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Wahre Jüngerschaft

Aus der April 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Jünger zu sein bedeutet, daß man Anhänger irgendeines Lehrers oder irgendeiner Lehre, also ein Lernender oder Schüler ist. Im Lateinischen heißt Jünger discipulus, und von der gleichen Wurzel stammt das Wort Disziplin ab. Dies deutet an, daß ein wahrer Jünger sein in Angriff genommenes Studium genau und konsequent betreiben muß. Für denjenigen, der sich einem erhabenen Gegenstand mit Treue und Gewissenhaftigkeit widmet, hat das Wort Jüngerschaft eine hohe Bedeutung. Macht ein Schüler in seinem Studium keine Fortschritte, oder wendet er die erlangten Kenntnisse in törichter Weise an, so verliert nur er dadurch; weder der Lehrer noch die Lehre werden durch seine Fehler und Versäumnisse geschädigt.

Jesus Christus war der größte Lehrer, den die Welt je gesehen hat, und zwar deshalb, weil er die höchste Wahrheit lehrte und stets seiner Lehre gemäß lebte. Einer seiner Jünger zu sein ist daher nicht nur ein großes Vorrecht, sondern bringt auch eine große Verantwortung mit sich. Jesus gab eine kurze aber faßliche Definition von Jüngerschaft, als er sagte: „So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger”. Diese Definition betont die Notwendigkeit treuer und beharrlicher Anstrengung; sie weist darauf hin, wie wichtig es ist, der Versuchung, persönliche Ansichten an Stelle des Wortes, an Stelle der von Jesu gelehrten demonstrierbaren Wahrheit zu setzen, standhaft zu widerstehen. Erstens müssen wir das Wort hören, zweitens müssen wir es verstehen und drittens müssen wir es betätigen. Nur in dieser Weise können wir an der Rede Jesu bleiben.

Das Hören scheint eine einfache Sache zu sein. Wäre dies wirklich der Fall, so hätte uns der Meister nicht ermahnt, wir sollten zusehen, was wir hören; auch hätte er nicht gesagt: „und die sie [die Stimme des Sohnes Gottes] hören werden, die werden leben.” Eine solche Ermahnung wäre nicht nötig, wenn die Sterblichen das geistige Verständnis, zu welchem die Erfahrungen des täglichen Lebens führen, treulich gepflegt hätten. Jesus sah voraus, daß der Irrtum als Wahrheit dargeboten werden würde, und daß die Unachtsamen falsche Lehren annehmen würden. Die Zeit hat bewiesen, daß er recht hatte. Es sind in der Tat viele „falsche Propheten” erstanden. Wer daher nicht aufmerksam und andächtig auf die untrügliche innere Stimme horcht, kommt leicht vom rechten Wege ab.

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