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Im Dienste des einen Herrn.

Aus der Mai 1908-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus erklärte: „Niemand kann zween Herren dienen,” und in unserem Lehrbuch „Science and Health“ heißt es: „Wir können nicht zu gleicher Zeit der Physiologie und dem Geiste gehorchen” (Seite 182). Der Kampf in der menschlichen Gedankentätigkeit zwischen den entgegengesetzten Begriffen des Guten und des Bösen, zwischen dem geistigen und dem materiellen Bewußtsein, deutet darauf hin, daß sich ein jeder Mensch entscheiden sollte, welches Bewußtsein er als wahr aner ennen und welchem er sich hingeben will. Die entscheidende Frage muß sein: Welches Bewußtsein repräsentiert die Wirklichkeit und welches bietet die beste Belohnung für den ihm geschenkten Glauben? In welchem findet die Menschheit den meisten Vorteil und eine dauernde Befriedigung? Welches ermuntert sie zu guten Werken, zu innerer Reinheit, zur Nächstenliebe und Wohltätigkeit, und welches bringt sie am nächsten zu Gott? Welches verkörpert am besten die Idee der Unsterblichkeit, d. h. die Idee, daß der Mensch Gottes Ebenbild ist? Es ist klar, daß wir nur einen Begriff als unser Ideal festhalten können, denn Paulus sagt: „Das Fleisch gelüstet wider den Geist, und den Geist wider das Fleisch. Dieselbigen sind wider einander.”

Die Sterblichen schwanken in der Regel zwischen diesen beiden Gegensätzen, bis die selbstauferlegte Strafe — die Folge ihrer Irrtümer — sie endlich dazu treibt, in der Wahrheit, im Geistigen, Frieden und Schutz zu suchen. Warum sollten sie aber warten, bis das Leiden sie zur richtigen Entscheidung nötigt? Schon ihr Selbsterhaltungstrieb, ganz abgesehen von ihrer religiösen Erziehung, sollte sie dazu bewegen, sich dahin zu wenden, wo sie den reicheren Segen zu erwarten haben, wo ihnen die sicherere Hoffnung auf Freiheit und Glückseligkeit angeboten wird. In Anbetracht der menschlichen Zustände und der Leiden, welchen die Erdbewohner unterworfen sind, ist es nicht ein Wunder, daß die Menschen fortfahren dem zu huldigen, welches sie von jeher mit Verderben oder Elend belohnt hat?

Jesus erklärte, es sei unmöglich, zu gleicher Zeit mehr als einem Herrn zu dienen oder mehr als einen Glauben zu haben. Es wäre uns von großem Vorteil, wenn wir uns betreffs dieser wichtigen Sache prüfen würden, um zu erfahren, ob unser Gehorsam gegen Gott als den, der Alles in allem ist, den göttlichen Anforderungen entspricht. Setzen wir unser höchstes Vertrauen auf den Geist, oder glauben wir an das Übel und dienen demselben? Der Glaube an das Übel bedeutet dasselbe Maß des Mißtrauens gegen Gott, wie auch ein Gewicht nicht zugleich in beiden Wageschalen liegen kann. Jesus lehrte seine Anhänger, sie sollten Gott allein die Dinge geben, welche Ihm gehören; statt dessen ist sich aber fast die ganze Christenheit darüber einig, diese Dinge dem Kaiser zu geben. Man hat die menschlichen Ansichten und Meinungen über den Menschen, d. h. die auf menschlichen Beobachtungen beruhenden Folgerungen, sowie die Mittel und Wege der materiellen Sinne dem Erlösungsplan, wie ihn Jesus demonstrierte und in seinen Lehren verkörperte, vorgezogen. Ohne die Absicht zu haben, tadelsüchtig und widerspruchsvoll zu sein, wollen wir uns frei und offen fragen, was unser Glaubensbekenntnis von uns verlangt, und ob unser Dienst Gott oder dem Mammon geweiht ist.

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