Seit langer Zeit habe ich das Bedürfnis gefühlt, mein Zeugnis abzugeben und zu erzählen, was Gott in Seiner Güte für mich getan hat. Als neunjähriges Kind hatte ich eine Krankheit, wodurch ich mit einem Rückgratsleiden behaftet wurde. Ich war bei mehreren Ärzten und Spezialisten in Behandlung und war zehn Wochen im Hospital in meiner Heimatstadt Neuchatel in der Schweiz. In 1893, nach meiner Ankunft in Amerika, verheiratete ich mich und in 1895 wurde mein Sohn geboren. Von der Zeit an war ich kränklich und als mein Kind drittehalb Jahre alt war, wurde ich plötzlich sehr krank. Wir riefen einen Arzt, derselbe sagte, nachdem er mich eine Zeitlang in Behandlung gehabt hatte, daß ich ein abnormes Gewächs und Rückgratsleiden habe. Kurz nachher wurde ich unfähig zu gehen oder aufzusitzen. Zu den andern Leiden, mit denen ich behaftet war, kam noch Herzleiden hinzu. Dieser Zustand wurde in den folgenden achtehalb Jahren immer schlimmer und ich litt unaussprechliche Qualen in den Jahren. Ich hatte nicht mehr Kraft als ein neugebornes Kind meinen Kopf aufzuheben, konnte nur etwas flüssige Nahrung zu mir nehmen und war fast hilflos.
Im September 1904, als ich schrecklich abgemagert war und täglich mehrere Krampfanfälle hatte, wurde mir geraten die Christian Science zu versuchen. Nach der ersten Behandlung hörten die Krampfanfälle auf. Ein Leiden nach dem andern wurde durch diese göttliche Wahrheit überwunden und am ersten Jan. 1905 saß ich lange genug auf um die Lektions-Predigt anzuhören. Dann saß ich täglich ein wenig auf und meine Kräfte nahmen zu bis ich mit einer Krücke an die Tür gehen und in den gesegneten Frühlingssonnenschein hinaussehen konnte — zum ersten Mal in acht Jahren.
Im Juni reiste ich nach der Schweiz. Ich gebrauchte noch eine Krücke, jedoch keine andere Unterstützung als meinen kleinen Knaben — und Gott, das Gute. Bald nach meiner Ankunft zu Hause traf ich einige Freunde, die von meiner langen Krankheit gehört hatten und sich sehr wunderten, mich noch am Leben zu finden. Als sie von meiner Heilung hörten, wollten sie mehr von dieser wunderbaren Wahrheit wissen, die sie bald annahmen und ihr Studium der englischen Sprache begannen um „Science and Health“ lesen zu können. Wir verlebten mehrere Wochen in ihrem Heim in denen wir fortwährend studierten und während der Zeit legte ich die Krücke beiseite und nahm schnell zu. Auch hatte ich das Vergnügen die Scientisten in Geneva und ihren Gottesdienst zu besuchen. Am ersten November besuchte mein Gatte mich in der Schweiz und am letzten Januar 1906 reisten wir zusammen nach Amerika zurück. Er hat die Christian Science ebenfalls angenommen und seit meiner ersten Behandlung ist kein Tropfen Medizin in unserem Heim gebraucht worden.
In betreff der Ärzte, in deren Behandlung ich war, möchte ich sagen, daß sie sehr gütig und liebevoll gegen mich waren und alles taten, was in ihren Kräften stand um meine Leiden zu lindern, doch blieb es Gott, dem großen Arzte überlassen, mich zum ganzen Menschen zu machen, und das ist wahrlich geschehen, denn jetzt tue ich die meiste Hausarbeit selber und mache meine eignen Einkäufe zum Erstaunen meiner Nachbarn und Freunde, die mich kaum wieder erkennen.
Ich bin wahrlich dankbar für diese gesegnete Wahrheit, die mich geheilt hat, doch noch mehr für die geistige Erhebung und das Verständnis des Wortes Gottes, wie es uns in der Christian Science offenbart ist. Ich bin Mrs. Eddy sehr dankbar dafür, daß sie uns diese heilende Wahrheit gebracht hat und bin vor allem unserm himmlischen Vater unendlich dankbar, dessen Liebe mich auf „den rauhen Weg” geleitet hat (Miscellaneous Writings, S. 398).
Bluffton, O., U.S.A.
[Folgendes ist eine Beglaubigung des obigen Zeugnisses. — Der Redakteur.]
Vor kaum zwei Jahren wußte ich noch nichts von der Christian Science. Durch die wunderbare Heilung einer lieben Freundin, Mrs. Paul Studler, gewann ich Interesse und begann das Studium des Lehrbuches. Nach acht langen Jahren unaussprechlichen Leidens, nachdem die Ärzte nichts mehr für sie tun konnten, — ihren Fall für unheilbar erklärt hatten, — als sie auf den Tod wartete um ihrem Leiden ein Ende zu machen, wurde sie überredet die Christian Science zu versuchen, — und das Resultat war höchst wunderbar, es kam uns wirklich wie ein Wunder vor, da wir glaubten, daß ihre Tage gezählt waren. Es ist in der Tat wunderbar! Worte sind unzulänglich um unsere Dankbarkeit gegen Gott auszudrücken und gegen die liebe Frau, die uns mit dieser Wahrheit, die jetzt heilt und rettet, bekannt gemacht hat.
Bluffton, O., U.S.A.
