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Das einfältige Auge.

Aus der Mai 1908-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Geschichte von Noah und der Arche hat in meinem Gedächtnis von jeher eine hervorragende Stelle eingenommen, denn sie ist mir ein Symbol der zärtlichen und schützenden Liebe Gottes, die in dem geistigen Wohnort, welcher stets über den Gewässern des materiellen Wahrnehmungsvermögens schwebt, wirkt und waltet. In der Beschreibung des Baues der Arche, im 1. Buch Mosis, finden wir einen Umstand, welcher sehr betont ist, und dessen nähere Betrachtung uns Aufschluß darüber gibt, wie wir den Anmaßungen des Übels kräftigen Widerstand leisten und wie wir dieselben vernichten können. Als Jesus seine Jünger zum Angriff auf die scheinbaren Mächte der Finsternis vorbereitete, sagte er: „Wenn dein Auge einfältig [einfach, nicht doppelt] ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.”

Noah folgte der göttlichen Leitung Christi, der Wahrheit, und deshalb versah er die Arche mit nur einem Fenster, welches sich „oben an” befand; d. h. welches sich gegen den Himmel und nicht der Erde zu öffnete. Er sah die Anmaßungen des Übels mit klarem Blick, und er hielt sich deshalb bereit, dem Übel zu widerstehen, sich auf dessen Oberfläche zu behaupten und die Offenbarung der alleinigen Existenz des Guten abzuwarten. Er wußte gar wohl, daß das Übel seiner eigenen grauenhaften Zerstörung unaufhaltsam entgegen eilt, lebte aber zugleich in der Gewißheit, daß er mit den Seinen in der Betrachtung des Waltens Gottes, des Guten — der einzigen Wirklichkeit — einen sicheren Schutz hatte.

Der Sturm war unbeschreiblich in seiner Wut; aber Noah sah ihn nicht. Ringsum war grauenhafte Zerstörung; aber Noah sah nur Leben. Er wäre wohl von der Not und der Gefahr um ihn her überwältigt worden, wenn er ihnen seine Aufmerksamkeit geschenkt und wenn er sie als Wirklichkeit angesehen hätte; sie waren jedoch außerhalb seines Gesichtskreises, denn sein Blick war nach oben gerichtet. Er sah keine drohenden Wasserfluten; er sah nur den unendlichen Himmel des Friedens und der Harmonie, denn sein Fenster öffnete sich in der Richtung dessen „das droben ist.” Daraus erklärt sich seine Errettung und die Errettung derer, die mit ihm in der Arche waren.

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