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Original im Internet

Stellen Sie Ansprüche an die Liebe

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 27. Mai 2024


„Prüfungen sind Beweise von der Fürsorge Gottes“, schreibt Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 66). Dieser Satz ist nicht einfach zu verstehen, besonders wenn jemand von Trauer überwältigt ist. Doch ich habe erlebt, wie zutreffend diese Aussage ist, als meine Mutter vor Jahren plötzlich verstarb.

Ich war Anfang Zwanzig und kurz davor in eine 1600 km entfernte Stadt gezogen, um eine Stelle anzutreten. Dadurch war ich weit von Freunden und Angehörigen entfernt. Die in meinem Kollegenkreis zum Ausdruck gebrachte Liebe und Unterstützung half mir sehr. Ein Brief war besonders bemerkenswert. Ja, er überraschte mich. Er kam von einem anderen Christlichen Wissenschaftler und enthielt unter anderem diesen Satz: „Lass dich nicht zu der Überzeugung verleiten, ein Bereich deines Lebens sei ausgeleert worden.“ Das war allerdings genau das, was ich fühlte: dass ein großer Brocken des Guten aus meinem Leben verschwunden war. Wie konnte der Mann nun sagen, dass das nicht stimmte? Doch dieser Hinweis wurde zu einem der vielen Fingerzeige, die mich aus dem Tal der Trauer heraus zu einem höheren Verständnis und der Erfahrung der unzerstörbaren Natur des Guten führten.

Zuerst sehnte ich mich sehr nach Trost und war zeitweise von Traurigkeit überwältigt. Es kam mir vor, als sei ich seelisch wundgerieben. Doch dieser Zustand machte mich für Gedanken von Gott bereit, die ich befolgen konnte. Der Hinweis meines Freundes enthielt ein Versprechen: die bevorstehende Erkenntnis, all das Gute, das ich verloren zu haben glaubte, weiterhin zu besitzen. Doch wie sollte das gehen?

Ein Praktiker der Christlichen Wissenschaft wies mich auf diese Stelle auf S. 250 in Mrs. Eddys Buch Vermischte Schriften 1883–1896 hin: „Die Liebe ist nicht etwas, was man auf ein Sims stellt, um es bei seltenen Gelegenheiten mit Zuckerzangen herunterzunehmen und auf ein Rosenblatt zu legen. Ich stelle hohe Anforderungen an die Liebe, verlange tatkräftige Beweise für sie, ihr entspringende hochherzige Opfer und große Leistungen. Solange diese nicht in Erscheinung treten, verwerfe ich das Wort als Blendwerk und falsche Münze, die nicht den Klang echten Metalles hat.“ Ich beschloss, dass ich ebenfalls hohe Anforderungen an Liebe stellen würde – an göttliche Liebe, ein in der Bibel verwendetes Synonym für Gott (siehe 1. Johannes 4:16). Die geistige Logik war klar: Wenn Gott die Quelle alles Guten, ewig und immer-gegenwärtig ist, dann existiert das Gute überall, zu jeder Zeit und ist unzerstörbar.

„OK, Gott“, betete ich, „hilf mir die Beständigkeit Deines Guten zu verstehen und zu erleben. Hilf mir, die Zärtlichkeit, Weisheit, Fürsorge, Anteilnahme, Intelligenz, Kreativität und den Humor zu erkennen, die ich alle mit meiner Mutter identifiziert habe. Wenn diese Eigenschaften wirklich gottgegeben und nicht persönlich und vergänglich sind, dann müsste ich sie hier und jetzt weiter erleben. Zeig mir, wie.“

Mrs. Eddy forderte „tatkräftige Beweise“ für Liebe. Ich nahm mir vor, mein Herz und Denken offen zu halten – wach für diese mütterlichen Eigenschaften zu sein, von denen ich meinte, dass sie mir genommen worden waren. Ich forderte, sie zu sehen. Und ich sah sie.

Erst merkte ich nur langsam, dass diese Eigenschaften um mich herum und mir gegenüber zum Ausdruck gebracht wurden: von einer Frau, die mir einen Weg beschrieb, einer freundlichen Katze, die mir auf den Schoß sprang, einem guten Freund, der mir sanft Trost schenkte. Ich war mir meiner Segnungen zunehmend dankbar bewusst, einschließlich all der geistigen Eigenschaften, die meine Mutter zum Ausdruck gebracht hatte. Meine Einstellung änderte sich, als ich anfing, solche Beweise des Guten zu erwarten und willkommen zu heißen. Und als ich sie erlebte, nahm ich sie bewusst und dankbar entgegen. Ich achtete, genoss und vermehrte sie.

Meine Sicht von Gott änderte sich in dem Maße, wie meine Erwartungen zunahmen. Ich war nicht länger geneigt, die göttliche Liebe als wohlmeinend, wenn auch unzulänglich zu betrachten. Liebe war genau dort, wo ich war; ich konnte mich auf Liebe stützen. Liebe war stark, praktisch, weise, zärtlich. Ich hatte meinen Vater-Mutter-Gott um Hilfe gebeten und Hilfe erhalten.

Ich war zuversichtlich hinsichtlich der Tatsache, dass das göttliche Gute ohne Unterbrechung oder Veränderung in meinem Leben manifestiert werden muss. Nicht nur stiegen meine Gedanken höher auf, sondern ich stellte fest, dass ich die Eigenschaften meiner Mutter, die mir am wertvollsten gewesen waren, zunehmend selbst zum Ausdruck brachte. Was konnte befriedigender und stimmiger an meine Mutter erinnern als das?

Diese Erfahrung wurde ein Eckstein meines Verständnisses von Gott und führte mich zu weiterem geistigem Wachstum und zusätzlichen Segnungen. All das begann, als ich aus Verzweiflung meine Sicht von dem herausgefordert hatte, was Gott meiner Meinung nach zu tun fähig ist. Eine wirklich schwere Prüfung führte zu einem höheren Verständnis von Gottes unveränderlicher Liebe für mich und der Wiederherstellung und Erhöhung alles Guten, das ich verloren zu haben glaubte. Die Aussage im Brief meines Freundes hatte gestimmt: Dieser „Bereich“ in meinem Leben ist und bleibt bis oben hin voll.

Die Forderung, so erkannte ich, war nicht an Gott – der unveränderlich ist – gestellt worden, sondern bestand daraus, mein Verständnis und meinen Ausdruck von Ihm zu erhöhen. Die Forderung lag darin, die Lüge heftig zurückzuweisen, Er könne uns nicht helfen, und stetig danach zu streben, Seinen Willen anzunehmen und zu tun. Auf diese Weise können wir bewusst mehr von Gottes beständigem, unendlichem, unvergänglichem Guten kennen und fühlen.

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