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Original im Internet

Schlüsselmomente beim geistigen Wachstum

Hoffnung von Josef im Scheidungsverfahren

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 5. August 2019


„Ich glaube, ich habe ich in jemand anders verliebt.“ Diesen Satz zu hören tat mir sehr weh.

Die Scheidung meiner Eltern hatte die ganze Familie in Aufruhr gestürzt, und meine größte Sorge als Erwachsene war, so etwas durchzumachen.

In den vorangegangenen Wochen hatte ich gespürt, dass in unserer Ehe etwas nicht stimmte, doch mein Mann ließ sich nicht dazu bewegen, darüber zu sprechen. Ich hatte Gott um Führung und um einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft gebeten, der mir durch Gebet beistehen konnte.

Innerhalb einer Stunde, nachdem mein Mann diese schlimmen Worte ausgesprochen hatte, rief eine mir unbekannte Frau an. Sie erklärte, dass sie Praktikerin der Christlichen Wissenschaft sei. Sie sei noch nicht im Verzeichnis der Praktikerinnen und Praktiker im Christian Science Journal oder auch nur im Telefonbuch eingetragen, doch sie hätte mich einige Tage vorher bei einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft gesehen und habe den Anstoß erhalten, mich anzurufen. Sie hatte mich gefunden. (Später sagte sie, dass sie normalerweise nicht wildfremde Leute anrief, doch sie hatte Gottes Befehl gehorcht, mich an jenem Tag anzurufen.) Was für ein wundervolles Ergebnis meines Gebets!

Ich den darauffolgenden Wochen fragte ich mich, wie meine drei kleinen Kinder und ich das überstehen sollten. Ich geriet in Panik, als mein Mann erklärte, er würde ausziehen. Doch am folgenden Morgen erhielt ich einen Anruf mit einer Stelle als Lehrerin, nach der ich zwei Jahre lang gesucht hatte! Ich war voll Ehrfurcht. Es war, als ob Gott, die göttliche Liebe, Seine starken Arme um mich gelegt und mir gesagt hatte, dass für alles gesorgt war.

Die Praktikerin nannte mir jeden Tag Bibelzitate, mit denen ich beten konnte. Eine besonders geliebte Stelle war: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand; sondern denke an ihn in allen deinen Wegen, dann wird er dich recht führen“ (Sprüche 3:5, 6).

Sie forderte mich auf, überall nach Gott und Seiner Güte Ausschau zu halten und auch die „kleinen Dinge“ wahrzunehmen, die Gottes unendliche Liebe unter Beweis stellten. Manchmal spürte ich Gottes Liebe durch einen Bibelvers, durch die freundlichen Worte einer Kollegin oder eine spontane Umarmung von meinen kleinen Schülern. Wie sehr ich diese Zusicherungen brauchte! Wie eine durstige Pflanze sog ich jedes Anzeichen von Gottes zärtlicher Fürsorge auf. Über viele Tage betete ich um die Kraft, einfach einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ich konnte mir immer noch nicht vorstellen, wie ich je wieder glücklich sein würde, und fühlte mich oft von düsteren Gedanken herabgezogen.

Zu dem Zeitpunkt war ich sicher, dass mein Mann zu mir zurückkommen würde, wenn ich nur „stark genug betete“. Doch als aus Wochen Monate wurden, erkannte ich, dass das nicht passieren würde.

Mein Lehrer der Christlichen Wissenschaft versprach mir, ich würde eines Tages erkennen, dass diese Erfahrung mich zwang, geistig zu wachsen – und dass dieses geistige Wachstum der größte Segen meines Lebens sein würde. Er machte mir bewusst, dass ich nie Gottes Liebe verlieren konnte. Als Gottes Kind, nach Seinem Bild und Gleichnis erschaffen, spiegelte ich Gottes Liebe wider, und diese Liebe muss geteilt und nicht nur entgegengenommen werden. Ich werde nie seine Worte vergessen: „Sei wie Josef, Carol, und nimm überall da, wo du bist, einen Segen mit.“ Er bezog sich auf eine der wichtigsten Figuren im 1. Buch Mose.

Ich liebte den Gedanken, dass Josef sich nicht vom Guten abhalten ließ, obwohl er in eine Grube und später ins Gefängnis geworfen wurde (siehe Kapitel 37, 39–41). Er vertraute auf Gott und benutzte seine Talente, wo immer er war, um zum allgemeinen Guten beizutragen – ob in seinem Haushalt, seiner Umgebung und sogar der Region. Seine Geschichte zeigte, dass Gott Seinen Plan zum Guten in Josefs Leben umsetzte, und Josef und viele andere wurden schließlich gesegnet. Josefs Geschichte gab mir in dunklen Zeiten sehr viel Hoffnung. Sie zeigte mir, dass die Frage: „Wieso passiert mir das?“ unproduktiv war und nur dazu führte, dass ich mich im Kreis drehte. Ich lernte auch, dass ich Gottes Hand in allem erkennen konnte, wenn ich mich nur an Ihn klammerte (manchmal gerade noch mit den Fingerkuppen, so schien es mir). Ich musste nur Gott vertrauen und nicht in Gedanken vorbestimmen, was passieren sollte.

In der Zeit lernte ich viel über wahre Liebe und Selbstwertgefühl aus einem Satz von Mary Baker Eddy: „Glück besteht darin, gut zu sein und Gutes zu tun; nur was Gott gibt und was wir uns selbst und anderen durch Seinen Reichtum geben, verleiht Glück; bewusster Wert befriedigt das hungernde Herz, und nichts anderes vermag es“ (Botschaft an Die Mutterkirche für 1902, S. 17). Die Dunkelheit verschwand, wenn Wahrheitsgedanken wie dieser mein Denken bewegten.

Einmal betete ich: „Vater, danke, dass Du mir zeigst, dass Du mich den ganzen Weg durch diese Erfahrung führen wirst.“ Kurz danach hörte ich diese Worte: „Liebes Kind, ich führe dich den ganzen Weg, nicht nur in dieser Erfahrung, sondern den ganzen Weg ... für immer.“ Ich spürte enormen Frieden und große Liebe, Zeitlosigkeit und Ewigkeit ... als ob ich im Himmel sei ... Gott sehr nahe.

Mir kamen die Tränen, und ich wusste, dass diese Trennung von meinem Mann, so sehr sie noch schmerzte, ein Segen für mich war, denn ich lernte so viel über mich selbst und meine Beziehung zu Gott.

Die Praktikerin wies mich mehrmals auf die Geschichte der drei jungen hebräischen Männer hin, die zu Unrecht in einen glühenden Ofen geworfen worden waren (siehe Daniel, Kapitel 3). Sie waren entkommen, ohne dass man auch nur „Brandgeruch an ihnen riechen“ konnte. Sie sagte, dass meine Kinder und ich ebenfalls durch diese „glühende“ Erfahrung gehen konnten, ohne dass etwas zurückblieb.

Neun Monate nach seinem Auszug kam mein Mann, um die Kinder zu einem üblichen Besuch abzuholen, und als ich ihm die Tür öffnete, fühlte ich zum ersten Mal weder Schmerzen noch eine emotionale Verbindung zu ihm. Die Trauer war verschwunden. Ich war so dankbar!

Mein Mann und ich ließen uns ohne Vorfall scheiden. Während ich auf die endgültigen Unterlagen wartete, wusste ich dankbar, dass der Christus mein wahrer und einziger Ratgeber war. Die Heilung war so vollständig, dass mein Mann und ich eine sehr freundliche Beziehung beibehalten konnten. Wir heirateten beide erneut und gingen eigene Wege.

In den folgenden 25 Jahren, bis mein Ex-Mann weiterging, wurden unsere Kinder bei allen wichtigen Ereignissen ihres Lebens liebevoll von beiden Eltern begleitet. Ja, vor einigen Jahren, als mein ehemaliger Mann und ich, unsere Ehepartner und unsere Kinder zu Thanksgiving an einem Tisch saßen, schaute unsere älteste Tochter ihren Vater und mich an und sagte: „Ihr wisst, dass das etwas komisch ist ... aber auf gute Weise!“

Ich lernte so viele Lektionen und wurde während dieser ganzen Erfahrung unermesslich durch mein Studium und Gebet gesegnet. Meine untrennbare Beziehung zu Gott zeigte sich klar und deutlich. Dieser Wendepunkt in meinem geistigen Wachstum war tatsächlich eine der größten Segnungen meines Lebens.

Carol Lee Price

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