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Das Wesen der Gottheit.

Aus der November 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Christian Scientist kann dem altehrwürdigen Glauben, daß Gott eine verkörperte Persönlichkeit sei, nicht beistimmen. Seine religiösen Erfahrungen haben ihn überzeugt, daß man die Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart der Gottheit nicht personifizieren oder auf eine bestimmte Form beschränken darf. Er sieht ein, daß er nur dadurch, daß er sich obige göttliche Eigenschaften in gewissem Maße zum Bewußtsein bringt, jene befriedigenden Erfahrungen machen und jene „Zeichen” erleben kann, welche der Meister als Erbteil auf alle Zeiten denen zugesichert hat, die an ihn glauben, bezw. sein Prinzip oder seine Lehren verstehen.

Die Sterblichen sind von jeher Götzendiener gewesen. Es bleibt sich gleich, ob sie Bildnisse aus Eisen, Holz und dergl. anbeteten, oder ob sie die Bildnisse verehrten, welche sich der menschliche Verstand als vergrößerte Begriffe der sterblichen und begrenzten Persönlichkeit denkt. In beiden Fällen war das Ergebnis dasselbe. Weil man den Vater nicht mehr „im Geist und in der Wahrheit” anbetete, wurde der Gottesdienst materialistisch und die Menschheit verlor ihr Erbteil. Wenn wir einen vermenschlichten Gott anbeten, so bestärkt unsre Auffassung von ihm den Glauben, daß sein Urteil auf dem menschlichen Begriff von Gerechtigkeit und Strafe beruhe und von demselben beeinflußt werde. Wir sehen dann nicht ein, daß Gott durch unabänderliche Gesetze wirkt. Wir erwarten die erwünschte Hilfe durch Begnadigung zu bekommen anstatt durch höheres geistiges Verständnis. Nicht flehentliches Bitten und Begnadigung befreit die Sterblichen von Sünde und Krankheit, sondern — wie der große Nazarener erklärte — das Erkennen der Wahrheit. Dieses Erkennen der Wahrheit ist das Gebet der Christian Science; es umschließt das Gebet wie auch die Antwort. Auf Seite 3 und 11 von „Science and Health“ schreibt Mrs. Eddy: „Wer wird vor einer Wandtafel stehen und das Prinzip der Mathematik bitten, das Problem zu lösen? Die Regel ist bereits festgestellt und es ist unsre Aufgabe, die Lösung auszuarbeiten. ... Sein [Gottes] Werk ist vollendet und wir haben nur von Gottes Regel Gebrauch zu machen, um Seine Segnungen in Empfang zu nehmen, die uns das Bewirken unsres Seelenheils ermöglichen.” „Bittgebete bringen den Sterblichen bloß das Ergebnis des Glaubens der Sterblichen.”

Der Meister erklärte: „Gott ist Geist.” Christian Science bekräftigt diese Definition und nimmt ein weiteres Synonym an, indem sie Ihn das unendliche, göttliche Allbewußtsein, das erschaffende und regierende Prinzip des Weltalls nennt. Daraus folgt, daß das wahre Sein geistig und fortdauernd ist, während der gegenwärtige, materielle Begriff vom Sein mit dessen Übel und Leiden demjenigen Himmel und derjenigen Erde angehören, die vergehen werden. Gott ist unendliche Wahrheit und Intelligenz; deshalb kann der normale Mensch, der allein von seinem Schöpfer regiert wird, nur das Wahre ausdrücken.

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