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Übersetzung der Erklärung der zehn Gebote.

(Fortsetzung.)

Aus der Mai 1903-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.”

In unserer letzten Ausgabe bemühten wir uns, die Bedeutung dieses ersten, großen Gebotes zu erläutern. Wir erklärten, daß es als Gebot gegen allerlei abgöttische Verehrung gerichtet ist, die heidnischen Götter aus Holz und Stein inbegriffen, und wir bemühten uns, auch den größeren und tieferen Sinn zu zeigen, den diese Worte besitzen, als Gebot gegen allen Götzendienst und als Erklärung des göttlichen Gesetzes. Damit wir die thatsächliche Wahrheit unserer Behauptung beweisen können, und unsern lieben Lesern zeigen, daß alle andern Gebote oder Erklärungen, woraus das „Mosaische Gesetz” besteht, nur eine Erläuterung des großen ersten Gebotes sind, werden wir dieselben jetzt in geordneter Reihenfolge im allgemeinen erwägen.

Das zweite Gebot: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an, und diene ihnen nicht.”

Es bedarf kaum der Erläuterung, um zu beweisen, daß dies nur eine wiederholte Bekräftigung des ersten Gebotes ist. Ein Bildnis oder Gleichnis von irgend etwas oder irgendwo zu haben, oder auch nur versuchen es zu haben, bedeutet „andere Götter neben Gott zu haben.” Umfangreicher hätte dies gar nicht ausgedrückt werden können. Es bezieht sich auf den höchsten (Himmel), sowohl wie auf das niedrigste, — nicht allein die Erde, — sondern um es noch nachdrücklicher zu betonen, schließt es „irgend etwas” ein, was „unter der Erde” sein könne.

In unserem letzten Artikel sagten wir: „Eine der beklagenswertesten Formen der Abgötterei ist die Verehrung des sterblichen Körpers. Derselbe ist nicht zum Ebenbilde und Bilde Gottes erschaffen, und ist daher ein Abgott.” Dies bezieht sich nicht nur auf die Verehrung unseres Körpers, sondern auf die Verehrung irgend einer andern Persönlichkeit im Sinne einer verkörperten Persönlichkeit. Wenn Gott als körperliche Person oder als verkörpertes Wesen angebetet würde, wäre dies nicht eine unmittelbare Übertretung dieser Gebote? Es kann sein, daß die Römisch-Katholiken und Protestanten, nur um diese Form der Abgötterei zu verhindern, in ihren Glaubensartikeln erklärten, daß Gott „ohne Körper oder Teile,” oder „ohne Körper, Teile oder Leidenschaften sei.” Ob dies nun in solcher Absicht geschrieben war oder auch nicht, doch, diese Definition befolgt, würde solche Abgötterei verhindern. Es ist jedoch klar, daß irgend eine Verehrung Gottes, die auf falschem Begriff beruht, oder auch nur der Versuch, Gott seines Charakters der ewigen, unkörperlichen Intelligenz und der unendlichen Liebe zu berauben, eine Versuchung ist, uns ein Bildnis von Ihm zu machen in persönlicher Form, mit persönlichen Eigenschaften und Beschränkungen. Solch ein Gott war der Jehovah der Ebräer, und insofern wir uns Gott so versinnbildlichen, machen wir uns im menschlichen Herzen ein „Bildnis oder Gleichnis” von ihm.

Was sich auf die Verehrung von „irgend etwas” bezieht, „das oben im Himmel” ist, — das meint unserem Verständnis gemäß, — der höhere Begriff der Persönlichkeit, — das bezieht sich auch auf die geringeren Formen der Verehrung oder Begriffe. Um eine Übertretung des zweiten Gebotes zu vermeiden, dürfen wir keinen anderen Gott haben, als den Gott des Dekalogs, den Gott, der das göttliche und alleinige Prinzip des Weltalls ist.

„Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.”

Dies ist eine Warnung vor Fluchen - und Gottlosigkeit. Es schließt alle Formen der Unheiligkeit in sich. Es richtet sich gegen die gemeine Gewohnheit des Fluchens im allgemeinen Sinne dieses Ausdrucks. Jeder unschickliche Gebrauch des heiligen Namens unseres Gottes ist eine Abweichung von diesem Befehl. Aber ist es nur das? Was bedeutet es, unserem besseren Verständnis nach, den Namen Gottes zu mißbrauchen? Jeder falsche Begriff von Gott, bedeutet seinen Namen mißbrauchen. Der falsche Begriff von Gott führt uns in falsche Lehren und Predigten, falsche Handlungen und Leben, und diese unterwerfen uns notwendigerweise der Strafen. Sich, wie oben bemerkt, ein Bildnis und Gleichnis von Gott machen, bedeutet, seinen Namen mißbrauchen.

Jeder Versuch, ihn als weniger als Allerhöchst, weniger als Allmacht, Allweisheit, als die Liebe anzubeten, bedeutet, seinen Namen mißbrauchen. Irgend etwas oder irgend jemand wirklich Macht, Autorität oder Herrschaft beimessen, bedeutet, seinen Namen mißbrauchen. Alle unwahren Beziehungen, jeder Versuch, andere Götter neben Gott zu haben, bringen jeden Sterblichen früher oder später dazu, wie der Prediger auszurufen: „Es war alles eitel und Haschen nach Wind.”

„Gedenke des Sabbathtags, daß du ihn heiligest.”

Dies ist eine Vorschrift den Sabbath zu heiligen. Es schließt alles in sich, was gewöhnlich darunter verstanden wird. Doch was ist der Sabbath in der höchsten Bedeutung. Es ist der Tag des Herrn, und der Tag des Herrn ist der beste Tag. Was macht diesen Tag zum besten Tag? Das Wort „Tag” kann hier in dem Sinne für Zeit und Ewigkeit gebraucht werden. Um einen ununterbrochenen Sabbath zu haben, einen ewig währenden besten Tag, bedeutet, getreulich das Gebot befolgen: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.” Dies bringt den Sabbath zu jedem menschlichen Bewußtsein. Dies bringt Ruhe, die Ruhe der geistigen Wirksamkeit, — die einzige wahre Ruhe.

„Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lang lebest im Lande, das dir der Herr, dein Gott gibt.”

Hierin ist die Ehre inbegriffen, die den leiblichen Eltern gebührt. Den leiblichen Eltern kann nicht zu viel Ehre gegeben oder zu willig Gehorsam geleistet werden, insofern sie es rechtlich verlangen. Aber bedeutet die göttliche Vorschrift nichts weiter? Wer sind unsere Eltern? Wen kennzeichnete Jesus als unsere Eltern? Die himmlischen Eltern, und die himmlischen Eltern sind unser Vater-Mutter Gott. Im höchsten Sinne bedeutet dieses Gebot also, daß wir unsere himmlischen Eltern, Gott ehren sollen. Wie können wir ihn ehren? Dadurch, daß wir keine anderen Götter, keine andere Macht, Intelligenz, Leben, Liebe oder Wahrheit haben als nur Ihn. Ehren bedeutet gehorchen. Diesem Gebot willfahren, bedeutet also, Gehorsam gegen Gott.

„Du sollst nicht töten.”

Im allgemeinen ist dies ein Befehl, nicht zu morden. Es richtet sich gegen das Morden unserer Mitmenschen. Doch nicht allein der Verlust des menschlichen Lebens ist Mord. Das Wort „töten” hat eine viel umfangreichere Bedeutung als diejenige, welche die Gesetze unseres Landes ihm beimessen, obgleich es gesetzlich nicht bestraft wird. Jeder unrechte und hindernde Gedanke, jede Absicht zu verletzen, die wir gegen unsern Nächsten hegen, ist ein tötender Gedanke und Vorhaben. Neid, Bosheit, Eifersucht, Haß, — jede Eigenschaft des sterblichen Gemütes, welche danach trachtet, das Geburtsrecht eines andern zu vertilgen, ist eine mörderische Eigenschaft. Dies hat nicht nur auf andere, sondern auf uns selber Bezug. Wir enterben uns selber und vertilgen unser Geburtsrecht, indem wir Gedanken hegen, die andere stören. Wir begehen Selbstmord in dem Grade, in dem wir uns selber in einem anderen Lichte sehen als in unserem wahren Verhältnis zu Gott.

Lassen Sie uns noch tiefer blicken. Jeder Versuch, die volle Wirkung der göttlichen Liebe im menschlichen Bewußtsein zu verhindern, ist ein Versuch zu töten. Dies geschieht nicht immer absichtlich. Sehr oft ist es sogar unabsichtlich. Daher ist es höchst notwendig, daß die Menschheit so im Verständnis des Guten, des göttlichen Gesetzes lebt, daß sie gar nicht versucht, weder absichtlich noch unabsichtlich zu töten! Gott ist die Liebe. Daher ist jeder Versuch, die Liebe im vollsten Sinne des Wortes vor der Menschheit zu verbergen, entweder ein unwissender oder böswilliger Mordversuch.

Das Bösartigste ist der Versuch die Wahrheit zu töten. Zunächst folgt, vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet, der Versuch den Charakter zu töten. Als Kain den Abel tötete, versuchte er Abels Charakter zu vernichten, der ihm zum beständigen Vorwurf wurde. Als die Juden Jesus kreuzigten, versuchten sie dadurch die Wahrheit, welche er lehrte und demonstrierte, zu vernichten. Aus Dummheit kreuzigten sie ihn, und dabei glaubten sie noch ihrem Gott einen Dienst zu erweisen. Aber diese Dummheit war eine tötliche Dummheit, insofern sie im stande waren ihn zu töten. Jeder Gedanke, jede Absicht und That, getrennt von Gott als göttliches Prinzip und Liebe, ist daher in diesem Sinne ein Mordgedanke, Mordabsicht und Mordthat. Es gibt nur ein Mittel, die Übertretung des Gebotes, „Du sollst nicht töten,” zu verhindern und das ist, „keine anderen Götter als Gott haben.”

„Du sollst nicht ehebrechen.”

Dies verbietet die Übertretung des moralischen Gesetzes der Keuschheit im weitesten Sinne des Wortes. Es ist gegen alle Formen der Unkeuschheit gerichtet. Jeder wollüstige und unsittliche Gedanke und Handlung, ist eine Übertretung dieses Gebotes. Der unlautere Gedanke, obgleich nicht durch Handlung ausgedrückt, ist eine Begehungssünde. Unser Meister hat es ausdrücklich gesagt. Er sagte auch: „Was aus dem Menschen gehet, das machte den Menschen gemein; denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, gehen heraus böse Gedanken: Ehebruch, Hurerei, Mord, Dieberei, Geiz, Schalkheit, List, Unzucht, Schalksauge, Gotteslästerung, Hoffart, Unvernunft; alle diese bösen Stücke gehen von innen heraus, und machen den Menschen gemein.” Jede dieser Eigenschaften ist ehebrecherisch. Webster definiert Ehebruch folgendermaßen: „Verfälschung, Verderben, Liederlichkeit, Unkeuschheit in Gedanken oder Handlung, Treulosigkeit in Religion, Ungerechtigkeit, Entwürdigung, Sturz.” Hieraus ersehen wir, daß das Wort „Ehebruch” sogar der allgemeinen Definition zufolge viel mehr bedeutet als nur „Übertretung der Keuschheit” im gewöhnlichen Sinne. Jede Form der Unehrlichkeit ist Schändung. Im Handelsverkehr spricht man von Nahrungsfälschung. Im tieferen Sinn ist jedes Abweichen vom Gesetze der Gerechtigkeit eine Fälschung. Die geringste Übertretung des ersten Gebotes ist daher Fälschung. Das einzige Mittel um dies zu vermeiden ist: keinen anderen Gott zu haben als nur Ihn, der ganz rein ist.

„Du sollst nicht stehlen.”

Ein unvermeidliches Verbot gegen allerlei Diebstahl. Stehlen bedeutet, genau genommen, jemandem irgendwie sein Recht schmälern. Ganz gleich, worin diese Rechte bestehen, ob in materiellem Besitztum oder etwas anderem. Es ist Diebstahl, jemandem die geringste Freiheit zu entziehen, welche ihm die Gesetze des Landes gewähren, obgleich es in unserer Kriminalgesetzgebung nicht so genau begrenzt ist. Es ist ein Verbrechen, irgendwie in die Rechte und Privilegien eines andern einzugreifen, und wenn man sich selber seine Rechte vorenthält, stiehlt man ebensowohl. Obgleich wir dem bürgerlichen Gesetz nicht unterworfen sind, wenn wir von uns selber stehlen, so sind wir doch dem göttlichen Gesetz unterworfen und müssen folglich die Strafe für diesen Diebstahl erleiden. Im geistigen Bereich ist jeder Gedanke oder Absichten, welche in irgend einer Weise in die geistige Freiheit und die Pflichten eines andern eingreifen, oder es auch nur versuchen einzugreifen, eine Übertretung dieses Gebotes. In Bezug auf uns selbst ist es ebenso. Jeder Raub, den wir an unseren eigenen Rechten, Pflichten oder Erbschaft begehen, ist eine Übertretung.

Lassen Sie uns dies ernstlich erwägen. Wenn wir etwas anderes als Liebe für unsern Nachbar hegen, stehlen wir dann nicht von ihm? Wenn wir uns in einem andern Lichte als dem unseres wahren Selbst betrachten, und demgemäß handeln, bestehlen wir uns dann nicht selbst? Wenn wir ungerecht handeln oder böse Gedanken hegen, so stehlen wir von unserem eigenen Geburtsrecht sowohl als von dem unseres Nachbars.

Unehrlichkeit in irgend einer Weise, im materiellen sowohl als im geistigen Bereich, steht im Widerspruch mit diesem bedeutsamen Gebot. Wenn wir litterarischen Diebstahl an den Werken eines andern begehen, stehlen wir dann nicht? Oh! das Wort „stehlen” hat eine große Bedeutung! Müssen wir nicht wahrlich einen engen und schmalen Weg wandeln, um die Übertretung dieses göttlichen Gesetzes zu vermeiden?

Wer fälschlich lehrt, wer seine Mitmenschen irgendwie verleitet, diesen engen, schmalen Weg zu verlassen, oder einen andern als den Christusweg bezeichnet, stiehlt wissentlich oder unwissentlich von seinem Nachbar und sich selbst.

Wie kann dieser Diebstahl vermieden werden? Nur, indem wir keine anderen Götter als Gott allein haben, nur, indem wir uns gänzlich von dem göttlichen Prinzip beherrschen lassen.

„Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.”

Dies ist eine Warnung gegen Meineid. Es bezieht sich auf falsches Zeugnis durch feierlichen Schwur auf dem Zeugenstand oder sonstwie. Aber ist es nur das? Alles was vorhin gesagt wurde inbetreff der Ungerechtigkeit gegen unsern Nachbar und uns selbst, bewahrheitet sich auch hier. Wenn wir Ungerechtigkeit begehen, oder auch nur ungerechte Gedanken gegen unsern Nachbar hegen, so reden wir falsch Zeugnis wider ihn. Ebenso gegen uns selber. Unser bester Nachbar ist unser wahres Selbst. Wenn wir mit diesem Nachbar in gutem Verhältnis leben, so finden wir auch keine Schwierigkeiten mit unserm Nachbar, der gegenüber wohnt. Wenn wir im vollen Einverständnis mit der Christus-Wahrheit leben, vermeiden wir es, falsch Zeugnis wider unsern Nachbar und uns selbst zu reden. Um „falsch Zeugnis reden” zu vermeiden, müssen wir alle egoistischen Beweggründe, alle Abgötterei des falschen Empfindungsvermögens fahren lassen und keine anderen Götter haben, als nur Gott allein.

Das nächste und letzte der zehn Gebote ist eine Warnung gegen Gelüsten. Gelüsten ist das Erzeugnis des Egoismus, und Egoismus ist die Basis der Sünde. Alle Formen der Sünde entspringen aus Selbstliebe, — dem falschen Selbst. Wenn dieses böse Element ausgerottet ist, dann können die andern Gebote unmöglich übertreten werden, und es kann nur ausgerottet werden, wenn wir keine anderen Götter neben Gott haben.

Wenn wir diese Gebote und diesen Ausspruch des göttlichen Gesetzes nur durch die Linse des materiellen Empfindungsvermögens betrachten, so möchten wir mit den Kindern Israel, mit denen Gott durch Moses sprach, sagen: „Rede du mit uns, wir wollen gehorchen; und laß Gott nicht mit uns reden, wir möchten sonst sterben.” Aber von dem Berge der göttlichen Wissenschaft können wir furchtlos an den Altar der Wahrheit und Liebe treten und fröhlich den Mut einflößenden Worten Moses lauschen: „Fürchtet euch nicht; denn Gott ist kommen, daß er euch versuchte, und daß seine Furcht euch vor Augen wäre, daß ihr nicht sündiget.”

Durch ernstes Nachdenken ersehen wir genau das Verhältnis zwischen der Bergpredigt und dem Mosaischen Dekalog. Ein flüchtiger Überblick beweist uns, daß die Bergpredigt auf die zehn Gebote beruht.

„Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr.”

Geistige Armut bedeutet hier so viel wie Reichtum des göttlichen Verständnisses, welcher uns solche Weihe über die Tiefen der Gottheit verleiht, daß alles andere als Armut erscheint, — zu nichts wird. Diese Weihe verdrängt aus unserem Bewußtsein alle anderen Götter, und wir haben nur den Gott des Dekalogs.

„Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.”

Wie werden wir Gott schauen und erkennen? Nur dadurch, daß wir keine anderen Götter haben als den einen reinen Guten, — die allmächtige Intelligenz, denn „Deine Augen sind rein, daß du Übels nicht sehen magst.” Gott, unverdunkelt durch Götter menschlicher Sinne und Begriffe, — Gutes, unvermischt mit Übel, — dies ist der Gott des Dekalogs, und neben ihm sollen wir keine anderen haben.

Und so ist es mit allen Worten des Meisters; alle finden ihren Ursprung in dieser einen großen Wahrheit. Die Bibel ist vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung des Johannes nur eine umständlichere Ausführung dieser ursprünglichen Wahrheit. Alles, was die Propheten sagten und thaten, war eine Illustration und Bekräftigung derselben.

Auch Jesu Worte und Thaten von der Krippe bis zum Kreuze, und die Worte und Thaten der Apostel. Sie sollten den blinden Sterblichen ihre Thorheiten vorhalten und zum Schluß die Unmöglichkeit beweisen, andere Götter zu haben als den Gott, der allmächtig, allweise, allgewaltig ist.

Ebenso, wie es nur eines Blickes bedarf, um die unauflösbare Kette zwischen der Bergpredigt und dem Dekalog zu sehen, so ist es mit dem Dekalog und der Bergpredigt und unserem Lehrbuch: „Science and Health with Key to the Scriptures.“

Wir sehen, daß es unbedingt auf dieses erste große Gebot gegründet ist; und jeder Ausdruck, jedes Wort ist eine nachdrückliche, sorgsame Ausarbeitung desselben. Die hauptsächliche Erklärung, worauf alle andern Erklärungen beruhen, ist die: daß „kein Leben, Substanz oder Intelligenz in der Materie ist,” sondern daß „der Geist alles ist.” Dies ist nur eine Wiedererklärung des Gebotes, „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.”

Bis der Dekalog so begriffen und als Thatsache der Existenz angewandt ist, werden die Menschen in ihrer Verblendung versuchen, ihre persönlichen Götter zu haben. Wir tragen daher keinen Augenblick Bedenken, zu behaupten, daß unser Lehrbuch von demselben Gott geboren wurde, der durch Moses auf Sinai sprach; daß es nur ein fortgesetztes Wiederhallen des Donners auf Sinai ist; daß das Echo nicht mehr in der menschlichen Geschichte verhallt oder aus dem menschlichen Bewußtsein verdrängt werden kann, ebensowenig wie die Thatsachen des Dekalogs und der Bergpredigt, oder die Prophezeiung des geschichtlichen Moses und des geschichtlichen Jesus.

Viele tausend Menschen in diesem Lande und in andern Ländern können Zeugnis zu dieser Erklärung ablegen, daß sie, ehe sie „Science and Health“ mit Verständnis gelesen, auch nicht den geringsten Begriff von der Bedeutung des Dekalogs im tieferen Sinn hatten; es war ihnen nur ein moralischer Codex, zu dem Zwecke, vor verbrecherischen Handlungen im materiellen oder äußerlichen Sinn, zu warnen. Seit sie ein besseres Verständnis des Dekalogs haben, verliert derselbe als moralischer Codex durchaus nicht an Bedeutung. Im Gegenteil, in dieser Hinsicht ist die Bedeutung desselben ungemein erhöht. Doch jetzt, in der Beleuchtung, in welcher die göttliche Wissenschaft in diesem Zeitalter ihn uns zeigt, sehen sie deutlich darin die Wesenheit der Existenz, — die Wirklichkeit alles wahren Daseins.

Es gilt für das Prinzip des Lebens durch Worte ausgedrückt, um uns in die Wirklichkeit der absoluten Beweisführung hinein-zuleben, ja sozusagen hineinarbeiten, so thatsächlich wie das Prinzip der Mathematik im relativen Begriff in allen Einzelheiten praktisch ausgerechnet werden muß, um es zu gebrauchen.

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