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Original im Internet

Nichts Geringeres als Liebe

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 1. Oktober 2018


„Wir können es niemals rechtfertigen, etwas Geringeres zum Ausdruck zu bringen als Liebe.“ Diese Engelsbotschaft kam einem Christlichen Wissenschaftler, als er zu einem Sonntagsschüler nach Hause gerufen wurde, der plötzlich Atembeschwerden bekommen, dann das Sehvermögen und schließlich die Herrschaft über seinen ganzen Körper verloren hatte.

Als der Christliche Wissenschaftler das Zimmer betrat, verfiel der Junge in einen Zustand der Bewusstlosigkeit, nachdem er matt nach seiner Mutter gerufen hatte, die sich tapfer bemühte, einer entsetzlichen Furcht Herr zu werden. Der Christliche Wissenschaftler wandte sich im Gebet an Gott und bat seinen himmlischen Vater demütig und inständig, ihm zu sagen, welche Engelsbotschaft erforderlich sei, um die Heilung zu bewirken. So wartete er und lauschte auf die Antwort, die ihm dann in folgenden Worten kam: „Wir können es niemals rechtfertigen, etwas Geringeres zum Ausdruck zu bringen als Liebe.“

Zwar erkannte er nicht, wie er diese Wahrheitserklärung auf die Situation anwenden sollte, doch er fühlte die Gegenwart des Christus, und es überkam ihn ein wunderbares Gefühl des Friedens und des Vertrauens auf die unendliche Liebe und die Macht Gottes. Er sagte den Eltern die Worte, die ihm in den Sinn gekommen waren, und wiederholte sie mehrere Male, während ihre Bedeutung ihm immer klarer wurde.

Dann wandte er sich an den scheinbar bewusstlosen Jungen und forderte ihn mit lauter Stimme auf, „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ mit ihm zu sprechen, die wir auf S. 468 in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy finden. Zuerst reagierte der Junge nicht darauf; doch als der Christliche Wissenschaftler begann, diese machtvolle Erklärung laut zu sprechen, drang die darin enthaltene Wahrheit in das schlummernde Bewusstsein ein, und der Junge begann die Lippen leicht zu bewegen, um die Worte zu formen. Allmählich konnte er die Worte hörbar sprechen.

Nachdem sie die Erklärung zum dritten Mal zusammen wiederholt hatten, war der Junge imstande, die Worte klar und mit Verständnis zu sprechen. Dann gab ihm sein Freund die Engelsbotschaft, dass es niemals eine Rechtfertigung dafür geben könne, etwas Geringeres zum Ausdruck zu bringen als Liebe. Eine freudige Inspiration überkam sie alle, als sich ihnen der tiefere Sinn dieser Wahrheit offenbarte. Sie erkannten nämlich, dass wir, wenn wir Liebe zum Ausdruck bringen, auch Leben zum Ausdruck bringen, da Gott die Liebe und zugleich das Leben ist. Je liebevoller wir sind, umso mehr bringen wir das Leben zum Ausdruck. 

Als der Junge aufgefordert wurde, sich auf den Bettrand zu setzen, bemerkte er, dass er dazu seine Beine bewegen konnte. Nach einigen weiteren Augenblicken war er fähig, einen Absatz aus Wissenschaft und Gesundheit, auf den er hingewiesen wurde, laut zu lesen, obwohl ihm noch kurz zuvor alles verschwommen und dunkel erschienen war. Sie waren alle sehr erfreut.

Nachdem sie festgestellt hatten, dass die Heilung das Werk Gottes war und daher für immer fest begründet, sicher und beschützt in Seiner Obhut, schüttelte der Christliche Wissenschaftler dem Jungen, der nun vollständig wiederhergestellt war, die Hand und ging mit dem Vater die Treppe hinunter. Es waren im Ganzen nur etwa 40 Minuten vergangen.

Der Vater des Jungen hatte sich nicht für die Christliche Wissenschaft interessiert, doch er gab zu, dass nur die Gegenwart des Christus diese Heilung bewirkt haben konnte, und er zollte der Christlichen Wissenschaft hierfür volle Anerkennung. Später stellte sich heraus, dass der Junge kurz vor dem Vorfall eine erregte Auseinandersetzung mit seinem Vater gehabt hatte; und der Praktiker erkannte, dass die besondere geistige Botschaft, die sich ihm in Form der Wahrheitserklärung offenbart hatte, erforderlich gewesen war, um den Bewusstseinszustand zu berichtigen, der sich in Krankheit ausgewirkt hatte.

Die Erklärung, die in diesem Falle zur Heilung führte, kann sowohl universell als auch auf einen besonderen Fall Anwendung finden. Es ist eine geistige und wissenschaftliche Tatsache, dass wir, ganz gleich, was sich ereignet, was jemand sagt oder was jemand uns antut, niemals eine Rechtfertigung dafür finden können, etwas Geringeres zum Ausdruck zu bringen als Liebe – göttliche Liebe. Wir dürfen niemals das Verlangen haben, irgendjemandem etwas anderes anzutun, als ihn zu segnen.

Jesus fasste das Gesetz und die Propheten in dem zusammen, was er die zwei größten Gebote nannte (Matthäus 22:37, 39): „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“, und: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Wahrlich, wie Paulus an die Römer schrieb (13:10): „Die Liebe [ist] die Erfüllung des Gesetzes.“

Mrs. Eddy sagt uns, dass die Liebe uns den klarsten Begriff von der Gottheit vermittelt. Je mehr wir daher von der Liebe zum Ausdruck bringen, umso gottähnlicher sind wir, und umso mehr erfüllen wir die göttliche Bestimmung unseres Seins. In dem Maße, wie Liebe in unserem Bewusstsein Ausdruck findet, werden lieblose, gottunähnliche, krankheitserzeugende und zu Disharmonie führende Gedanken durch das gesundheitsspendende freudige Anerkennen der Vollkommenheit der wahren Schöpfung Gottes ersetzt.

Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit: „Das lebenswichtige Element der Christlichen Wissenschaft, ihr Herz und ihre Seele, ist Liebe“ (S. 113). Mrs. Eddys Gebrauch des großen Anfangsbuchstabens (in der englischen Sprache; im Deutschen als Kapitälchen wiedergegeben) für das Wort Liebe weist darauf hin, dass sie sich auf die göttliche Liebe bezieht und nicht auf eine rein menschliche Auffassung von Liebe. Die göttliche Liebe segnet und heilt zu allen Zeiten und unter allen Umständen.

Ein richtiger menschlicher Begriff von Liebe deutet auf die göttliche Liebe hin und ist häufig der höchste Impuls in der Lebenserfahrung eines Menschen, bis sich ihm das Wesen der göttlichen Liebe entfaltet. Menschliche Liebe kann eine erhebende und veredelnde Gemütsbewegung sein, doch in dem Maße, wie sie sich auf eine Annahme von Leben und Empfindung in der Materie gründet, bekundet sie nicht den heilenden Christus, die wahre Idee Gottes. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit: „Keine Weisheit ist weise als Seine Weisheit; keine Wahrheit ist wahr, keine Liebe ist lieblich, kein Leben ist Leben als das göttliche; nichts Gutes gibt es außer dem Guten, das Gott verleiht“ (S. 275).

Es ist von grundlegender Wichtigkeit für die wissenschaftliche Praxis des Christentums zu erkennen, dass Liebe in der Tat Gott ist. Wahrheit ist Gott, Leben ist Gott, und Liebe ist Gott. Nur wenn wir uns als die tatsächliche Manifestation der göttlichen Liebe erkennen, als ihr tätiger Ausdruck, zeigen wir unser wahres Selbst als den vollkommenen, von Gott erschaffenen Menschen. Wenn alle unsere Gedanken, Beweggründe und Handlungen liebevoll sind, finden wir in jeder Lebenslage Gottes Gegenwart, Macht und Segen als erwiesen.

Mit tiefer geistiger Einsicht sagte Johannes, der geliebte Jünger (1. Johannes 4:7, 8): „Geliebte, lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht, denn Gott ist Liebe.“

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