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Die Wahrheit

Aus der April 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschen haben von jeher nach Erlösung verlangt — nach Erlösung von all dem Elend, das durch Sünde, Krankheit, Armut und Tod entsteht. Einige haben Gott um Hilfe angerufen, andre haben versucht, mit ihren eignen schwachen Kräften das Rätsel des Lebens zu lösen — das Streben aller war nach Glück und Frieden und langem Leben. Hier entsteht nun die Frage: Ist die Menschheit durch das lange Suchen, das ernste Forschen und die mühevollen Anstrengungen dem Reiche Gottes, der Herrschaft der Harmonie näher gekommen?

Jesus Christus, der von allen Christen als Erlöser und Heiland anerkannt und verehrt wird, sagte: „Suchet, so werdet ihr finden”; „Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.” Daß viel gesucht und geforscht worden ist, beweisen all die verschiedenen Sekten und Religionen. Warum denn ist die Menschheit der befreienden Wahrheit nicht näher gekommen? Haben nicht viele unsrer Religionstheorien uns vielmehr von der Freiheit des Geistes weggeführt? Trotzdem haben wir des Meisters bestimmte Verheißungen, und seine großen Taten beweisen, daß die Wahrheit frei macht, frei von den Fesseln der Furcht, frei von Krankheit und Kummer, frei von der Sünde, die den Tod herbeiführt und deren hilflose Opfer die Menschen zu sein scheinen.

Jesus, der Wegweiser und Lehrer, „predigte das Evangelium von dem Reich, und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk.” Nicht seine eigne Kraft war es, die ihn zu diesem Werke befähigte, denn er sagte: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: der Sohn kann nichts von ihm selber tun, sondern was er siehet den Vater tun; denn was derselbige tut, das tut gleich auch der Sohn.” Ferner erklärte er, alle, die an ihn glauben, sollten die gleichen Werke und noch größere tun.

Viele ausgesprochene Christen behaupten, Gott habe Krankheit und Sünde erschaffen — erstere, um uns Ihm näher zu bringen, letztere, um uns zu versuchen und hernach zu strafen, falls wir der Versuchung nicht widerstehen. Wenn das wahr wäre, hätten dann die Menschen ein Recht, dem vorzubeugen, was sie Schicksal nennen, sich gegen Krankheit und Sünde zu wehren und alles menschenmögliche zu tun, um dem gefürchteten Tode zu entrinnen? Ist aber der Tod dem Willen Gottes gemäß, ist er etwas Gutes, ist er eine Erlösung, warum beeilen sich die Menschen dann nicht zu sterben? Die Bibel nennt den Tod einen „Feind”, der „durch die Sünde” in die Welt kam. Daraus ist zu schließen, daß, wenn die Sünde aufgehört hat, der Tod überwunden sein wird.

Die Sünde ist nicht das Werk Gottes, sondern das Werk des Teufels, und Jesus nannte den Teufel einen „Lügner” und einen „Vater derselbigen.” Websters Wörterbuch definiert Lüge als Betrug, Falschheit, Täuschung, Verführung usw. Der Teufel (das Böse im menschlichen Bewußtsein) ist also ein Betrüger, der über Gott und Seine Schöpfung lügt. Wenn diese Lügen als falsch, unwahr, unwirklich erkannt werden, so verlieren sie alle Macht, da dann die Menschen die Wahrheit, die Allmacht Gottes erkennen. Wenn wir die Sünde — den Glauben an andre Götter, andre Mächte — als Betrug erkennen, so fürchten wir sie nicht mehr, und in dem Maße, in dem wir Gott vertrauen und Ihn kennen lernen, werden wir frei von allem Übel.

Jesus, der stets nach dem Willen seines Vaters handelte, heilte die Kranken. Er sagte: „Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch.” Wenn es Gottes Wille wäre, daß die Menschen krank und leidend sein sollen, hätte sein Sohn die Kranken geheilt und die Aussätzigen gereinigt? Hätte Gott selbst geholfen, Sein Werk zu zerstören? Gott hat den Menschen nach Seinem Ebenbilds erschaffen. Jesus erkannte dies klarer als irgend jemand sonst. Mrs. Eddy sagt: „Jesus sah in der Science den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo der sündliche, sterbliche Mensch den Sterblichen erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes Ebenbild, und diese richtige Anschauung vom Menschen heilte die Kranken” („Science and Health“ S. 476). Somit bewies Jesus, daß Krankheit eine Täuschung der materiellen Sinne ist; daß „die einzige Wirklichkeit der Sünde, der Krankheit oder des Todes ... die furchtbare Tatsache” ist, „das Unwirklichkeiten der menschlichen, irrigen Vorstellung wirklich erscheinen, bis Gott [unsre Kenntnis von Gott] sie entlarvt” (Ibid., S. 472). In dem Maße, in dem wir uns unsre Erbschaft zueigen machen und unser Vertrauen auf Gott setzen, bringen wir Glück und Frieden in unser Leben und in das Leben unsrer Mitmenschen.

Die Christian Scientisten haben in gewissem Maße die Allmacht Gottes, Seine Güte und Liebe erfaßt, wodurch ihnen Harmonie und Frieden zuteil worden ist. Ist es ein Wunder, daß sie der Person dankbar sind, die vermöge ihres unerschütterlichen Gottvertrauens und ihrer Treue trotz Spott und Verleumdung mutig vordrang, um der Menschheit Trost und Hilfe zu bringen? Sie verwies uns auf die Wahrheit, welche uns von allem Übel erlöst. Die Christian Scientisten können daher von ganzem Herzen in die Worte G. Jahns einstimmen:

Meine Seele lag gebunden,
Und aller Trost war mir geschwunden,
Ich suchte, doch ich fand ihn nicht;
Ich konnte keine Rettung finden,
Tag war es ohne Sonnenlicht.
Da trat’s zu mir heran
Und rührte still mich an —
Die Wahrheit ist’s,
Ein Quell, daraus mir Balsam fließt


Und wenn der Wahrheit Licht
Die Nacht durchbricht,
Erheb’ ich froh mein Angesicht.

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