Beim Autofahren oder Kochen höre ich gern die vertrauten Stimmen meiner bevorzugten Nachrichtensendung und informiere mich, während ich an der Ampel stehe oder Tomaten schneide. Doch in letzter Zeit höre ich weniger gern zu, denn es scheint, dass es nur noch darum geht, wie ich mich mit dem Coronavirus anstecken kann, wenn ich das Haus verlasse. Man könnte zu dem Schluss kommen, dass man nirgendwo mehr sicher ist, und es ist verständlich, dass die Angst um einen herum zum Schneiden dick ist.
Ich weiß die Berichterstattung von Tatsachen sehr zu schätzen, denn sie hilft, verfehlte Behauptungen und Falschmeldungen zu bekämpfen. Es ist richtig, immer korrekte Informationen zu haben. Reporter, die in gefährlichen Umständen arbeiten, verdienen unseren Respekt. Doch es ist äußerst wichtig, wie wir die große Vielfalt an Informationen aufnehmen und verarbeiten.
Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft im 19. Jahrhundert entdeckt hat, respektierte die Rolle der Medien sehr, kannte ihre Vielschichtigkeit aber auch aus eigener Erfahrung. Sie schrieb: „Bei einem Blick in unsere heutigen Zeitungen muss man unwillkürlich denken, es sei gefährlich zu leben, so geladen mit Krankheit scheint selbst die Luft. Diese Beschreibungen übertragen auf viele Gemüter Furcht, die sich zu einer künftigen Zeit am Körper ausdrücken wird“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 7).
Ich habe festgestellt, dass es nicht hilfreich ist, sich vom allgemeinen Strom der Angst mitreißen zu lassen. Emotionale Reaktionen können zu unweisen Handlungen führen.
Kürzlich fragte ich mich, als ich mich von der Flut der Nachrichten über Coronavirus erschlagen fühlte: „Was hätte Jesus zu all dem zu sagen?“ Mir fiel eine Anweisung ein, die er seinen Jüngern gegeben hatte, als er mit ihnen über die Zukunft redete: „Seht zu, dass ihr nicht erschreckt“ (Matthäus 24:6). Er sagte nicht, dass es keine Probleme geben würde. Doch seine gesamte Mission hat uns gezeigt, dass wir aktiv auf den Schutz von Gott, der unendlichen Liebe, vertrauen können.
Wenn wir unser Denken auf Gottes Gegenwart und reine Güte richten, verschwindet die Furcht, die uns überwältigen kann. Die Bibel sagt, dass Liebe Furcht zerstört (siehe 1. Johannes 4:18). Diese göttliche Liebe geht tiefer als menschliche, emotionale Liebe. Sie ist verlässlich, unendlich, geistig und kommt in allen Kindern Gottes zum Ausdruck, also jedem von uns. Diese Gegenwart ist so machtvoll, ihre zärtliche Fürsorge ist so universal, dass wir auf sie vertrauen und uns jeden Augenblick auf sie verlassen können, was auch immer uns begegnet.
Wenn wir uns von dieser göttlichen Liebe führen lassen, statt Panik oder Sorge zuzulassen, tragen wir zur allgemeinen mentalen Atmosphäre des Friedens und der Ruhe bei, die aus der Erkenntnis von Gottes Erhabenheit entstehen. Gottes Macht ist eine Macht zum Guten – ja, die einzig legitime Macht im Universum –, und göttlicher Geist, Liebe, ist allmächtig und in allen Umständen überragend verlässlich. Wir können sie fühlen, wenn wir aktiv auf die ruhigen, klaren, produktiven Gedanken lauschen, die Gott uns beständig schickt, statt mit der Tendenz mitzulaufen, überzureagieren oder uns mit den Sorgen und den Erwartungen von Schlechtem mitreißen zu lassen. Wenn wir diesen unproduktiven Gefühlen nachgeben, tragen wir am Ende zu einer ungesunden Gedankenströmung bei.
Mary Baker Eddy erklärte in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, womit man einer schädlichen gedanklichen Atmosphäre entgegentreten kann: „Wahrheit und Liebe wirken diesen mentalen Krankheitserregern entgegen und beleben und erhalten so das Dasein“ (S. 274).
Obwohl ich mir weiterhin die Nachrichten ansehe, um auf dem Laufenden zu sein, haben mir diese Ideen geholfen, produktiver zu reagieren. In den stillen Augenblicken zwischen den Berichten finde ich Frieden und Kraft, indem ich die Güte der göttlichen Liebe betrachte, die das Universum durchdringt, trotz der Probleme, die sich uns individuell und kollektiv stellen. Diese klaren, schlichten Gedanken tragen zu einer Atmosphäre bei, die sicherer ist und die Gesundheit und den Fortschritt unterstützt sowie weises und vernünftiges Vorgehen inspiriert, statt mit Angst zu reagieren.
Jeder von uns hat die Berechtigung, dieses Vorgehen zu unterstützen. Wir können Nachrichten schauen oder lesen – und die mutige, sorgfältige Arbeit vieler Reporter dankbar anerkennen – und konstruktiv damit umgehen, sodass nicht Panik und Einsamkeit, sondern Frieden und Einheit geschaffen werden. Dann weichen selbst die entmutigendsten Augenblicke einer klareren Überzeugung, dass die göttliche Liebe uns alle geborgen hält.