Es war Thanksgiving, und meine gesamte Großfamilie war versammelt – ein herzliches und festliches Ereignis. Wir waren mit dem Essen fertig und saßen am Tisch, um die Neuigkeiten der Familie auszutauschen, als ich verkündete, dass ich schwanger war. Ich hatte diese Nachricht außer meinem Mann noch niemandem mitgeteilt. Natürlich freuten sich alle, dass wir ein neues Mitglied in der Familie haben würden.
Früh am nächsten Morgen wachte ich auf und musste feststellen, dass ich mein Baby verloren hatte. Ich war von Trauer überwältigt. Später am Morgen, als alle wach waren, erzählte ich meiner Mutter, was passiert war. In unserer Familie war es Tradition, am Tag nach Thanksgiving mit allen Kindern in einen nahe gelegenen Vergnügungspark zu fahren. Ich sagte meiner Mutter, dass ich allein zu Hause bleiben wollte. Sie stimmte liebevoll zu, meine beiden kleinen Mädchen mit meinem Mann und dem Rest der „Bande“ mitzunehmen. Meine Mutter und mein Onkel waren beide Christliche Wissenschaftler, und ich wusste, dass sie mich unterstützten.
Als Kind und Jugendliche besuchte ich eine Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft und liebte besonders die Geschichte des kleinen Samuel, der hörte, wie Gott ihn rief. Ich hatte damals oft das Gefühl, dass Gott mich führt und beschützt. Daher war es trotz dieses überwältigenden Verlustes ganz natürlich, meine Gedanken zu beruhigen und auf Gottes Führung zu lauschen, denn ich wusste, dass ich göttliche Liebe hören würde.
Während ich betete, um mentale Stille zu gewinnen, schlug ich Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy auf, und meine Augen fielen auf diese Aussage: „Es kann nur einen Schöpfer geben, der alles erschaffen hat. Was auch immer wie eine neue Schöpfung aussieht, ist nur die Entdeckung einer fernen Idee der Wahrheit“ (S. 263).
Diese Worte erhellten mein Denken und inspirierten mich zu der Erkenntnis, dass Gottes Schöpfung bereits vollständig und vollkommen ist, sodass die Geburt eines Babys einfach die Entdeckung einer Idee ist, die bereits geschaffen wurde. Als sich diese Offenbarung weiter entfaltete, erkannte ich, dass das, was die Menschen als Familie bezeichnen, in Wirklichkeit die geistige Zusammenkunft göttlicher Ideen ist, die von Gott, Gemüt, geleitet und beschützt wird.
Ich war von der tröstlichen Gegenwart der göttlichen Liebe erfüllt. Dieser kurze Einblick in die Wirklichkeit der geistigen Schöpfung beseitigte augenblicklich jegliches Gefühl von Verlust. Ich erkannte, dass ich als Widerspiegelung des schöpferischen Gemüts diese Entdeckung nicht verlieren kann. Sie ist ewig.
Nach der Rückkehr der ganzen Familie von ihrem fröhlichen Ausflug konnte ich mit dabei sein und den Abenteuern des Tages lauschen, völlig frei von dem Gefühl des Verlustes und den körperlichen Auswirkungen der Fehlgeburt. Ich habe das geistige Verständnis, das ich aus dieser Erfahrung gewonnen habe, weiter vertieft, und kurz darauf wurde ich mit meinem dritten Kind schwanger. Während der gesamten Schwangerschaft waren meine Gedanken bezüglich dieser „neuen Entdeckung“ von Licht erfüllt. Ich habe Psalm 36:10 schon immer geliebt: „In deinem Licht sehen wir das Licht.“ Nachdem mein Baby geboren war und zum ersten Mal in meinen Armen lag, erkannte ich die Wahrheit dieser Bibelstelle am Gesicht meiner süßen Tochter.
Bei dieser Heilung habe ich noch etwas anderes gelernt: Gott lenkt die geistige Zusammenkunft Seiner Ideen und fügt sie in Familien ein. Diese Erkenntnis wurde für mich zu einer geistigen Stütze, die mich bei der Erziehung meiner Kinder von Angst und falschem Verantwortungsgefühl befreit hat. Ich habe gesehen, dass wir alle Gott verherrlichen und uns gegenseitig segnen und dass unsere geistigen Talente harmonisch miteinander verbunden sind.
Cynthia Turner
Gilbert, Arizona, Vereinigte Staaten