Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Der Tag des Herrn

Aus der April 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nachdem die geistige Bedeutung der Heiligen Schrift durch die Christian Science erschlossen und beleuchtet worden ist, sehen wir mit freudigem und dankerfülltem Herzen, wie herrlich optimistisch die Gedankenkette ist, die sich durch die inspirierten Bücher der Bibel hinzieht. So ruft z. B. Jesaja aus: „Der Herr aber wird allein hoch sein zu der Zeit”. Er sah wohl im Geiste das Aufdämmern der Wissenschaft des Christentums — das Anbrechen des Tages, da alle Menschen Gott, das Gute, erkennen werden, da Friede und Liebe allenthalben herrschen wird, da Sklaverei aufhören wird und alle Menschen ihr Geburtsrecht, die „Freiheit der Kinder Gottes” erkennen und in Empfang nehmen werden.

Das Licht der Wahrheit hat seine Strahlen in all den vergangenen Jahrhunderten ausgesandt. Jesaja erblickte es; daher seine obenangeführten Worte: „Der Herr aber wird allein hoch sein zu der Zeit”. Paulus bewies einen noch klareren Blick, als er ausrief: „Jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils.” Ferner machte er es klar, daß uns das Vorhandensein dieser Zeit in dem Maße zum Bewußtsein kommen wird, in dem wir „die Gedanken [nach der englischen Bibel „die Einbildung”] zerstören und jede Höhe, die sich wider die Erkenntnis Gottes erhebt, und alle Anschläge gefangen nehmen zum Gehorsam gegen Christum” (Züricher Bibel).

Die Heilige Schrift gibt uns die Ermahnung: „Gedenke an ihn [Gott] in allen deinen Wegen, so wird Er dich recht führen.” Je mehr es uns klar wird, daß Gott, die stets liebevolle und gütige Allmacht, Allgegenwart und Allwissenheit, der göttliche Geist (Mind) ist, desto treuer und ernstlicher werden wir Seiner Macht und Gegenwart „gedenken”, wenn uns Krankheit, Kummer und Not zu der Annahme verleiten will, daß Er abwesend sei. Die Erkenntnis des Wesens Gottes, die Anerkennung der stets gegenwärtigen Wahrheit ist der Eckstein des Christentums. Wenn wir die Wahrheit anerkennen, besitzen wir die Waffe gegen Sünde und Krankheit. Wir müssen Gott immer mehr „erheben”; dann werden wir die „Fürstentümer und Herrschaften” schließlich der wahren Idee von Gott, der geistigen Erkenntnis unterwerfen. Das mit Wahrheit erfüllte Bewußtsein bildet den „Tag des Herrn”.

Seit Mrs. Eddy vor vierzig Jahren den Grundton der geistigen Freiheit anschlug, ist sich die Welt in höherem Maße der Macht des richtigen Denkens bewußt worden. Sie beginnt zu erkennen, daß Geist (Mind), nicht Materie die Ursache und der Schöpfer aller Dinge ist, und daß man deshalb nicht die Materie, sondern das Denken vor Krankheit schützen muß. Wenn dies allgemein anerkannt sein wird, werden wir Krankheiten, Epidemien und selbst den Tod ausrotten können. Die Menschheit sieht immer mehr ein, daß es töricht ist, Krankheit in andrer Weise zu bekämpfen als nach der Christus-Methode. Wir erinnern hier an die treffenden Worte des Dichters:

Denke wahr, so wird dein Denken
Der Menschheit großen Hunger stillen.

Mrs. Eddy schreibt: „Die Erkenntnis, daß nicht der göttliche Geist (Mind), sondern der menschliche Geist (mortal mind) Krankheit hervorbringt, löst den Traum der Krankheit auf” („Science and Health“, S. 396). In Bezug auf ansteckende Krankheiten sagt sie: „Da es ein Gesetz des menschlichen Geistes ist, daß gewisse Krankheiten als ansteckend angesehen werden sollen, so findet dieses Gesetz auf Grund der Gedankenverbindung Glauben, indem es Furcht hervorruft, welche das Krankheitsbild und dessen Ausdruck im Körper erzeugt” (Ibid., S. 154). Hier tritt nun die herrliche Wirksamkeit der Christian Science zutage, indem sie es uns ermöglicht, in den Tag des Herrn einzutreten — die Scheinbarkeit beiseite zu legen und uns stets bewußt zu sein, daß Gott Geist ist, daß Er unendliches, allgegenwärtiges, allmächtiges Bewußtsein ist, daß Ihm alle geistige, harmonische, unsterbliche Wirklichkeit innewohnt. Es ist das Bewußtsein, in welchem wir „leben, weben und sind” und von welchem die Vorstellungen oder Gedanken von Disharmonie und Krankheit ausgeschlossen sind.

Das wahre Bewußtsein gewährt sicheren göttlichen Schutz. In dem Maße, wie die Menschheit die Wahrheit widerspiegelt oder die Wahrheit kennt und derselben gemäß denkt, wird ihr Hilfe und Segen zuteil. Es wird die Zeit kommen, da sich die Menschen wundern werden, wie man es je für ratsam und nötig finden konnte, das Bewußtsein der Kinder mit mentalen Bildern von Krankheit zu erfüllen, wie es gegenwärtig so häufig geschieht. Die Ernte wird höchst traurig ausfallen, wenn diese falschen mentalen Bilder nicht durch ein höheres Verständnis von der Wirklichkeit verwischt werden — durch die Wahrheit der Gegenwart und Macht Gottes, welche der Psalmist so klar erkannte, als er sang: „Der dir alle deine Sünde vergibt, und heilet alle deine Gebrechen”.

Der Tag des Herrn ist der Tag des Lebens, ja der Tag des ewigen Lebens, der Tag, an dem Gott erkannt wird. Dieser Gipfelpunkt des Lebens in Christo oder die volle Erlösung wird nur dadurch erreicht, daß wir erkennen, gleichwie wir erkannt sind. Dann wird die Erde oder das Bewußtsein „voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt.” Gewiß hat Jesaja hierauf Bezug, wenn er als Stimme der Wahrheit ausruft: „Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und neue Erde schaffen, daß man der vorigen nicht mehr gedenken wird, noch zu Herzen nehmen wird.” In dem Maße, wie das falsche Zeugnis des fleischlichen Sinnes abgelegt wird und die Gesinnung, welche in Jesu Christo war, im individuellen Bewußtsein zur Herrschaft kommt, werden Sünde, Krankheit und Tod als Nichtigkeiten erkannt; und nur dadurch verschwinden sie. Dann wird Gott, das unendliche, ewige Gute, verstanden und durch Gesundheit, langes Leben und Unsterblichkeit demonstriert werden. Jesus kam, um stets gegenwärtiges „Leben und ein unvergänglich Wesen ans Licht” zu bringen.

Ja gewiß, der Tag des Herrn ist da. Unsrer geliebten Führerin, Mrs. Eddy, sind wir zu unendlichem Dank verpflichtet, denn sie war es, die von der hohen Warte in Zion aus die Posaune ertönen ließ, um uns zum Kampf gegen die Sklaverei falscher menschlicher Begriffe und Vorstellungen aufzufordern und uns das Vorhandensein der „herrlichen Freiheit der Kinder Gottes” zum Bewußtsein zu bringen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / April 1911

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.