Die Familie meines Mannes nimmt jedes Jahr an einem 5-km-Lauf in unserer Stadt teil. Ich hatte ein paar Jahre an dem Lauf teilgenommen, ohne auf meine Zeit zu achten. Doch im vergangenen Jahr beschloss ich, mir ein Zeitziel zu setzen. Ich wollte höchstens 35 Minuten für die Strecke brauchen.
Ich wusste, dass ich dafür trainieren musste, also fing ich ein paar Monate vor dem Termin an, jeden zweiten Tag mindestens 5 km bei konstanter Geschwindigkeit zu laufen. Das Training lief gut, bis irgendwann mein linker Fuß immer nach 1,5 km anfing, wehzutun. Ich wandte ich mich nicht gleich an die Christliche Wissenschaft, um das Problem zu heilen, sondern argumentierte, dass die Schmerzen mit meinen alten, abgetretenen Laufschuhen verbunden waren. Ich kaufte mir neue, und das half etwas, doch bald tat der Fuß immer weh, wenn ich lief.
Nun kam mir der Gedanke, dass ich falsch mit den Schmerzen umging. Ich vertraute auf eine materielle Lösung – neue Schuhe –, doch das Problem, das ich lösen musste, befand sich in meinem Denken. Ich fürchtete nämlich, nicht die Kraft und Ausdauer zu haben, um die 5 km wieder schneller zu laufen, und mir wurde klar, dass darin das Problem lag.
In der Woche vor dem Lauf kam mir ein Motto in den Sinn: „Lauf im Licht Gottes.“ Ich fing an, in der Bibel und den Schriften von Mary Baker Eddy Stellen über Sonne und Licht nachzuschlagen. Ein Satz von Mrs. Eddy erregte besonders meine Aufmerksamkeit: „Der Mensch ist nicht Gott, aber wie ein Lichtstrahl, der von der Sonne kommt, spiegelt der Mensch, die Auswirkung Gottes, Gott wider“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 250).
Ich argumentierte, dass ich als Widerspiegelung Gottes alle Eigenschaften von Gott ausdrücke, einschließlich Kraft und Ausdauer. Der Glaube, dass mir diese Eigenschaften mangeln könnten, war das einzige, was mich davon abhielt, völlig frei zu laufen.
Am Tag des Laufs konzentrierte ich mich auf die Idee, im Licht Gottes zu laufen. Während der gesamten Zeit hielt ich an der geistigen Wahrheit fest, dass meine Ausdauer und Kraft von Gott und nicht einem materiellen Körper oder menschlichem Willen kommt, der mich zur Ziellinie bringt. Ich wusste, dass die anderen Läuferinnen und Läufer ebenfalls Kinder Gottes waren und dass wir uns alle über die Gelegenheit freuten, diese gottähnlichen Eigenschaften auszudrücken.
Als ich ans Ziel kam, hatte ich überhaupt nicht an meinen Fuß gedacht, und es ging ihm gut. Ich stellte fest, dass ich mein Ziel von 35 Minuten etwas übertroffen hatte. Seitdem habe ich keine weiteren Schwierigkeiten mit dem Fuß gehabt.
Caidi Phillips
Alton, Illinois, Vereinigte Staaten
