Mir wurde die Christliche Wissenschaft vor etwas über zwei Jahren vorgestellt, und zwar in dem Friseursalon in Miami, wo ich arbeite. An dem Tag litt ich sehr. Ich konnte vor Schmerzen kaum aufrecht stehen. Ja, es war so schlimm, dass ich einen Stammkunden bat, zur Apotheke zu gehen und mir Magentabletten zu holen.
Mehr als fünf Jahre lang erzählte ich ihm schon von der Misshandlung in meiner Kindheit und meiner Ehe mit 17, von den zwei Kindern, die ich zu erziehen hatte, meiner Drogenabhängigkeit, erheblichen Magenproblemen und dem beschwerlichen Weg durch den Entzug. Je mehr ich redete, desto mehr hörte er zu. Und er war immer sehr geduldig. Ich sagte ihm, dass meine Kinder sich eigentlich selbst großgezogen hatten, weil ich so mit mir selbst beschäftigt war. Ich war eine schreckliche Mutter.
Plötzlich schwang er seinen Stuhl herum und fragte mich entschieden: „Wollen Sie wirklich geheilt werden?“
Diese Frage überraschte mich, machte mir aber auch Hoffnung. „Ja“, sagte ich. Und dann, lauter: „Ja, natürlich!“
Er sah mir in die Augen und sagte: „Schauen Sie im Internet ‚Mary Baker Eddy‘ und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift auf der Website der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler, nach und lesen Sie alles, was Sie dort sehen.“
„Das mache ich“, sagte ich. Ich war für absolut alles offen. Ich sagte ihm nicht, dass ich keinen Computer hatte. Doch ich ging direkt zu einer Freundin, die einen hatte, und bat sie, die Sachen auszudrucken, die er genannt hatte.
Noch am selben Tag las ich im Auto alles durch. Diese Website schien wie für mich geschrieben! Begriffe wie göttliche Liebe beruhigten mich und gaben mir ein gutes Selbstwertgefühl. Ich hatte nicht mal die Schule abgeschlossen und kannte nur Umgangssprache. Diese Worte hier klangen in meinen Ohren inhaltsschwer. Ich musste viele Wörter im Wörterbuch nachschlagen. Doch das, was ich über Mary Baker Eddy und das lernte, was die Website „auf der Bibel basierende Grundlage geistigen Heilens“ nannte, machte mir Hoffnung.
Ich besorgte mir Wissenschaft und Gesundheitund las das Buch auf dieselbe Weise wie die ausgedruckten Seiten – schnell und gierig. Und ich kehrte immer wieder zurück, um noch mehr zu lesen. Ich begann, die Gottesdienste der Christlichen Wissenschaft in der Innenstadt von Miami zu besuchen und hörte mir regelmäßig Audioprogramme der Christlichen Wissenschaft an.
Schon bald redete ich regelmäßig mit einer Christlichen Wissenschaftlerin; sie betete mit mir, bis ich fähig war, die Tabletten aufzugeben. Ich spürte, wie mein Magen erheblich besser wurde. Die Übelkeit und die Schmerzen, die mich ständig begleiteten, verschwanden, und ich fühlte mich zum ersten Mal seit Jahren ruhig.
Mein größtes Ziel ist, liebevoll zu anderen zu sein – wo immer sie sind, was immer sie tun.
Am meisten beeindruckte mich, dass das Wort Liebe sich wie ein roter Faden durch Wissenschaft und Gesundheit zieht. Als ich ein Kind war, bewies meine Mutter ihre „Liebe“ durch tägliche Prügel. Sie glaubte, die Bibelstelle: „Rute und Ermahnung verleihen Weisheit“ (Sprüche 29:15) gab ihr die Freiheit, ihren Frust an mir abzulassen. Sie können sich also vorstellen, wie wundervoll es war, Gott als Liebe selbst betrachten zu können. Das war neu und aufregend und einfach unglaublich wundervoll für mich.
Ich liebte den Gedanken, dass Liebe sich in Liebe widerspiegelt, wie die Auslegung des Gebets des Herrn auf Seite 16 und 17 im Buch erklärt. Das erweckte den Wunsch in mir, Liebe auf eine Weise widerzuspiegeln, die allen Menschen zeigen würde, dass Gott tief in mir arbeitet. Ich wollte, dass andere die Liebe spüren sollten, die ich fühlte, und diese Liebe wollte ich mit ihnen teilen, so gut ich konnte.
Ich gebe zu, dass ich immer noch etwas mit Vergebung kämpfe, besonders nach allem, was ich in der Kindheit durchgemacht habe. Doch ich glaube, dass Liebe letztendlich auch die Antwort darauf sein wird. Sie ist die einzige Möglichkeit für mich, den Frieden zu finden, der mir manchmal abgeht.
Ich studiere auch die anderen Synonyme für Gott auf Seite 465 von Wissenschaft und Gesundheit – Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit. Sie vermitteln mir ein viel umfassenderes Verständnis von Gott. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht etwas Neues und Hilfreiches und Ermutigendes über den Gott entdecke, den ich durch die Christliche Wissenschaft besser kennengelernt habe.
Meine Magenprobleme liegen jetzt völlig hinter mir. Der Drogenmissbrauch liegt noch weiter hinter mir. Ich liebe meine Arbeit – im selben Friseursalon, wo meine Heilung begann. Ich liebe alle meine Kunden – ich betrachte sie als meine Familie. Und ich liebe die langen Spaziergänge mit meinem knuffigen Bichon Frisé Romeo. Viermal in der Woche nehme ich Tanzunterricht – Stepp, Line Dance und Ballett. Das macht großen Spaß. Die Stunden vergehen immer viel zu schnell. Es ist kaum zu glauben, wie viel Energie ich habe. Ich fühle mich voller Leben. Ich könnte in alle Ewigkeit tanzen.
Jetzt ist mein größtes Ziel, liebevoll zu anderen zu sein – wo immer sie sind, was immer sie tun. Fröhlich und freundlich sein, gute Gedanken hegen, nette Dinge sagen und einfach helfen, Gottes Güte zu verbreiten. Das ist nicht immer einfach. Aber ich bin bereit.
