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In einem bekannten Bibelkommentar finden wir unter dem...

Aus der Mai 1903-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In einem bekannten Bibelkommentar finden wir unter dem Titel „Die Liebe des Menschen zum Menschen” Anführungen aus sechzehn Versen des alten Testaments und aus dreihundert und sieben aus dem neuen, worin der Menschheit die Notwendigkeit zu lieben ans Herz gelegt wird, um die Liebe des Menschen zum Menschen zu erläutern. Von den vielen Versen, auf welche diese Überschrift Bezug hat, erläutern keine das Prinzip, welches Jesus lehrte, deutlicher und sie können für die Nachfolger Jesu wohl kaum hilfreicher sein als der neunte und zwölfte Vers des fünfzehnten Kapitels im Evangelium des Johannes und der dreißigste und einunddreißigste Vers des zwölften Kapitels im Evangelium des Markus. Zum Beispiel: „Gleichwie mich mein Vater liebet, also liebe Ich euch auch. Bleibet in meiner Liebe ... Das ist mein Gebot, daß ihr euch unter einander liebet, gleich wie ich euch liebe.” „Und du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften. Das ist das vornehmste Gebot. Und das andre ist ihm gleich: du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst. Es ist kein ander größer Gebot denn diese.”

Die Liebe, die uns lehrt unserm Meister zu gehorchen, ist keine sinnliche, selbstsüchtige, sentimentale oder ekstatische Beschaffenheit des sterblichen Gemütes und ist auch nicht so transcendental, daß es die menschliche Fassungskraft übersteigt, sie zu begreifen. Sie ist der Reflex der göttlichen Liebe und ist in der menschlichen Liebe offenbart, gerade wie der Christus in der menschlichen Natur Jesu offenbart wurde. Diese Liebe ist in unserer Erfahrung nur dann anwendbar, wenn das menschliche Bewußtsein so von dem geistigen Sinn durchdrungen ist, daß es etwas von der göttlichen Liebe, dem unendlichen Prinzip, Gott wahrnimmt. Ohne die Fähigkeit, die göttliche Liebe zu reflektieren, würde die Menschheit dem sterblichen Gemüt, Sünde, Krankheit und Tod preisgegeben sein, ohne Hoffnung und ohne Gott. Im ersten Brief des Johannes heißt es: „So jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasset seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebet, den er siehet, wie kann er Gott lieben, den er nicht siehet?”

Die menschliche Liebe, welche die göttliche reflektiert, zeigt sich in gütiger, geduldiger Nachsicht; in großmütiger, veredelnder Aufmerksamkeit; in hilfreichem, heiligem Dienst; in Tugend, Keuschheit, Menschenliebe. „Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat, und siehet seinen Bruder darben, und schließt sein Herz vor ihm zu, — wie bleibet die Liebe Gottes bei ihm?” Furcht, für „unwissenschaftlich” gehalten zu werden, erstarrt die großmütige Regung und hemmt den gütigen Einfluß der Liebe, das bemitleidende Wort, die milde Ermutigung, die freigebige christliche Liebe der göttlichen Wiederspiegelung.

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