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Original im Internet

Zuversicht

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 27. Mai 2024


Ich bin mir schon länger der Notwendigkeit bewusst, die Bedeutung und den Stellenwert des Begriffs „Zuversicht“ wissenschaftlich zu verstehen. Ein Wörterbuch definiert den Begriff erstens als „Sich auf die eigenen Kräfte, Ressourcen oder Umstände verlassen; der Glaube an die eigenen Fähigkeiten; Selbstständigkeit; Optimismus“. Zweitens: „Das, worauf man sein Vertrauen gründet, die Grundlage von Vertrauen; das, was uns Sicherheit und Schutz verleiht.“ Drittens: „Freimütigkeit; Mut; Gefahr ignorieren oder missachten.“

Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lernen schnell, dass Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten, unser menschliches Verständnis von Kraft – menschlicher Wille und Entschlossenheit – eine irrige Zuversicht ist, ein Schilfrohr, „das der Wind hin und her bewegt“ (Matthäus 11:7), ein Haus, das auf Sand gebaut ist und keinen Bestand hat. Folgendes hören wir so oft: „Ich bin kein zuversichtlicher Mensch – ich hätte nicht das nötige Selbstvertrauen, Patienten zu akzeptieren – ich wünschte, ich wäre zuversichtlicher“ und Ähnliches mehr.

Zuversicht ist eine Geisteshaltung, eine Eigenschaft des Gemüts, eine Qualität von Gott. Sie ist gottgegeben. Gott, das Gute, sieht die Person nicht an (siehe Apostelgeschichte 10:34), sondern gibt allen Menschen bereitwillig alles, was sie anzunehmen bereit sind. Somit ist der Satz „Ich habe nicht die nötige Zuversicht“ von Grund auf falsch. Das Problem ist nicht, dass sie nicht vorhanden wäre, sondern dass wir sie nicht akzeptieren und korrekt anwenden. Dieselbe Person, die behauptet, nicht zuversichtlich genug zu sein, um ein Vorhaben erfolgreich abzuschließen, bemerkt gar nicht, dass sie durchaus zuversichtlich ist, Misserfolg zu haben. Die Jünger mühten sich einst die ganze Nacht ab, ohne einen einzigen Fisch zu fangen. Als der Meister rief: „Kinder, habt ihr nichts zu essen?“, antworteten sie ihm: „‚Nein.‘ Da sprach er zu ihnen: ‚Werft das Netz an der rechten Seite des Bootes aus, dann werdet ihr finden.‘ Da warfen sie es aus und konnten es wegen der Menge der Fische kaum noch einholen“ (Johannes 21:5, 6). Sie waren immer noch im selben Boot, hatten dieselben Netze, waren dieselben Männer, befanden sich im selben Wasser; sie mussten nur ihre Netze an der rechten Seite des Bootes auswerfen, ebenso wie sie aufgefordert waren, sich für Geist und nicht Materie, Seele und nicht materiellen Sinn einzusetzen. Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind ist fähig, das Netz an der rechten Seite auszuwerfen, und es gibt keinen Mangel an Zuversicht, dies zu tun – und jeder Mensch ist fähig, den vollständigen Lohn davonzutragen, nämlich volle Netze. Das Problem ist, dass wir unser Netz an der falschen Seite hängen lassen; wir sind sehr zuversichtlich, erfolglos zu bleiben, und besitzen nur wenig Zuversicht, Erfolg zu haben und einen Gewinn zu erzielen.

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