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Die jährliche Versammlung der Mutterkirche

Aus der August 1905-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


An die Exekutiven Mitglieder.

Dem Komitee der Exekutiven Mitglieder der Mutterkirche.

Geliebte Brüder: In Erwiderung Ihres Grußes danke ich Ihnen. Ich freue mich mit Ihnen. Ich liebe Sie. Haben Sie einen Geist und lieben Sie Ihren Nächsten als sich selbst.

Pleasant View, Concord, N. H., 10. Juni, 1905.

Die Vorleser der Mutterkirche.

Die neu erwählten Vorleser der Mutterkirche für die kommende dreijährige Amtsperiode sind:

Erster Vorleser: Mr. William D. McCrackan, M. A., C. S. B.

Zweite Vorleserin: Mrs. Laura Carey Conant.

Mr. McCrackan ist Graduierter von der St. Pauls Schule, Concord. N. H., und von Trinity College, Hartford, Conn. Er ist der Autor verschiedener geschichtlicher Werke und Reisebeschreibungen und während einiger Jahre war er Lektor über diese Themen in verschiedenen Städten, besonders in der Stadt New York, für den Erziehungsrat. Er ist Graduierter der Massachusetts Metaphysical College in Boston und während eines Zeitraums von drei Jahren diente er als Bekanntmachungs-Komitee für den Staat New York. Im vergangenen Jahr war er Mitglied des Lektoren-Kollegiums.

Mrs. Conant erhielt ihre frühe Erziehung in New Jersey. Drei Jahre war sie Lehrerin der Literatur und Redekunst in dem Burritt Institut, Baton Rouge, La. Später lehrte sie ebenso lange in Pensacola, Fla., wo ihr Interesse durch die Heilung ihrer Schwester auf Christian Science gelenkt wurde. Nachdem sie nach Boston kam, setzte sie ihr Studium der Redekunst unter der Belehrung des Dr. Charles Wesley Emerson, der Emerson College der Redekunst, fort. Von diesem Institut graduierte sie in 1893 und in den folgenden drei Jahren hielt sie öffentliche Vorlesungen und gab Unterricht in der Redekunst.

Beide Vorleser sind seit einer Anzahl von Jahren Heiler der Christian Science gewesen und besitzen die geistigen Fähigkeiten zu ihren neuen Verpflichtungen.

Der Kommunions-Gottesdienst.

Der jährliche Kommunions-Gottesdienst der Mutterkirche wurde am 11. Juni im Kirchengebäude abgehalten. Für Besucher waren keine besonderen Vorbereitungen getroffen, ausgenommen, daß ein Gottesdienst mehr abgehalten wurde. Der Gottesdienst wurde in der gebräuchlichen Form abgehalten. Edward A. Kimball von Chicago las das folgende Telegramm vor, welches einstimmig angenommen und unserer Führerin überliefert wurde:

Boston, Mass., 11. Juni, 1905.

Rev. Mary Baker G. Eddy,
Pleasant View, Concord, N. H.,

Pastorin Emeritus von Der Ersten Kirche Christi, des Scientisten.

Geliebte Lehrerin und Führerin: Zu dieser verhängnisvollen Zeit, wenn die Nationen blutigen Krieg führen; wenn die ungeregelte Habgier und Streitigkeiten der Gesellschaft den Frieden der Menschheit bedrohen, und wenn Sünde und Krankheit üppig wuchern, sind wir, die Mitglieder der Mutterkirche, mit heiliger Hoffnung und Ziel in Seinem Namen zur Kommunion mit unserem himmlischen Vater zusammen gekommen um uns aufs neue dem Dienste Gottes zu weihen und zu beten, daß wir mehr von dem göttlichen Geiste empfangen mögen, der allein die Welt von Sünde und Streit erretten kann.

Seit dem Tage als Sie Christian Science zuerst für die Welt veröffentlichten und die Hinlänglichkeit zur Erlösung von jedem Leiden durch unsern göttlichen Erlöser erklärten, haben viele tausend müden Erdenwanderer, die gegen unaussprechliches Mißgeschick ankämpften, gelernt, daß sie in der Tat alles durch Christum tun können, und daß sie in dem Kreuzzug gegen Krankheit Sieger anstatt Opfer sein können. Christian Science verbannt die Mysterien, welche unaufgeklärte Jahrhunderte erfunden und der Rasse aufgebürdet haben. Sie vernichtet den Aberglauben, die Unwissenheit und Sünde, welche die Menschheit zu Feiglingen gemacht haben. Sie enthüllt die Natürlichkeit von des Menschen Herrschaft über das Böse und versöhnt die Sterblichen zärtlich mit dem Aufgeben von Sünde. Indem sie die Oberherrschaft des Geistes offenbart, entdeckt sie auch die Regel, welche die Oberherrschaft nutzbar macht. Sie erklärt das Gesetz Gottes für das Gesetz des Lebens und der Gesundheit, welches das Gesetz der Sünde und des Todes aufhebt. Sie erweckt die Hoffnung des Verzweifelnden, erfüllt die Verheißungen der Kranken und bezwingt die Qual der Furcht. Seit einer Generation hat sie denen, die gebrochenen Herzens sind, den Sündigen und Kranken gedient; und jetzt verkünden eine Million Leute, strahlend im Eifer eines neu gefundenen Friedens, daß sie durch ihre Mittel aus dem äußersten Elend befreit sind. Nicht all die Feindschaft des schlangenförmigen Übels kann die bußfertigen Tränen dieser Menschen hindern, noch ihre Dankbarkeit ersticken. Die Zunge der Verleumdung, Bigotterie und Unwahrheit versucht vergebens sie in ihrem Gebet zu unserem guten Gott und Seinem unwiderstehlichen Christus wankend zu machen und zu dem Christentum, welches Heilung verspricht und heilt.

Ihnen, der weisen, geduldigen Lehrerin und Führerin; Ihnen, der schonungsvollen, mitleidigen Freundin; Ihnen, die einsam Schildwache in den langen, dunklen Nächten steht, wenn die Stürme peitschen und drohen, zollen wir diesen einfachen Beweis unserer bleibenden Liebe. Ihre unaufhörliche Arbeit für die Menschheit, Ihre Ehrlichkeit, Ihre vielen Opfer, Ihre Pflichttreue gegen ein heiliges Amt, das beständige Wohlwollen Ihres Dienstes, die unschuldige Rechtlichkeit Ihres täglichen Lebens, — dieses alles und noch mehr haben Sie uns wert gemacht und zwingen uns sanft unsere Dankbarkeit, Freundschaft und Liebe ab. Göttliche Liebe allein kann die Dienerin Gottes vergüten, welche die Welt bittet, sich vom sündigen Leben abzuwenden und dem Geiste zu ergeben, der in Christo war. Der grausame Stachel, welchen die Menschheit dem Propheten Gottes zeigt, ist eine Warnung für ihn, daß die irdischen Dinge keine himmlische Belohnung gewähren und daß sein Trost von oben kommen muß. Doch wie das bescheidene Blümchen den Pfad dessen verschönt, der den steilen Berg erklettert, so mag das Geschenk unserer gehegten Achtung Sie auf Ihrem himmlischen Wege trösten und Sie ein wenig für Ihren liebevollen Dienst für die Menschheit entschädigen.

Das Thema, der zu dieser Gelegenheit besonders vorbereiteten Lektions-Predigt, war: „Alles nun, das ihr wollet, daß euch die Leute thun sollen, das thut ihr ihnen auch.” Indem der Erste Vorleser alle Anwesenden liebevoll einlud, sich zur stillen, geistigen Kommunion mit unserem himmlischen Vater-Mutter, Gott zu vereinigen, citierte er von Science and Health, Seite 35, Linien 19 bis 29, und sagte: „Ich lade jetzt alle Anwesenden ein, mit uns niederzuknieen und dieses geistige Abendmahl zu empfangen.” Nach einem eindrucksvollen Schweigen, vereinigten sich die knieend Betenden in der hörbaren Wiederholung des Vaterunsers, welches diese würdevolle und heilige Kommunion endete.

Die drei Gottesdienste waren gut besucht, viele mußten stehen, und das ehrerbietige und tiefe Interesse, das alle bezeigten, war noch ein Beweis von der Macht der Wahrheit in deren Anrufung durch Christian Science. Das Wetter war herrlich und gab allen die Gelegenheit das neue Gebäude zu besichtigen und dessen „Türme” zu zählen, während der Gedanke an zukünftige Gottesdienste darin, mit allen Geschwistern vom ganzen Felde, jedes Herz erfreute.

Die jährliche Versammlung der Mutterkirche.

Die jährliche Versammlung der Mitglieder Der Ersten Kirche Christi, des Scientisten, wurde am Dienstag Nachmittag d. 13. Juni in der Mutterkirche abgehalten.

Das Auditorium war gefüllt und die Versammlung wurde durch Andachtsübungen vom letztjährigen Präsidenten, Mr. Alfred Farlow, eröffnet.

Der Sekretär meldete, daß eine Botschaft von Mrs. Eddy erhalten worden, und daraufhin wurde das folgende Telegramm, von Mr. Edward A. Kimball vorgeschlagen, einstimmig angenommen und Mrs. Eddy als Antwort übersandt:

Boston, 13. Juni, 1905.

Rev. Mary Baker G. Eddy,
Pleasant View, Concord, N. H.

Geliebte Führerin: Wir bestätigen mit Freuden den Empfang Ihrer Botschaft, welche wiederum eine Versicherung Ihrer wachsamen Liebe und Führung zu unserm Besten ist, und Ihre liebevolle Sorgfalt für die Wohlfahrt der Nationen und die friedliche Ruhe des Menschengeschlechts. Wir freuen uns auch über diese neue Mahnung von Ihnen, daß alles, was zur Gründung einer allgemeinen, liebevollen Brüderschaft auf Erden beiträgt, durch das gerechte Gebet, welches viel vermag, geschehen kann.

Die nächste Geschäftsangelegenheit war die Ankündigung der Kirchenbeamten für das kommende Jahr, wie folgt: Präsident, Prof. Hermann S. Hering; Sekretär, Wm. B. Johnson; Schatzmeister, Stephen A. Chase; Erster Vorleser, Wm. D. McCrackan; Zweite Vorleserin, Mrs. Laura Carey Conant.

Professor Hering wurde dann zum Vorsitzenden ernannt und hielt eine kurze Ansprache, die teils lautet:

„Unsere Führerin, Mrs. Eddy, hat es durch ihre Entdeckung, ihre Lehre und ihre Führerschaft möglich gemacht, daß ideale Zustände auf Erden offenbar werden, — Vollkommenheit in jeder Richtung, in jedem Fach des menschlichen Lebens, in jeder Fähigkeit und Wirksamkeit des Menschen. Die Erfüllung von Jesu Befehl: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist,” ist jetzt möglich, — nicht plötzlich, sondern im Verhältnis zu unserer Pflichttreue gegen die Wahrheit und unser geistiges Wachstum. Was wir auch Gutes in dieser Richtung des Strebens vollbringen mögen, was wir auch durch die Anwendung dieser Lehre erreichen mögen, ob in weltlicher oder religiöser Arbeit, was wir auch für Erfolg erlangen mögen, indem wir uns diesem Ideal nähern, sogar wenn wir dieses Ideal tatsächlich erlangen, tun wir doch nur, was Mrs. Eddy für uns entworfen und möglich gemacht hat, — wir erreichen nur den Stand, den ihre Lehren uns vorgezeichnet haben.”

Die folgende Zuschrift an unsere Führerin wurde dann von Mr. McKenzie vorgelegt, und nachdem sie durch einstimmige Wahl bestätigt, wurde sie ihr per Telegraph zugesandt:

Boston, 13. Juni, 1905.

An die Reverend Mary Baker G. Eddy,
Pleasant View, Concord, N. H.

Geliebte Lehrerin und Führerin: Die Mitglieder Ihrer Kirche, Der Mutterkirche, Der Ersten Kirche Christi, des Scientisten in Boston, Massachusetts, halten die jährliche Geschäftsversammlung ab und senden ihre treuen und liebevollen Grüße an Sie, die Entdeckerin und Begründerin der Christian Science und Autorin ihres Lehrbuches. Auf dieser Stufe im Fortschritt unserer Sache sagen wir dem allmächtigen Gott von ganzem Herzen Dank und freuen uns mit Ihnen, nicht nur über die numerische Zunahme ihrer Anhänger, sondern über den großen Wechsel im Denken der Welt in Betreff unserer Sache, wie sich im vergangenen Jahr ergeben im Verschwinden von vielem Vorurteil und Intoleranz vor einer zunehmenden Wahrnehmung der heilsamen und erlösenden Wirkung der Christian Science.

Mit Freude sehen wir, daß die Mauern unseres neuen Gebäudes sich erheben, nicht nur im Glauben, sondern im Schauen; daß dieser Tempel, der die Anbetung des Geistes vorstellt, mit derem unzertrennlichem Beiwerk — die Christusheilung — zu unserer Zeit gebaut wird, und daß wir das Vorrecht genießen an der Errichtung dieses Werkes teilzunehmen. Wie der stattliche Bau wächst und Stein auf Stein gefügt wird, werden die Vorübergehenden zu der Frage angeregt: Was bedeutet dieses Gebäude? und erfahren dann, daß die Wahrheit, welche Christus Jesus offenbarte, die Wahrheit, welche frei macht, — heute bewiesen wird und bereit ist alle zu heilen, die deren göttlichen Dienst annehmen. Wir gratulieren Ihnen, daß das Gebäude in seinem geräumigen Auditorium etwas von der Bedeutsamkeit der Wahrheit ausdrückt, welches es darstellt, und auch um Ihre unermeßliche Liebe für die Menschheit zu versinnbildlichen, welche Sie begeistert, die ganze Menschheit zu dem Vorrecht dieser Heilung und diesem rettenden Evangelium zu bewillkommnen. Wie die Mauern von den Gebeten und Opfern der Tausende gebaut werden, die durch Christian Science geheilt wurden, wissen wir, daß Sie die Eintracht im Denken und Zweck erfreut, welche hier Ausdruck findet und zeigt, daß die Mutterkirche „in einander gefüget wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn.”

Wir wissen, wie ernstlich Sie sich nach dem Wohlergehen und dem Frieden der Welt sehnen und nach der Zeit, wenn „kein Volk wider das andre ein Schwert aufheben, und ... hinfort nicht mehr kriegen lernen” wird. Den tief empfundenen Frieden, welcher in Christian Science zu uns gekommen ist, betrachten wir als eine Verheißung und Prophezeiung des allgemeinen Friedens, welcher die Menschen segnen wird, wenn Christian Science, welche Sie entdeckt und in Ihrem Leben durch Beispiel erläutert haben, allgemeine Annahme findet. Wir freuen uns, daß der Wert Ihrer Arbeit für die Menschheit — deren Beitrag zur Wissenschaft und Philosophie, und vor allem zur Religion — von Denkern aller Klassen mehr und mehr erkannt und gewürdigt wird.

Wir bitten Sie die Versicherung unseres sich immer vermehrenden Gefühls des Vertrauens auf Ihre Führerschaft anzunehmen, ein Vertrauen, welches auf den Beweisen beruht, die Sie uns gegeben haben, daß Sie in all Ihrer Arbeit als unsere Führerin göttlich geleitet sind. Wir sind dankbar, daß wir mit zunehmendem geistigem Wachstum besser imstande sind, das zu verstehen, was Sie als den Geist Ihres Lebenszweckes bezeichnen; nämlich „die Menschheit zum Verständnis der wahren Erkenntnis der praktischen wirksamen Christian Science zu bringen.” Daß wir Sie treu und angemessen in der Ausführung dieses Vorhabens unterstützen mögen, ist unser inbrünstiges Gebet.

Die folgenden Berichte wurden dann verlangt und vorgelesen:

Der Bericht des Sekretärs.

Geliebte Brüder: Ein kurzer Rückblick auf die Geschichte der Mutterkirche seit der jährlichen Versammlung in 1893 ist von höchstem Interesse und eine Begeisterung zur Fortsetzung und dem Ernste der auf dem Christuspfade gemachten Schritte. Die Kraft an Zahl, deren Gedanken sich in liebevoller Tätigkeit vermischen, ist immer eine Quelle zur Ermutigung; aber weil unsere Zahl schon groß und sich beständig vermehrt, sollten die Mitglieder dieser Kirche nicht müßig in ihrer Arbeit werden, sondern sich bewogen finden, treuer zu arbeiten und inbrünstiger zu beten um eine tiefere Weihe und eine höhere Demonstration der Christian Science.

Die Mitgliedschaft der Mutterkirche in derer ersten jährlichen Versammlung in 1893 belief sich auf 1,512; heute zählt die Mitgliedschaft 34,063, von denen 3,628 im letzten Jahre aufgenommen wurden. Berichte von 625 Zweigkirchen geben denen eine Mitgliedschaft von 38,216, welches eine Zunahme von 11.04 Prozent im letzten Jahre zeigt.

Wie Kinder von einer Fortschrittsstufe zur andern gehen und jedes Jahr schwierigere Probleme zu lösen haben, so finden wir als Schüler und Beweisführer von dem, wozu wir uns bekennen, daß uns beständig Probleme vorgehalten werden, die all unsere Energie verlangen, unser Streben fordern, unsere Aufrichtigkeit prüfen und unsere Liebe für unsere Arbeit beweisen. Die Probleme der Christian Science sind so erhaben und weitreichend in ihrem Ziel zur Besserung der Menschheit, daß deren ganzer Zweck von dem Schüler vielleicht nicht wahrgenommen wird, während er sich bestrebt teilweise die Regel zu beweisen, welche sie lösen.

Die großen Werke, welche schon von dieser Kirche vollbracht sind, haben unschätzbar viel Gutes getan, indem sie die Bürde vom Elend der Menschheit erleichtert haben. Indem sie die Schwermut verbannt, Furcht zerstreut, geistige Finsternis beseitigt und die Knechtschaft aufgehoben, die durch irrige Glauben an Sünde, Krankheit und Tod auferlegt sind, haben sie Freiheit, Licht, Gesundheit und Glück verliehen.

Daß Christian Science den Geboten des Meisters gehorcht, ist unverkennbar, wenn Heilungszeugnisse, die von fast allen Teilen der Welt kommen, von denen abgegeben werden, die von Krankheit geheilt und von Sünde befreit wurden. Diese große Tatsache läßt sich in den Worten des Psalmisten äußern: „Kommt herzu, laßt uns dem Herrn frohlocken, und jauchzen dem Hort unser Heils! ... Denn Er ist unser Gott, und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.”

Im Jahre 1902 erkannte unsere Führerin das Bedürfnis eines größeren Gebäudes zum Heim der Mutterkirche, ein Gebäude, das geräumig genug ist für den sich beständig vermehrenden Kirchenbesuch zu allen Gottesdiensten und zu den großen Zusammenkünften bei den jährlichen Versammlungen; und in der jährlichen Versammlung im Juni 1902 verpflichtete man sich zu einer Summe Geldes, hinlänglich um solch ein Gebäude zu errichten. Die Christian Scientisten haben schon zu diesem großen und edlen Zweck beigesteuert, doch laßt uns nicht unwissentlich blind gegen die weiteren Bedürfnisse des Bau-Fonds sein, um diese große Arbeit zu vollenden, oder warten bis wir genötigt werden, oder uns die absolute Notwendigkeit des Gebens gezeigt wird.

Seit 1866, vor fast vierzig Jahren, — fast vierzig Jahre in der Wüste, — hat unsere geliebte Führerin und Lehrerin, Mrs. Eddy, die Begründerin der Christian Science für die Wiedergeburt der Menschheit gearbeitet, und die Zeit hat ihr Siegel der Bejahung auf jedes Vorhaben gedrückt, das sie in Bewegung gesetzt, und die Rechtfertigung ihrer Arbeit ist die Frucht. In diesen Jahren der Arbeit hat sie Weisheit, Glauben und geistige Beurteilungskraft für die Bedürfnisse der Gegenwart und der Zukunft gezeigt, die nicht weniger als gottverliehen sind.

Auf die ernste Bitte unserer Führerin und mit dem Geld, das sie gab, um den erforderlichen Fonds herzustellen, wurde das gegenwärtige Kirchengebäude in 1894 errichtet. Viele Seiten der Geschichte dieser Kirche enthalten dramatische Anregungen, doch durch die verhüllenden Hindernisse kann die leitende Hand Gottes deutlich erkannt werden. Von Seiner Hand geleitet, ging unsere Führerin auf dem Wege voran und ermutigte ihre Arbeiter durch Wort, Tat und Gebet und durch ihr tägliches Beispiel des Glaubens, der Hoffnung und des Mutes.

Die Errichtung der Mutterkirche wurde unter ihrer Leitung ausgeführt. Die Vision war ihre, die über dem gegenwärtigen Augenblick hinaussah; und ihr großes Vorhaben wurde zu einem so siegreichen Beschluß gebracht, daß es eine höchst denkwürdige Epoche in der Geschichte der Christian Science bildet.

In der Geschichte jeder Nation sind Perioden gewesen, im politischen wie im religiösen Leben der Leute, in dem eine große und dauernde Wohltat verkündigt worden ist, von solcher Ausdehnung und Wichtigkeit, daß die Menge nur eine schwache Ahnung davon hatte, denn die Größe des Guten war zu herrlich für ihre Vision. Erst nachdem Jahre verflossen waren, erreichte diese Epoche-machende Gelegenheit ihre richtige Perspektive und bis dann war es nicht möglich für die, welche die Wohltat empfangen, zu empfinden und zu würdigen, was der Genius einer furchtlosen und prophetischen Person für sie getan hatte.

In den kommenden Jahren werden die moralischen und physischen Wirkungen, die von der Mutterkirche erzielt und von dem vorgeschrittenenen Stand unserer Pastorin Emeritus und Führerin erlangt sind, in ihrer richtigen Perspektive erscheinen. Ist es deshalb nicht die Pflicht von allen, die den heilenden Saum der Christian Science berührt haben, sich sogleich in die richtige Perspektive der Bedeutung der Errichtung des neuen Gebäudes Der Ersten Kirche Christi, des Scientisten, in Boston, zu bringen?

Es ist nicht nötig für uns, mit unseren Beiträgen zu zögern um auszufinden, wie viel unser Nachbar gegeben hat, oder von der Gesamtheit der Mitgliedschaft der Mutterkirche zu berechnen, welche Summe jeder dem Schatzmeister senden soll. Die göttliche Liebe, welche den Wunsch eingab und die Mittel gewährte um die Errichtung des gegenwärtigen Gebäudes in 1894 zu vollenden, ist noch bei uns und wird uns segnen, so lange wir Seinen Geboten gehorchen.

Seit neunzehn hundert Jahren hat das Christentum nach einer Wiederbelebung der Offenbarung des Wortes Gottes gesucht; nach jemand, der dem Gebote Christi zufolge: „die Werke auch thun” würde, „die Ich thue,” der die Sterblichen von den folternden Qualen des Bösen, der Krankheit und des Todes befreien würde.

Die Kundgebungen der treuen Praxis der Lehren der Christian Science beweisen, ohne Anmaßung oder Gesetzübertretung, daß Christian Science der wissenschaftliche Ausdruck von Christi Lehren ist, und daß Mrs. Eddy die Offenbarerin ist.

Als Nachfolger Christi in Wort und Tat sind wir natürlich dankbar gegen die Offenbarerin der Christian Science, die uns gezeigt hat, daß die wunderbaren Werke des Meisters kein Gesetz übertraten und in absoluter Übereinstimmung mit dem Gesetze Gottes waren. Ihre Offenbarung hat uns Gesundheit, Glück, Heiligkeit und die Bedeutung der wahren Brüderschaft in Christo gebracht; so daß wir heute in einem herrlichen Maße die Bedeutung der Worte des Apostels erkennen:

„Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder, und ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, daß wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.”

Der Bericht des Schatzmeisters.

Allgemeiner Fonds: Summe vorrätig am 1. Juni 1905, $92,187.52; Ausgaben vom 1. Juni 1904 bis 31. Mai 1905, $118,865.25; diese Ausgaben enthalten die Summe von $58,403.17, in Grundeigentum angelegt.

Bau-Fonds: Summe vorrätig am 1. Juni 1905, $303,189.41; Ausgaben vom 1. Juni 1904 bis 31. Mai 1905, $388,663.15; Gesamtsumme der eingegangenen Gelder vom 19. Juni 1902 bis 1. Juni 1905, $891,460.49.

Summe erforderlich zu den $2,000,000, wozu man sich in der jährlichen Versammlung in 1902 verpflichtet, $1,108,539.51.

Dann wurde eine Anzahl Telegramme und Briefe vorgelesen, die liebevolle Grüße enthielten und von sehr treuen und praktischen Opfern zur Vollendung des Baus für die Mutterkirche zeugten. Auf Vorschlag wurde dann ein Ausdruck des herzlichen Dankes und der Erwiderung der Liebe und des Wohlergehens für alle, einstimmig angenommen.

Ein Ausdruck der gerechten Anerkennung für die treue Arbeit des Direktoriums der Christian Science wurde gutgeheißen und die Versammlung schloß mit einem Gefühl der Dankbarkeit und Liebe in aller Herzen.

Versammlung der Exekutiven Mitglieder.

Die jährliche Versammlung der Exekutiven Mitglieder der Mutterkirche wurde am 10. Juni um 9 Uhr v. in dem Kirchengebäude abgehalten.

Ungefähr fünfzig Mitglieder waren anwesend von Boston, New York, Pennsylvania, Rhode Island, New Hampshire, Connecticut und andern benachbarten Staaten.

Angelegenheiten, das Interesse der Christian Science betreffend, wurden besprochen und die Versammlung war begeisternd und hilfreich. Folgendes Telegramm wurde an die Rev. Mary Baker G. Eddy gesandt:

Boston, Mass., 10. Juni, 1905.

Rev. Mary Baker G. Eddy,
Pleasant View, Concord, N. H.

Geliebte Leiterin und Lehrerin: In der jährlichen Versammlung in Der Ersten Kirche Christi, des Scientisten, von Ihnen begründet, wünschen wir, die Exekutiven Mitglieder dieser Kirche mit Ihnen die Freude und die Verheißung dieser Kommunionszeit zu teilen. Gleich zu Anfang unseres Grußes gebrauchen wir das Wort „Dankbarkeit,” da dasselbe am passendsten für unsere Seelenstimmung ist, in der wir nach einem verflossenen Jahre der Liebe und Arbeit zusammenkommen. Wir freuen uns mit Ihnen über jedes besiegte Übel, über jede vernichtete Versuchung, über jede Veranlassung zur Krankheit, die der Macht beraubt, über jede Enttäuschung, die in Freude verwandelt, über jede Einflüsterung von Trennung zwischen Gott und dem Menschen, die sich als falsch erwiesen. Wir wissen, daß solche Beweise von Christian Science Ihr Herz erfreuen und Ihre liebevolle Arbeit in Betreff der ganzen Menschheit leichter machen.

Wir sehen ein, daß in dem Maße, wie unsere Erfahrung sich erweitert und vermehrt, wir besser befähigt sind, Ihr Lebensmotiv zu würdigen. Die heilige Schrift lautet: „Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesum Christ worden.” Ferner prophezeite Jesus: „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.” Wir glauben, daß diese Prophezeiung erfüllt ist. Aus unverkennbaren Zeichen ersieht man, daß die Welt im allgemeinen die Bedeutung Ihrer Mission schnell lernt und erfaßt, und die erstaunliche geistige, moralische und physische Wiedergeburt, die daraus hervorgeht, erkennt.

Das Beispiel Ihres täglichen Lebens treibt uns zu einer lebhafteren Wahrnehmung brüderlicher Liebe und Barmherzigkeit für alle Menschen, und ein Schimmer von der Brüderschaft der Menschen ist uns gewährt, indem wir lernen, einen Gott zu haben und die Abgötterei zu verwerfen.

Wir bewillkommnen das neue Gebäude der Mutterkirche als Beweis eines klareren Verständnisses von des Menschen Einsseins mit Gott und der Schriftworte: „Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen.”

Mit immer zunehmender Gewißheit finden wir in Ihrem großen Werk, dem Lehrbuch der Christian Science, „Science and Health, with Key to the Scriptures” die Regel zur Lösung jeder Schwierigkeit, welche uns entgegentreten kann, und wir sind sehr getröstet und gestärkt durch den Gedanken, daß das Gute ewig ist und „unverwelklich.”

Und so vereint in der Solidarität eines allgemeinen Strebens, grüßen wir Sie, an die wir mit den unzerstörbaren Banden der Liebe und Dankbarkeit gebunden sind.

Im Auftrage der Exekutiven Mitglieder unterzeichnen sich
Ihre wahren und treuen Schüler

,
,
,

Komitee.

Copyright, 1905, Mary Baker G. Eddy.
Verlagsrecht im Jahre 1905, Mary Baker G. Eddy.

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