Wie oft verkündete ich stolz:
„Ich liebe meinen Nächsten“
(der heilenden Gedanken mich erinnernd
für Freunde, die in Not,
der Ehrerbietung, die den Eltern galt,
der Freundlichkeit für Fremde,
der Opfer, selbstlos, Tag für Tag).
Doch das war nicht genug,
und still, dass ich’s im Herz’ gefühlt,
die Christus-Botschaft kam:
„Deinen Nächsten lieben sollst du, wie dich selbst.“
Wie unvollendet der Kreis gewesen war,
den meine Liebe zog, das sah ich nun –
ich hatte Liebe nicht für mich gefühlt,
nur Selbstverdammnis, Zweifel, Mangel,
Stachel der Kritik, Geröll der Angst,
das war des Denkens Fessel mir gewesen.
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