Im Dezember 2008 verbrachte ich Weihnachten bei meiner Familie in Südafrika. Kurz nachdem ich nach Großbritannien zurückgekehrt war, bekam ich eine schwere Erkältung.
Ich bin mein ganzes Leben lang Christliche Wissenschaftlerin und verlasse mich bei Heilungen immer schon vollständig auf Gebet. Doch diesmal wandte ich mich nicht im Gebet an Gott, sondern konzentrierte mich auf die Arbeit, die sich angesammelt hatte. Ich arbeitete viel und fühlte mich elend. Meine Gesundheit verschlechterte sich rapide. Ich hatte Husten, fühlte mich schwach, konnte nicht schlafen und war mutlos.
Ich stehe in engem Kontakt mit meiner Familie in Südafrika, und so fingen meine Angehörigen an, sich Sorgen zu machen. Besonders meine Schwester bekam Angst und legte mir nahe, zum Arzt zu gehen, was ich schließlich auch tat.
Der Arzt ließ Röntgenaufnahmen machen, aus denen ersichtlich war, dass ich eine schwere Lungenentzündung hatte. Der Spezialist, an den er mich verwies, drängte darauf, mich dringend behandeln zu lassen. Ich bedankte mich für alles, was er getan hatte, sagte aber, ich wolle nach Hause gehen. Ich hatte den Wunsch meiner Familie erfüllt, doch ich war sicher, dass alle Dinge möglich sind, wenn man sich vollständig auf Gott verlässt (siehe Markus 10:27). Er ließ mich widerstrebend gehen und gab mir seine Privatnummer, damit ich ihn anrufen konnte, falls es mir schlechter ging. Ich dankte ihm für seine Fürsorge und Anteilnahme, wusste aber, dass ich mich ganz Gottes liebevoller Fürsorge anvertrauen wollte.
Ich fuhr heim und rief einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft an, der sofort einwilligte, für mich zu beten. Ich bat außerdem eine Pflegerin in der Christlichen Wissenschaft um Hilfe, die hierfür drei Tage bei mir verbrachte. Sie übernahm nicht nur praktische Arbeiten, sondern las mir auch ganz ruhig die Bibellektion jener Woche aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft vor, da mir das Atmen und das Sprechen schwerfiel. Auch Freunde drückten ihre Liebe auf wundervolle Weise aus.
Der Praktiker und ich beteten täglich zusammen, und wir bekräftigten meine geistige Vollkommenheit. Er wies darauf hin, dass ich nicht warten musste, um eine Heilung zu erleben. Und ich begann zu verstehen, dass das Bild der Krankheit nicht meine Identität war, denn die, so wusste ich, ist vollständig geistig und zu Gottes Ebenbild geschaffen (siehe 1. Mose 1:27).
Ich argumentierte, dass ein liebevoller Gott kein Leid jeglicher Art hervorrufen kann, und folgender Satz aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, bestätigte dies: „Gott ist überall, und nichts außer Ihm ist gegenwärtig oder hat Macht“ (S. 473). Ich fragte mich: Wie könnte Gottes Schöpfung aus Seiner liebevollen Fürsorge herausfallen; wie könnte ich, Sein Bild und Gleichnis, draußen in der kalten Sterblichkeit sein und materiellen Gesetzen unterliegen, wenn Seine unsterblichen Gesetze der Liebe überall gelten?
Als ich mit der gebetvollen Hilfe des Praktikers weiterarbeitete, atmete ich weniger angestrengt, das Fieber sank nach und nach und ich schlief besser. Doch ich wartete weiter ungeduldig auf die vollständige Heilung. An einem Abend kam mir der Gedanke, trotz meiner Müdigkeit die Bibellektion noch einmal zu lesen, statt ins Bett zu gehen.
Obwohl ich sie bereits zweimal gelesen hatte, studierte ich sie erneut, und es kam mir vor, als würde ich alles zum ersten Mal lesen. Die Seiten der Bibel und von Wissenschaft und Gesundheit schienen zu leuchten. Ich las: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir“ (Jesaja 41:10) und fühlte, wie sich meine Angst auflöste. Und ich las diese Stelle in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Tiefe, Breite, Höhe, Macht, Majestät und Herrlichkeit der unendlichen Liebe füllen allen Raum. Das genügt!“ (S. 520). Es kam mir vor, als sei dies speziell für mich geschrieben worden. Ich fühlte mich vollständig von Gottes Liebe umgeben. Und als ich dieses Zitat las, verstand ich die Bedeutung wie nie zuvor: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken“ (S. 476–477). Ich fing an, mich so zu sehen, wie Gott mich sieht: geistig, vollkommen, intakt.
In dem Moment wusste ich, dass ich geheilt war. Ich setzte mein Gebet fort, angefüllt mit Inspiration und tiefer Dankbarkeit Gott gegenüber. Ich war überzeugt, dass es neben Gott und Seiner vollkommenen Güte nichts gibt und dass diese Vollkommenheit in dem Augenblick auf mich zutraf, weil ich Seine Widerspiegelung bin. Mir kam der Gedanke, dass ich Folgendes bewies: „Die Kranken werden nicht einfach durch die Erklärung geheilt, dass es keine Krankheit gibt, sondern durch das Wissen, dass es keine gibt“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 447).
Und dann verschwanden die Furcht und alle Symptome, als würde ich einen dicken Mantel ablegen. Ich atmete wieder normal, der beharrliche Husten verschwand einfach und zum ersten Mal seit meinem Urlaub schlief ich die Nacht durch. Als ich mich am nächsten Morgen beim Praktiker bedankte, merkte ich, dass auch meine Stimme wieder normal war. Es gab keine Nachwirkungen.
Diese Heilung – ein unzweifelhafter Beweis von Gottes Fürsorge – war von Dauer und hat meine Familie und Freunde inspiriert.
Angela Wallace
London, England