sie die Schönheit der umgebenden Landschaft perfekt wider. Wirft man jedoch einen Stein hinein, kann der Teich erst mal nichts widerspiegeln. Das Gleiche gilt für unser Bewusstsein. Wenn wir mental still sind und gute und vollkommene Gedanken vom göttlichen Gemüt hegen, dann werden wir Gott schauen – uns nur Seiner Gegenwart, Seiner geistigen Realität bewusst sein. Doch wenn wir die „Steine“ von Furcht, Zweifel, Eigenwillen und Frustration einlassen, behindern wir unsere Fähigkeit, das Göttliche zu sehen.

Als ich mir vornahm, die grundlegenden Dinge meines Lebens – meinen Fokus, meine Motive, meinen Lebenszweck usw. – zu läutern, lernte ich unter anderem, dass Läuterung − ein selbstloser, vom Ego unberührter Wunsch, Gott widerzuspiegeln − jeden Augenblick vor sich geht. Das bedeutete, uninteressante Tätigkeiten mit der Freude der Seele zu erledigen und die Gegenwart von Prinzip anzuerkennen, das sich als Ordnung, Ausgeglichenheit und Disziplin äußerte, selbst wenn alles chaotisch zu sein schien. Es hieß außerdem, die Lebendigkeit und Energie von Leben zum Ausdruck zu bringen, wenn ich mich überwältigt fühlte. Und es erforderte, konsequent der göttlichen Liebe Raum zu geben, statt meinem eigenen Willen zu folgen, und darauf zu vertrauen, dass Liebe „[den Weg] inspiriert, erleuchtet, bestimmt und führt“, wie Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift erklärt (S. 454).

Schon sehr bald zeigten meine Gebete mir, dass der nächste Schritt war, das Geschäft zum Verkauf anzubieten. Obwohl ich keine Ahnung hatte, was als Nächstes kommen oder was ich tun würde, war dieser Gedanke von Frieden begleitet – als ob dies ein natürlicher Teil meines Wunsches war, ein Leben zu führen, das besser mit der sechsten Seligpreisung übereinstimmte. Doch fühlte ich mich ein wenig wie Abraham, als er aufgefordert wurde, seine fruchtbare Heimat zu verlassen, und nicht wusste, „wo er hinkäme“ (Hebräer 11:8).

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Eigenliebe ist undurchsichtiger als ein fester Körper. Lasst uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, mit dem universalen Lösungsmittel der Liebe das harte Gestein des Irrtums – Eigenwillen, Selbstrechtfertigung und Eigenliebe – aufzulösen, das gegen die Geistigkeit ankämpft und das Gesetz der Sünde und des Todes ist“ (S. 242). Dieser Absatz folgt einer Beschreibung von dem „einen Weg zum Himmel, zur Harmonie“, und da mein Ziel war, dieses Himmelreich zunehmend in meinem Leben zu erkennen, nahm ich mir diesen Hinweis darauf zu arbeiten, um „das harte Gestein des Irrtums“ aufzulösen, sehr zu Herzen. Ich hatte keine Ahnung, dass der Verkauf meines Geschäfts mir eine Menge Gelegenheiten geben würde, mein Denken mehr denn je von meinem Selbst zu lösen und zu läutern!

In den darauffolgenden Monaten musste ich Frust überwinden, als das Geschäft nicht gleich einen Käufer fand. Ich musste die Bereitschaft lernen, Gott den Zeitplan bestimmen zu lassen. Ich erfuhr mehr über Demut, als ich göttliche Anweisungen über die Einstellung neuer Mitarbeiter, die Investition in neues Inventar und die Neugestaltung des Verkaufsraumes befolgte – obwohl ich das alles gar nicht tun wollte. Ich verbrachte buchstäblich Zeit auf Knien, demütig und in Tränen, als ich um Führung und Lösungen betete.

Doch schließlich wurde das Geschäft verkauft, und zwar reibungslos und mit Gewinn. Am selben Tag, als der neue Besitzer das Geschäft übernahm, wurde mir ein Job angeboten, der mich ganz natürlich zur Vollzeitpraxis der Christlichen Wissenschaft führte – einen Beruf, der mich seither dazu motiviert, mein Denken zu läutern.

Das ehrliche Verlangen, Gott zu sehen, wird vielleicht nicht jeden in die Heilpraxis führen, und ich hatte in meinem alten Beruf – und habe seitdem jeden Tag – sehr viel über die tägliche, ja stündliche, Läuterung meiner Gedanken und Handlungen zu lernen. Doch ganz sicher verbessert die Treue der sechsten Seligpreisung gegenüber jede Berufstätigkeit, indem eine Selbstlosigkeit in uns kultiviert wird, die uns gestattet, Gottes Güte und Plan für uns zu erkennen.

Doch darüber hinaus habe ich festgestellt, dass diese praktische Läuterung bedeutet, dass wir Gott in jedem Bereich unseres Lebens erkennen und uns selbst als Sein Ebenbild wahrnehmen. Sie hat mir geholfen zu verstehen, dass wir – als Widerspiegelung Gottes – wirklich alles durch Widerspiegeln tun. Und reines Herzens zu sein, allen Sinn von uns selbst als menschliche, von Gott getrennte Körperschaft zu verlieren und unsere Identität als Sein Ausdruck zu finden, wird uns dazu verhelfen. Dies verleiht allen unseren Bemühungen Klarheit und ein Gefühl von Ermächtigung.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Weitere Artikel im Web

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.