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Die Wahrheit ist verständlich.

Aus der November 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christian Science rügt die Neigung zum oberflächlichen Denken. Unsre Führerin sagt diesbezüglich: „Wir müssen tiefe Blicke in die Wirklichkeit tun, anstatt dem äußeren Schein der Dinge Glauben zu schenken” („Science and Health,“ S. 129). Wegen der vielerlei materiellen Hindernisse findet es die menschliche Vernunft sehr schwer, diese Vorschriften zu befolgen; Christian Science verlangt jedoch hierin unbedingten Gehorsam, und daraus erklärt sich teilweise die Abneigung und der Widerstand der menschlichen Vernunft. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Euch ist’s gegeben, daß ihr das Geheimnis des Himmelreichs vernehmet; diesen aber [den gleichgültig Fernstehenden] ist’s nicht gegeben.” Ferner schreibt Paulus an die Epheser, es sei die Absicht Gottes, „zu erleuchten jedermann” durch seine Predigt, damit sie erkennen mögen, „welche da sei die Gemeinschaft des Geheimnisses, das von der Welt her in Gott verborgen gewesen ist,” und dann bittet er seine treuen Freunde für ihn zu beten, daß ihm gegeben werde das Wort mit freudigem Auftun seines Mundes, damit er „möge kundmachen das Geheimnis des Evangeliums.”

Paulus bedient sich des Wortes mysterion. Damit bezeichnete er die geistigen Wahrheiten der Christus-Lehre betreffs des Wesens Gottes und Seiner Kundgebungen sowie betreffs des Menschen und seiner Herrschaft — Wahrheiten, die im Evangelium geoffenbart wurden und die er nach dem Willen Gottes als treuer „Haushalter” verwalten sollte. Daß die „Tiefen der Gottheit” nicht geheimnisvoll, d. h. nicht unverständlich und unbegreifbar sind, macht uns der Apostel klar, denn er sagt ausdrücklich, daß sie von allen Jüngern Christi verstanden und angewandt werden sollten.

Ganz im Einklang mit dieser Lehre des Meisters und seines großen Apostels erklärt Christian Science, geistige Wahrheit sei verständlich; man könne das Wesen Gottes so verstehen, daß ein bewußter Eintritt in das ewige Leben möglich wird, und dieses Verständnis könne so angewandt werden, wie Christus Jesus und seine Jünger es anwandten, nämlich zum Zweck der Lösung jedes menschlichen Problems. Die Anführer auf dem Gebiete des religiösen Kultus im alten Ägypten und Griechenland duldeten nicht nur, sondern förderten sogar die Ansicht, daß ein großer Teil der religiösen Lehren nur für die Priester bestimmt sei und von ihnen verstanden werden könnte. Diese Idee ist leider auch heute noch unter Christen sehr weit verbreitet. Sie dient, wie ein jeder sehen kann, dem Vorteil der Minderzahl und bewirkt die abergläubische Unterwürfigkeit der Mehrzahl. Ohne Zweifel suchte der Apostel die Macht dieser Annahme zu zerstören, indem er immer und immer wieder auf die befreiende Macht des Evangeliums hinwies und darauf bestand, daß alle Gläubigen wahrhaftige Priester vor Gott sein sollten.

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