Wir schrieben Ende der 1960er, als der Vietnamkrieg wütete. Wie viele in meiner Generation war ich gegen den Krieg und wollte sehr gern helfen, ihn zu beenden. Ich betete inniglich über den Konflikt, doch es war schwer zu glauben, dass die Gebete einer Person echte Auswirkungen auf so ein großes Problem haben könnten.
Dann kam das Thema in meiner Sonntagsschulklasse der Christlichen Wissenschaft auf. Die anderen Schüler und ich fragten die Lehrerin, ob die Gebete eines einzelnen Menschen wirklich etwas für globale Themen bewirken konnten, besonders solche, die – wie Kriege – die Menschheit von jeher geplagt hatten. Unsere Lehrerin versicherte uns, dass es möglich war. Ihre Aufgabe für die Woche lautete: Beendet einen Krieg.
Ich war sicher, noch nie etwas so Unsinniges gehört zu haben. Wie konnte jemand mit so wenig Einfluss wie ich – eine Studentin – einen Krieg beenden? Ich war keineswegs ein radikaler Mensch, doch ich hatte schon länger die Friedensbewegung unterstützt, und diese Verbindung hatte mich von einer Sache überzeugt: Einen Krieg zu beenden ist ein langer und komplexer Prozess.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.