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Christian Science ist wissenschaftliches Christentum.

Aus der Februar 1905-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn Christian Science ihren Ansprüchen auf das, was sie ist und was sie zu bieten vermag, gerecht werden kann, dann ist sie in der Tat der verheißene, unüberwindliche Befreier, welcher „Gerechtigkeit und Lob vor allen Heiden aufgehen” lassen wird. Denn Ziel und Verheißung von Christian Science ist, Recht und Gerechtigkeit auf sicherer Grundlage aufzubauen, das Böse auszurotten, und die Menschen in den Stand zu setzen, ihr Ideal zu verwirklichen. Als Beispiel und Muster dieses Ideals gilt ihr ohne Rückhalt das Leben und die Lehre von Jesus, und sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu zeigen, wie dieses Ideal in die Praxis übersetzt werden kann. Der Zweck dieses Vortrags nun ist es klar zu machen, wie in Christian Science einerseits alle wesentlichen Bestandteile des historischen Christentums erhalten und all seine Ideale mit Nachdruck hervorgehoben werden; und wie in ihr andrerseits ein bestimmtes, beweisbares Verfahren offenbart wird, mit einem Wort, wie Christian Science wissenschaftliches Christentum ist.

Ehe wir nun zur Betrachtung der Bedeutung von Christian Science als Lehre übergehen, müssen wir die Frage berücksichtigen, ob diese beiden Ausdrücke überhaupt vereinbar sind; ob man sich Christentum und Wissenschaft als wesensgleich vorstellen kann, und ob nicht darin eine Vermischung von Dingen liegt, die ihrem Inhalt nach ganz verschieden sind. Bis jetzt hat man jedenfalls allgemein angenommen, daß Christentum und Wissenschaft zwei Gedankengebiete darstellen, welche in ihrem Wesen und Verfahren weit auseinandergehen. Vielleicht berührte uns die Zusammenstellung dieser Ausdrücke anfangs recht unsympathisch, denn die Wissenschaft ist das, was die Dinge in all ihren Einzelheiten prüft, sie klassifiziert, in ihrer Ordnung und Größe betrachtet. Das Christentum dagegen beschäftigt sich mit dem für das menschliche Gemüt und Gefühl Heiligsten und Höchsten; mit dem Christusleben, das im tiefsten Innern des menschlichen Bewußtseins Geburt und Heimat findet. Dieses Allerheiligste mit den Methoden der Wissenschaft zu betreten, und die Elemente, welche das Leben in Christus zusammensetzen, zu prüfen und zu ordnen, erscheint auf den ersten Blick wie eine Entweihung von dem, was für immer heilig und unberührt bleiben sollte. Ein tiefgewurzeltes Gefühl sagt uns, daß Gefühl und Wissenschaft unvereinbar sind; daß ein wesentlicher Gegensatz, ja sogar Widerstreit zwischen dem Reich der Ideale und dem des Gesetzes besteht. Und doch wissen wir, daß jedes Gefühl auf die ihm eigentümliche Art und unter den ihm eigenen Bedingungen entspringt und lebt, daß es in ganz bestimmter Weise und Ordnung seinen Ausdruck findet, daß es daher seine Wissenschaft haben muß; ferner, daß jedes Ideal in sich selber das Gesetz seiner Entwicklung trägt. So gewinnen wir tatsächlich den Gesichtspunkt, von dem aus wir die Vereinigung dieser scheinbaren Gegensätze wahrnehmen können; eine Vereinigung wie sie in Brownings Worten klingt:

„Ich sprach, wie ich sah,
Als Mensch, der Gottes Werk erkennt, alles ist Liebe, doch alles ist Gesetz;”

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