Das Zeitalter der Aufklärung hat die westliche Welt bedeutend verändert, was bis heute nachwirkt. Es mag nicht immer offensichtlich sein, doch ein rationaler, intellektueller, wissenschaftlicher Denkansatz ist für viele Menschen heute normal. Das hat viel mit dieser Bewegung zu tun, die im 17. und 18. Jahrhundert in Europa und später in Nordamerika Fuß fasste.
„Einbildung sollte durch Wissen, Aberglaube durch Verstand besiegt werden“ (www.dober.de/religionskritik/aufklaerung1.html), und eigenständiges Denken wurde gefördert. Doch der Einsatz materieller Schlussfolgerungen und der physischen Sinne als Grundlage einer Erkenntnis der Wirklichkeit führte (und führt weiterhin) dazu, dass moralische Aspekte der geistigen Natur des Menschen (wie Hoffnung und Glaube) herabgewürdigt, belächelt und ins Abseits gedrängt wurden.
Der Ansatz „erst sehen, dann glauben“ ist typisch für die Aufklärung und das heutige Denken. Aus einer rein intellektuellen Perspektive macht dieses Konzept völlig Sinn. Aber es ist begrenzt und begrenzend. Indem man alles, was nicht mit den physischen Sinnen wahrnehmbar ist, dem Bereich von Spekulation oder Einbildung zuordnet, verleugnet man die wahre Grundlage der Wirklichkeit.
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