„Ewige Strafe. Jeder ist herzlich willkommen.“
Wie bitte?
Lassen Sie es mich erklären: Als ich ein Kind war, hatte die Kirche Christi, Wissenschaftler, die meine Familie besuchte, ein Schild zur Straße hin mit den Uhrzeiten der Sonntags- und Mittwochsgottesdienste. Es enthielt auch das Thema der jeweiligen Bibellektion, und ganz unten stand „Jeder ist herzlich willkommen“. Ein freundliches Schild. Doch die Mitglieder waren immer etwas peinlich berührt, wenn das Schild ankündigte: „Ewige Strafe. Jeder ist herzlich willkommen.“
Nicht, dass es hieß, ewige Strafe sei Gottes Kindern vorbestimmt! Doch was hieß es dann?
Die Botschaft auf dem Schild hatte folgenden Ursprung. In den 1830er Jahren lebte ein Mädchen namens Mary Baker in New Hampshire. Mary wollte der Kirche ihrer Familie beitreten, aber ihr Gottesverständnis stand dem des Pastors entgegen. Die damalige Religionsdoktrin war oftmals streng und unversöhnlich. Mary war der Ansicht, dass Gott ein Gott der Liebe ist, so wie Jesus es lehrte. Sie weigerte sich, die Lehre der Prädestination anzunehmen, die erklärte, dass nur auserwählten Menschen ewige Erlösung zustünde.
Als Marys Aufnahmegesuch geprüft wurde, zitierte sie aus dem 139. Psalm: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erfahre, wie ich es meine. Und sieh, ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf ewigem Weg“ (Psalm 139:23, 24). Der Pastor war davon berührt und lenkte ein, und so wurde Mary als Mitglied aufgenommen, ohne die strenge Doktrin der Prädestination unterstützen zu müssen.
Als Mary Jahre später Mary Baker Eddy, die Entdeckerin, Gründerin und Führerin der Christlichen Wissenschaft geworden war, legte sie 26 Themen für die wöchentlichen Bibellektionen im Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft fest. Diese Bibellektionen werden jeden Sonntag in den Kirchen der Christlichen Wissenschaft gelesen. „Ewige Strafe“ ist eines dieser Themen. Es beschäftigt sich damit, dass Gott ein Gott der unendlichen Liebe und nicht der Rache ist. Der Prophet Jeremia gibt Gott so wieder: „Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte“ (Jeremia 31:3).
Als ich an einem Sonntag der Lektion „Ewige Strafe“ zuhörte, kam mir ganz klar der Gedanke, dass es für Gottes Kinder keine „ewige Strafe“ gibt, d. h. keinen Zustand dauerhafter Qual oder Probleme, kein anhaltendes Leid und keine chronische Krankheit. Gottes Kinder – wir alle – werden von Gott, der göttlichen Liebe, erschaffen, aufrechterhalten und beschützt. Die göttliche Liebe ist von Natur aus unfähig, Schmerzen oder Probleme zu erschaffen oder auszudehnen. Unendliche Liebe ruft nur Gutes hervor.
Die einzige „Strafe“, die in irgendeiner Weise mit Gott, der göttlichen Liebe, in Verbindung gebracht werden kann, ist die Strafe – die Berichtigung – von Sünde. Und Sünde wird bestraft, um sie zu zerstören, sodass sie sich nicht als Schwierigkeit oder Krankheit irgendeiner Art ausdrücken kann. Wenn unser Denken, Charakter und Handeln die Kraft, Reinheit und Heiligkeit von Gottes ewiger Liebe annimmt und zum Ausdruck bringt, sind wir beschützt und von allem befreit, das sich uns aufzwingen will. „Die große Tatsache, dass Gott alles liebevoll regiert, niemals etwas anderes als Sünde bestraft, ist dein Standpunkt, von dem du ausgehen und die menschliche Furcht vor Krankheit zerstören musst“, erklärt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 412).
Diese Wahrheitsaussage wurde für mich bestätigt, als ich in der Bibel forschte, um zu verstehen, was „ewig“ eigentlich ist. Wir lesen dort von Gottes ewiger Gnade, Kraft, Erlösung, Freude, Freundlichkeit, Liebe, Herrschaft, Gerechtigkeit, Seinem Licht und Leben. Sie spricht ferner von einem „ewigen Bund“, den Gott mit Seinem Volk eingeht, Seine Verpflichtung, das Volk unter Seiner Herrschaft zu beschützen. Wir sehen diese Beziehung von Gott zum Menschen überall in der Bibel; sie illustriert die anhaltende, ewiglich segnende Natur von Gottes Liebe und Autorität.
Gottes ewiger Bund mit uns besteht bis heute fort. Dies zeigt sich in den Beweisen christlichen Heilens – in der geistigen Umwandlung eines Charakters, in körperlicher Heilung und vielen anderen Verbesserungen der menschlichen Erfahrung. Heilung ist der anhaltende Beweis, dass Gott wirklich göttlicher Geist, göttliches Prinzip und göttliche Liebe ist, immer gegenwärtig, um uns in schweren Zeiten beizustehen und zu heilen, auch wenn Probleme sich festgebissen haben.
Egal welcher Natur ein Problem zu sein scheint, das göttliche Prinzip wirkt immer. Christus, Wahrheit, die göttliche Botschaft von Gott an alle, versichert uns aktiv, dass es nur ewige Harmonie und Gesundheit für Gottes Kinder gibt, den geistigen Ausdruck Seiner Liebe. Die geistige Wirklichkeit lautet, dass es keine andere Ursache oder Wirkung als Gott, göttlichen Geist, Gemüt, gibt. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Geist ist das Leben, die Substanz und die Fortdauer aller Dinge“ (S. 124). Wenn der Mensch vom Gesetz des göttlichen Gemüts regiert wird“, so lesen wir an anderer Stelle, „untersteht sein Körper dem ewigen Leben, der immerwährenden Wahrheit und Liebe“ (S. 216).
Dies bewies sich vor einigen Jahren in meinem Leben, als mir ständig die Nase lief. Ich musste durch den Mund atmen und bekam eine nasale Stimme. Es störte, nervte und war peinlich. Und die Sache hörte nicht auf.
Was sollte ich tun? Genau das, was mir schon so oft zuvor geholfen hatte: beten. Ich fing an, indem ich bekräftigte, dass Gott, Geist, alles ist, die einzig wahre Quelle und Substanz des Menschen. Gott, das göttliche Gemüt, ist die einzige Ursache, und Sein Gesetz ist das einzige Gesetz, dem wir unterstehen. Gott ist göttliches Gemüt, und der Mensch ist Gottes geistiges Bild und Gleichnis. Gott ist Liebe, das All-Gute, also kann es für Gottes Kinder nur Gutes geben, und dieses Gute kann kein Problem mit den Nebenhöhlen enthalten.
Meine Gebete und der unangenehme Zustand dauerten mehrere Jahre an. Ich erinnere mich an Augenblicke der Ermutigung und geistigen Erhebung und an Frusttränen. Dennoch war ich zutiefst überzeugt, dass Gott, Geist, die einzige Wirklichkeit ist und dass die Lüge, dass Gottes Kinder krank oder verletzt sein könnten, der geistigen Wahrheit nicht standhalten kann. Der Christus versicherte mir, dass dieser Zustand kein Bestandteil meiner Identität war, und nichts konnte mir etwas anderes einreden. Wie wir in Wissenschaft und Gesundheit lesen: „Der gesamte Augenschein der physischen Sinne und alles Wissen, das durch die physischen Sinne erlangt wird, muss der Wissenschaft weichen, der unsterblichen Wahrheit aller Dinge“ (S. 493).
Dann merkte ich eines Tages, dass ich normaler atmete. Dies ereignete sich zunehmend, bis ich eines Tages nicht mehr daran dachte – normal zu atmen war ganz natürlich. Seitdem, also seit sechs oder sieben Jahren, atme ich völlig normal, und die anderen Symptome sind nie wieder aufgetreten. Ich bin Gott sehr dankbar für Seine beständige Liebe und Heilung.
Gottes ewige Güte und Liebe sind immer bei uns, um uns zu erheben, zu ermutigen und zu heilen. Gott, die göttliche Wahrheit und Liebe, enthält weder Disharmonie noch Probleme (ob vorübergehend oder dauerhaft), sondern umfasst und verleiht heute und immer nur beständiges Gutes. „Die Erlösten des Herrn [werden] wiederkehren und mit Jubel nach Zion kommen, und ewige Freude wird auf ihrem Haupt sein. Wonne und Freude werden sie ergreifen; aber Trauer und Seufzen werden von ihnen fliehen“ (Jesaja 51:11).
